Montag, 13. Dezember 2010

Alles wird gut. Irgendwann - mein tägliches Mantra

Es ist 4:44 in der Früh und das laute Vogelgezwitscher hat mich aufgeweckt.
So wirklich weiterschlafen kann ich nicht. Also überlege ich mir was ich so alles tun sollte.
Ich beschließe ein paar Sachen gleich in Angriff zu nehmen. Zuerst mal im Zelt den Sand in die Ecke kehren – heute hatte ich in der Aufbruchhektik übersehen das Innenzelt vollständig zu schließen und nachdem da genau diese eine Apsis in Windrichtung steht hat es mir da alles vollgesandet. Ich war dann beim Schlafen gehen zu müde um das auch noch zu machen.
Dann habe ich mir gerade meine Luftmatratze angeschaut. Sie verliert ja Luft und ich habe mir die Punkte genauer angeschaut, bei denen Luft entweicht. An drei Stellen dichtet der Flicken nicht richtig ab und ich muß da, wenn meine Spucke wieder trocken ist, einen Punkt Klebstoff draufgeben. (Spucke ist übrigens eine hervorragender Leckindikator. Macht richtig gute Blasen… ;-)  )
Ich müßte mich auch langsam nach einem Waschsalon umschauen – ich habe da schon einiges an Wäsche angesammelt, die ich gerne noch waschen würde bevor es nach Süden weitergeht.
Die Frage ist nur ob ich mich mit dem derzeitigen Zustand von Mr. Churchill traue noch weiter runterzufahren. Gestern haben mir ein paar Argentinier geholfen – zwei kleinere Hauptdüsen wurden installiert, in der Hoffnung, daß die geringere Spritzufuhr das Gemisch in den Zylinders magerer macht. (Was in der weiteren Theorie dazu führen soll, daß die Elektroden in den Zündkerzen durch den übermässigen Sprit nicht kurzgeschlossen werden und somit nicht täglich eine Zündkerze benötigt wird)
Beim Installieren dieser selbst hergestellten Hauptdüsen hat sich herausgestellt, daß diese zu lang sind. Also wurden sie mit einer Bohrmaschine und einer Feile bzw. Säge zurechtgestutzt. Danach hat die Schwimmerkammer geleckt. Wir haben dann stundenlang versucht eine Dichtung zu basteln.
…nur um am Ende festzustellen, daß der neue Benzinschlauch den wir gestern eingesetzt haben, undicht ist, weil der Ersatzschlauch,den mir mein Gespannbauer mitgegeben hat, zu alt und somit viel zu porös ist.
Gut, daß wir da 4h Dichtung gebastelt haben…
Bei der Testfahrt in der Dunkelheit gabs dann noch irgendwelche anderen Probleme mit meiner Benzinleitung – irgendwie stinkt meine ganze Kleidung nach Benzin. Aber das werde ich mir am Morgen dann anschauen – in der Dunkelheit gestern wollte ich dann nicht mehr anfangen irgendwas zu tun.
Ich habe mich dann schon echt auf etwas zu essen, zu trinken und etwas Schlaf gefreut. Die Ansprüche gehen an solchen Tagen hinunter.
Bei der Testfahrt am Abend habe ich noch mit Walter, dem Argentinier, der mir geholfen hat, Fahrzeug getauscht. Ich bin auf seiner 1200GS Adventure gefahren und er mit dem Gespann. Leider ist mir bewußt geworden, daß beide gleich viel gekostet haben, wenn ich den Preis des Gespannbauers hineinrechne. Und ich mit einer brandneuen 1200GS viel weniger Probleme hätte. Aber jammern hilft auch nicht weiter. Alle mühsamen Tage gehen vorbei.
Was mich halt ärgert ist, daß mein Gespannbauer wirklich sehr viel Geld bekommen hat um das Fahrzeug herzurichten – und ich trotzdem soviele Probleme habe. Es scheint als müßte ich fast alle Arbeiten, die gemacht wurden nacharbeiten müßte - seit über 10 Tagen doktere ich ja an dem Fahrzeug schon herum. Fertig bin ich bei weitem noch nicht. Und das obwohl ich lauter Experten um mich herum habe… (Meine Ölleitung fängt auch gerade an zu lecken – werde ich mir morgen vielleicht mal anschauen. Und daß ich da noch irgendein verborgenes Problem an meiner Seitenwagenbremse vermute, was ich noch nicht einordnen kann, beruhigt mich auch nicht. Ein weiterer Handlungsstrang, den ich mir irgendwann einmal anschauen muß)
Anyway. Das ganze Thema ist ja etwas unglücklich.

Irgendwann muß ich mich auch um meine Bargeldversorgung kümmern. Meine VISA Karte mit der ich weltweit gratis Bargeld abheben kann wird dauernd abgelehnt – anscheinend ist der neue Code falsch. Die Diners Karte ist die einzige, mit der ich derzeit Geld abheben kann. Falls ich mich richtig erinnere verlangen die ja 3% für Bankomatbehebung. Und hier wird noch einmal 16 Pesos Gebühr draufgeschlagen. Und nachdem ich maximal 500 argentinische Pesos (entspricht ca. 100€) abheben kann, zahle ich ungefähr 6€ Gebühren für 100€ abheben. Damit wird meine  Bank reich. Und ich arm. Naja. Technische Details halt.
Internet habe ich am Campingplatz hier auch nicht – ich kann auch nicht wegen den technischen Problemen von Mr. C recherchieren. Somit schreibe ich halt offline. (Gestern habe ich an einer Tankstelle – die endlich mal wieder VISA angenommen hat! – auch kurz meine Mails synchronisiert. Teilweise gibt´s überall gratis WIFI – und dann wenn mans bräuchte natürlich ausgerechnet wieder nicht…)

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