Ich könnte jetzt in epischer Breite mich über die letzten Tage auslassen. Wie ich die Strecke von Caranavi nach Coroico - enge Bergstrasse - entlang gehoppelt bin. Bin mit dem kaputten Stoßdämpfer.
Wie ich auf dieser schmalen Straße – umgangssprachlich hier auch Death Road genannt – als Geisterfahrer auf der RECHTEN Seite gefahren bin (hier fährt man nämlich auf diesem Teil immer LINKS). Auf der rechten Seite deswegen, weil dort das Bankett weniger Schlaglöcher hatte und dies meinen schlecht funktionierenden Stoßdämpfer geschont hat. Und es dort aber rund 100m vertikal direkt nach unten ging – jeder Fahrfehler hätte da einen gratis Paragleitkurs geschenkt. (Und weils so billig wär, nur leider ohne Schirm)
Oder daß auf der Strecke von Coroico nach la Paz meine erste Regenfahrt innerhalb von 10! Monaten war – und ich deswegen sogar das erste Mal meinen Regenoverall ausprobiert habe. Oder, daß mir eigentlich Regenfahrten mit einem Gespann (und der richtigen Ausrüstung) beinah Spaß machen – so ganz nah am Unwetter aber trotzdem warm und trocken. Oder: weil ich am schnellsten Weg nach Ecuador wollte, um dort ein paar Freunde zu treffen, daß ich mich heute von Susan verabschiedet habe, und sie in ihrer quirligen Art lieb gewonnen habe.
Aber das wäre doch alles langweilig.
Weil: Bolivien hat mich lieb. Oder MrC zumindest. Oder MrC hat Bolivien lieb. Ach. Was auch immer.
Wie ich dann heute in der früh aufgebrochen bin, hat es leicht genieselt. Ist ja nicht so schlimm. Echte Männer macht das ja nichts (...mit dem richtigen Equipment)
Habe mich trotzdem aufs Bike geschwungen. Und abgerauscht.
Tja. Nicht weit. Weil nach kurzer Fahrt gab´s eine Strassensperre. Irgendwelche Fahrradfahrer, die irgendwas machten. Und somit die Straße für über eine Stunde sperrten. Ist ja nicht so schlimm. Weil MrC war eh nicht so ganz fit. Er wollte nicht so wirklich ziehen. Und so nutzte ich die Zeit um kleinere 145er Hauptdüsen einzubauen und sicherheitshalber auch gleich brandneue Zündkerzen – man weiß ja nie. Bevor´s Probleme gibt lieber prophylaktisch tauschen.
Dann am Strassenrand noch schnell ein kleines Mittagsessen. Und...
...Hagel.
Genau das was man braucht. Aber was soll´s - Mann hat ja das richtige Equipment.
...Und abgerauscht.
Tja. Nicht weit.
Weil MrC ist nach ein paar hundert Metern einfach ausgegangen. Einfach so. Weil ihm fad war.
Und nach hundert Metern wieder. Und wieder.
Somit habe ich mich dann mit einigen Startversuchen zu einer Autowerkstatt geschleppt.
Alles nicht so schlimm. Ist das Zündsteuergerät. Aber ist nur ziemlich feucht. Einfach mit ein bisserl Pressluft trockenblasen. Wasserdicht einpacken. Nichts für das ganze verrechnen. Wird keine weiteren Probleme mehr machen. Und danach: abgerauscht.
Tja. Nicht weit.
Weil das gleiche blieb. Gerade mal hundert Meter.
Also wieder zurück zur Werkstatt gerollt. MrC dort abgestellt. Kameratasche mit Laptop geschnappt. Sicherheitshalber meine Zahnbürste – weil man weiß ja nie. Und noch schnell in eine etwas bequemere Hose. Aber sonst mit Motorrad Gear. Und mit dem Taxi die 30min in die Stadt zurück. (80 Bolivianos, 8€)
Tja. Die gute Nachricht: Ich mag La Paz.
Die schlechte Nachricht: Alle Ersatzteilgeschäfte hier haben bereits Wochenende. Und sperren hier erst wieder am Montag auf.
Und ich keine Wäsche – nur meine „geruchsintensive" Motorradwäsche. Naja. Kleidung wird auch überbewertet.
Shit. Ich brauch Alkohol.
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