Montag, 20. Juni 2011

Kommunenenleben

Warten. Auf Godot. Und, daß die Pässe wieder geöffnet werden.

Kurt hat mir dann heute am Motorrad geholfen – meine GPS Halterung montiert. Meinen Tankrucksack befestigt. Dann haben wir uns noch meinen Lenkungsdämpfer angeschaut, wo wir den montieren können. Und mein Luftfilter hat auch noch mal eine Wäsche verdient, bevor es über den Paß rüber geht.

Mal schauen, wann wir dann endlich loskommen. Fred hat ja etwas Zeitdruck dahinter und somit überlegen wir uns die Lagunen – die aber leider umwerfend sein sollen – auszulassen und dann im Norden nach Bolivien hinüberzukreuzen. Das würde dann die Strecke im Nationalpark abkürzen. Aber zumindest würde Fred früher in den Norden kommen.

Und dann haben wir noch das gemacht, was Herumtreiber so machen, wenn man gemeinsam wartet – gemeinsam wurde dann mit anderen Gästen des Hostels ein Mittagessen für alle gekocht: Grillhuhn mit einem (übrigens äußerst leckerem) Gemüse-Reis und Salat mit Palmenherzen.

 

Gestern in der Nacht haben wir übrigens dann noch mit Tim, einem Kanadier, seiner kolumbianischen Freundin (die ca. 20 Jahre jünger ist – ich grüble gerade ob sie bereits einen Führerschein hat) und einem Australier beim Feuer zusammen gesessen. Nachdem sie bereits unsere Route gefahren sind haben wir sie natürlich ausgequetscht. Spannend ist, daß es auf 4300m in der Nacht auf -25C herunterkühlt. Eine Temperatur, die man sich insbesonders am Tag, wenn es so ca. 25C (Plus!  :-)   ) hat, kaum vorstellen kann. Was aber bedeutet, daß man tagsüber seine Etappe bis zum nächsten „Hotel“ – oder was immer diese Struktur in der Landschaft auch darstellt – schaffen sollte, weil es nachts eben etwas ungemütlich wird.

Ich habe ja schon bei -12,8C in meinem Biwaksack unter freiem Himmel übernachtet – also denke ich, daß ich mit meinem Zelt und meinen zusätzlichen Decken, die ich mitführe, da eigentlich gut über die Runden kommen sollte.

Aber die ganzen Geschichten mit kein Sprit, kein Wasser, keine Hilfe für hunderte Kilometer klingt schon recht spannend. Aber gut, daß wir zu 4 unterwegs sind. Die ideale Zahl um in Notfällen sich weiter zuhelfen. Und das ist ja auch wieder ein Vorteil des Gespannes – man kann von allen Sachen, die man entlang der Rute nicht bekommt und aber nebensnotwendig sind, genügend mitnehmen. (Schokolade zum Beispiel)

Ach – übrigens, bezüglich dem Erdbeben ca. 60km entfernt von hier (http://www.channelnewsasia.com/stories/afp_world/view/1136244/1/.html) – ich habe davon nicht einmal gar nichts mitbekommen. Wenn mir nicht eine Freundin auf Facebook angeschrieben hätte, wäre es an mir vollkommen vorüber gegangen. Das nun zum Thema Informationsüberflutung…

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