Donnerstag, 30. Juni 2011

Gestern war ich noch kurz vor dem Abgrund. Heute bin ich einen großen Schritt weiter. Wieder einmal.

Wir haben gerade noch in unserm Hostal einen Coca-Tee bestellt, der erst aber noch serviert wird – obwohl Kurt, Fred, Susan und ich schon wieder alle hungrig am Sprung sind. Ich nutz diese kurze Wartezeit um noch eine „Mir geht´s wieder gut" Message zu posten.

Kurz vor Sonnenuntergang (17:50) ist gestern Susan mit einem Truck – und eben Fred und Kurt im Schlepptau, aufgetaucht. Kurt hat geschimpft wie ein Rohrspatz, weil ich keine Markierung an der Straße hingehängt habe – alle haben mich schon eine halbe Stunde gesucht. Aber anscheinend war ich von der Straße aus sehr schlecht zu sehen – insbesonder weil die am Horizont stehende Sonne die Sicht auch noch erschwert hat. Und unglücklicherweise hatte Susan die GPS Koordinaten, die ich ihr mit gegeben habe im Hostal vergessen.

Anyway.

Über einen Erdhügel und mit ein paar Brettern haben wir dann MrC hinaufgehievt. Und dann in einer 10min Blitzaktion das Zelt und alle Sachen eingeladen – ich hatte mich ja bereits auf eine Übernachtung eingestellt.

Das Abladen war dann noch abenteuerlicher: es gab keine Rampe im Hostal. Also mußten wir mit dem LKW zu einem Bahndamm fahren wo normalerweise Tiere abgeladen werden. Das bedeutete aber auch noch, daß ich 400m in vollkommener Dunkelheit und riesigen Schlaglöchern noch auf der Felge zum Hostal fahren mußte. Ach. Technische Details. Dafür habe ich aber im Hostal um 60 Bolivianos (6€) ein Zimmer mit Badezimmer. (Wenn gleich auch der Parkplatz im Innenhof 5 Bol. (50Cent) täglich kostet)

Und in der Nacht habe ich dann geschlafen wie ein Stein.

Heute habe ich dann einen ganzen Tag gebraucht um den Hinterreifen zu wechseln – man muß dafür die Nummerntafel, das Hinterradbremsgestänge, den Kardanantrieb (inklusive Ölablassen davon) und die Hinterradachse abmontieren. Durch die, von ganz feinen Rissen offenen, wunden Fingerkuppen macht das Hantieren mäßig Spaß. Soviel Handcreme und Pflaster habe ich übrigens in meinem Leben noch nie verbraucht...

Auf jeden Fall habe ich mal jetzt meinen alten Hinterreifen , den ich noch immer mitschleppe montiert. Ich hoffe, morgen hat er noch immer Luft.

Leider haben mir Fred und Kurt, meine Mechaniker-Profis, gesagt, wie sie den Zustand meiner Zahnräder meines Endantriebes gesehen haben, daß ich damit auch nur mehr 10.000km mehr fahren kann und danach rechnen muß damit liegen zu bleiben.  (Reter Pömer* [*Name von der Reaktion geändert], hatte mir extra in Deutschland ja noch den Endantrieb hergerichtet. Und in Mendoza hat mir dann Carlos den noch mal öffnen müssen, weil ja ein Lager in falscher Richtung eingebaut wurde. Aber in Ermangelung eines Ersatzteiles mußten wir das damals schon abgefahrene Teil wieder einbauen. Technische Details. Wieder mal.]

Anyway. Übrigens – morgen machen wir einen Ausflug in den Salar. Also komme ich wieder nicht dazu meine Emails zu checken – hier in Bolivien gibt es eigentlich nirgends WiFi. Ist etwas schwierig in Touch zu bleiben. Aber ich denke ganz viel an alle meinen Lieben!

Dickes Busserl aus Uyuni

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