Mittwoch, 9. November 2011

Anschluß.

Das spannende am Reisen ist die konstante Veränderung. Dieses In-Leute-Hineinlaufen und dann wieder mal was anderes machen.
Ursprünglich wollten Susan und ich am Mittwoch früh nach Ollantaytambo fahren. Während Susan wieder mal zum Zahnarzt ging – leider eine andauernde Odysee – bin ich noch schnell zur Panaderia ums Eck um ausgiebig zu frühstücken. Aus den geplanten handvoll Minuten wurden dann doch fast eine Stunde, weil ich in ein Deutsches Pärchen gelaufen bin, welche mit 2 Kids beschlossen haben nach Südamerika auszuwandern und gerade eben hier in Peru ihre ersten Wochen verbringen.

Nach dem nettem Plauscherl mit ihnen kam dann die große Herausforderung des Tages – Wäsche abholen. Susan hatte nämlich ein paar Sachen zur Wäscherei gebracht und auch netterweise ein paar Sachen von mir mitgenommen. Und um Zeit zu sparen holte ich diese wieder ab.
Klingt eigentlich einfach und unscheinbar. Oder nicht?...
Nun ja. Das spannende an solchen einfachen Sachen ist: in Südamerika sind manche Sachen einfach „anders". So wie zum Beispiel – am Abholschein muß ja nicht unbedingt notwendigerweise auch eine Adresse draufstehen. Wozu auch - wären ja auch technische Details...
Und Susan´s Beschreibung folgend führte mich auch nicht weiter – es gab in dieser Straße 7 (sic!) ausgeschilderte Wäschereien. Und obwohl ich in allen drinnen war – keiner erkannte den Zettel wieder.
Ist ja alles nicht so schlimm – schließlich braucht man doch nur die Straße entlang spazieren und sieht dann doch wo es Wäscheannahmen gibt. Oder?
Nope. Nicht ganz. Weil da kommt wieder eine andere Besonderheit von Südamerika zur Geltung: wenn Geschäfte geschlossen sind, sieht man überhaupt nicht von außen, was es für ein Geschäft ist. Oder ob es überhaupt ein Geschäft ist.
...es stellte sich nämlich heraus, daß die (gefühlte) 42. Wäscherei in dieser Strasse erst später aufmachte und sie eben VOR der Öffnung nicht erkennbar ist.

Etwas verspätet brachen wir dann von unserem Hostal Richtung Micro-Station auf. (Micros ist die Bezeichnung für die hiesigen Taxis, wo mehrere Personen zusammengequetscht irgendeinen lächerlichen Betrag für eine stundenlange Fahrt bezahlen. Zum Beispiel für die rund 90 minütige Fahrt von Cusco nach Ullantaytambo im normalen PKW bei 4 Personen pro Person 10 Soles (rund 3€))
Tja. Nur auf dem Weg dorthin liefen wir dann noch in Michel, seine Frau Pilar und seine Tochter Xylia. Michel hatte Susan einmal eine Empfehlung für einen Zahnarzt gegeben, da seine Tochter auch Probleme mit den Zähnen hier hatte. Und somit sind wir mit denen dann auch noch mal sehr nett auf einen Kaffeeplausch zusammen gesessen.

Aber dann letztendlich 10h verspätet sind wir dann in Ollantaytambo aufgeschlagen.
...Wo wir dann versehentlich in die engste Familienfeier von Matthias hineingeplatzt sind. Matthias hat uns dann aber netterweise ganz pragmatisch zum Mitfeiern eingeladen. Und nachdem Alkohol ja verbindet, fanden wir dann überraschend schnell Anschluß in dieser sehr netten Runde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen