Dienstag, 29. November 2011

Arequipa. Arica. Alles trocken. Naja. Beinah

Die letzten Tage waren intensiv. Nicht durch permanentes Feiern. Sondern
durch: Fahren. Naja. Und reparieren. Wie könnte man denn letzteres
unterschlagen?
Am Samstag habe ich mich von Arequipa (Peru) zu Frank nach Arica (Chile)
aufgemacht, wo ich netterweise während meines Herumtreibens in Europa und
den USA Mr Churchill unterstellen darf. Frank ist ein Freund von Fred,
welcher in Arica lebt, dort seine Firma hat und sich eben auch gerade eine
BMW gekauft hat - wenn gleich etwas frischer als MrC: eine BMW 1200GS. Und
da hatten wir dann gleich stundenlang Gesprächsstoff: Motorräder und Reisen
mit denselben.
Die Anreise hat gemütich begonnen. Ich bin in aller Herr-Gotts-Früh
aufgestanden und habe alle Taschen aufgesattelt. Es ist nicht so ganz
trivial so einzupacken, daß man nach dem Einwintern von MrC alles
griffbereit hat um nach Hause zu fliegen, danach 1 Monat in den USA zu sein
und danach wieder zu MrC zurückkommt - ohne etwas zu vergessen oder durch
die Weltgeschichte zu schleppen, was man nicht braucht...
Um 09:00 ging´s dann endlich los. Wie immer herrlicher Sonnenschein.
Naja. Zumindest anfangs. Innerhalb einer halben Fahrtstunde hat´s dann plötzlich
signifikant abgekühlt - und Sichtweiten von gerade mal 20m.

Interessanterweise gibt´s dort (laut den Straßenschildern) regelmäßig Nebel.
Aber trotzdem ist die gesamte Vegetation ausgetrocknet - nur Sand entlang
der Straße.
Lustig fand ich die Mautstationen - wo man als Motorradfahrer nichts zahlt. Naja. Aber man muß da ganz offiziell seitlich an der Mautstation vorbeifahren. Für ein Gespann ist das Millimeterarbeit manchmal...
Ein bisserl später wieder in der Hitze zurück meine erste peruanische
Polizeierfahrung - mitten in der Wüste: ich werde angehalten - kein Licht
angeschalten. Ui,ui... Ich habe die Dollarzeichen schon auf der Stirn des
Polizisten gesehen. Und ich hab´s dann wieder mit der MrC-Methode probiert.
Habe den Polizisten mit Details über MrC zugequasselt...
Am Ende haben wir uns dann sogar über Gott und die Welt unterhalten - und
ich hab die beiden dann noch auf ein Glaserl kaltes Wasser aus meinem
Kanister eingeladen, wo sie bei den trockenen Temperaturen glücklich
zugriffen.

Meine nächste Begegnung dann Clemente - ein argentinischer Newbie: gerade
ein Monat auf der Straße. Mit seinem 200ccm Gatschhupfer auf dem Weg in die
USA hoch. 1,5 Jahre rechnet er noch unterwegs zu sein.
Nach den beiden netten Erlebnissen rolle ich gemütlich weiter. Freue mich
schon, daß ich nach Tacna komme - zur Grenze. Und dann trifft mich der
Schlag - eine riesige Auto Schlange. Nur um überhaupt parken zu dürfen. Um
dann die ganzen Zollformalitäten hinter sich zu bringen.
Geschlagene 2 1/2 Stunden brauche ich für die ganze Prozedur dann - Samstag
Abende sind nicht die besten Zeiten um die Grenze zu überqueren. Klarerweise
gehen dann gerade bei mir die Formulare aus: ich hatte nur 3 Durchschläge
von dem einem Formular. Benötigt werden aber 4. Und dann wieder mal von
Pontius zu Pilatus um eine Kopie des einen Durchschlages zu bekommen.
Aber fairerweise muß ich sagen - die Zollangestellten waren super
hilfsbereit! (Wenn gleich auch manche mit so einer komplexen Situation
vollkommen überfordert waren, daß ich eine Kopie eines Durchschlag
benötige...)
Gestern habe ich dann in der früh noch in Arica versucht einen Elektrik
Spezialisten aufzutreiben, der mir in der Zeit meiner Abwesenheit noch die
Verkabelung bei MrC neu macht. Frank hat mir seinen Nachbarn Alan, seinen
Motorrad Mechaniker, empfohlen. Dieser wiederum Juan, seinen Elektriker. Den
habe ich nicht sofort gefunden. Dafür aber mit einem anderen Juan
geplaudert, der eine Dreherei besitzt und vor dessen eine Honda Shadow mit
700ccm gestanden ist - der Grund warum ich dort dann nach dem anderen Juan
gefragt habe. Dieser Juan hat mich dann zu Paco geschickt, nachdem Juan mit
Arbeit vollkommen dicht war. Paco hat mich dann zu Dyson geschickt, weil der
eine Abstellmöglichkeit für MrC hätte, was Paco nämlich nicht hatte. Und
Dyson besaß früher auch mal einige Motorräder - nur leider war er mir so
unsympathisch, daß ich dann nach dieser Odysee den Hut draufgeworfen habe...
Und dann in der Kühlhalle von Frank´s Fabrik dann endlich den neuen
Endantrieb eingebaut habe, den mir Magda aus Deutschland mitgebracht
hatte...
Überraschenderweise war ich nach 4 Stunden endlich fertig - und MrC fuhr
wie ein Einser!
...Klarerweise geht das doch nicht so einfach - beim Überprüfen der Reifen
stellte ich fest, daß ich mir einen Dorn wieder mal in den Seitenwagenreifen
eingefahren hatte. Beim Rausziehen kam wieder das vertraute
"Zischhhhhhhhhhhhhhhhh......" Yap. Technische Details halt.

1 Kommentar:

  1. hi dr philipe,

    hast du seit sucre noch nichts dazugelernt?!?!?!
    willst du dir noch mehr probleme anschaffen indem du jetzt glaubst, dass die chilenischen elektriker mehr koennen als die in bolivien?
    vergiss es!!!

    "aber der glauben und die hoffnung sterben zulezt"



    gruess us d`r eidgenossenschaft, kurt

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