Heute war ein Organisationstag. Meine Reiseroute weiterüberlegt. Dann mal schnell eine Walbootstour gemacht – welche wirklich beeindruckend war.
Wenn solche Säugetiere mit über 10m Länge da neben dem Boot liegen. Sprünge machen. Mit der Schwanzflosse wedeln – was sie aber nur machen, wenn sie abtauchen und verschwinden. Die Schwanzflosse sieht man dabei sehr selten. Das ist auch der Grund warum soviele Photographen ganz stolz so ein langweiliges Bild von einer Flosse zeigen und man sich immer gefragt hat was an einer Flosse so besonders ist, daß man es stolz groß aufhängen muß – man versteht es nur wenn man es einmal selbst gesehen hat…
Natürlich ist mir dann genau in der Sekunde wo zwei Wale regungslos keine 2m neben dem Boot liegen geblieben sind die Batterien ausgegangen. Klar, daß meine Zweitbatterie auch fast leer war.
Und heute durtfe ich auch das Wetter Sealing meiner Canon 5DII testen. Sie hat einen vollen Schwall Gischt abbekommen. Ich hoffe, daß das keine langfristigen Nachwirkungen hat bezüglich Korrosion…
Nach der spontan besuchten Tour habe ich mich in ein Kaffeehaus gesetzt und meine weitere Route weiterüberlegt.
Eine liebe Freundin hat sich angekündigt mich im Februar zu besuchen und ich habe da mal geschaut, wo wir uns da am besten treffen könnten. Das ist gar nicht mal einfach gerade in diesem Eck der Erde einen haltbaren Terminvorschlag mit Treffpunkt zu machen. Die sinnvollen Anreisepunkte aus Europa sind sehr weit voneinander entfernt und ich kann gar nicht einschätzen, wie lange ich wo bleiben werde bzw. wie lange ich dann für eine Route benötige. Die Distanzen hier sind halt einfach riesig. Ein Fingerbreit auf der Karte sind so 1 bis 4h Fahrt – wenn man Glück hat. Wenn man Pech hat kommt man zu irgendeiner Sperrung und muß dann 500 km Umweg machen.
Nachdem ich mir heute den Nachmittag den Kopf zerbrochen habe, wie ich meine Route gestalte habe ich beschlossen die Route etwas umzugestalten. Statt Weihnachten und Sylvester in Ushuaia zu verbringen, fahre ich morgen von Puerto Piramides nach Punta Clara zu der größten Pinguin Kolonie ausserhalb der Antarktis. Dann geht´s weiter nach Westen Richtung Esquel. Und von dort folge ich dann der Routa 7 Richtung Süden. Diese Strecke soll zu den beeindruckensten Strecken von Südamerika gehören. Bin schon gespannt. Dann schlage ich mich langsam Richtung Ushuaia durch – natürlich die ganzen bekannten Sachen mitnehmend wie den Torres del Paine Nationalpark oder den Perito Moreno Gletscher. Zurück soll´s dann mit der Fähre von Puerto Natales nach Puerto Montt gehen. Die Konequenz wäre aber, daß ich dann Weihnachten doch nicht in Ushuaia bin – sondern irgendwo halt. In Ushuaia gibt es sowas wie ein inoffizielles Treffen von Weltenbummlern. Es ist halt ein sehr beliebter Platz um die Feiertage zu verbringen.
Und wie ich das ganze so schreibe grüble ich gerade ob ich die Route nicht einfach umdrehe.
Mal schauen. Vielleicht bekomme ich ja durch Zufall noch einen Platz auf der Fähre von Puerto Montt nach Puerto Natales – auch wenn ich es nicht glaube. Es ist absolute Hochsaison und alles ist schon sehr gut besucht. Naja. Wir werden sehen.
Heute habe ich mich auch von Fred, meiner guten Seele verabschiedet. Auch wenn ich glaube, daß wir uns irgendwann mal wieder sehen hat´s mir sehr leid getan. Es ist mir schon ein bisserl ans Herz gewachsen.
Und als Reisepartner ist er wirklich genial – ich habe schon ein paar Mal das Kompliment bekommen, daß ich sehr angenehm zum Reisen sei – aber da habe ich meinen Großmeister gefunden.
Ich war dann heute etwas wehmütig und habe meine ganzen Freunde in Europa ziemlich vermißt. Aber ein bisserl Zelt aufgeräumt, Sachen endlich mal ausgepackt – unter anderem meine Helmkopfhörer eingebaut sodaß ich bei diesen langweiligen Geradeausfahrten endlich mal Musik hören kann – und mich dann wieder hübscher für die Welt gemacht. Neben meinen Nägeln, die daran glauben mußten, habe ich auch beschlossen meinen gepflegten 22 Tage Bart zu zivilisieren und habe meinen Barttrimmer hervorgekramt.
Nach einigen Versuchen welche die optimale Bartlänge ist, habe ich definiert es sind 3mm. Und es lag nicht daran, daß ich mich einmal bei der Längeneinstellung vertan habe und da versehentlich mit der kürzesten Einstellung einen Teil geschnitten hatte.
Voila. Philipe ist fast ein neuer Mensch.
Faszinierend was so ein bisserl Oberflächenverändernung alles bewirken kann.
Sodale. Meine Augen werden auch schon etwas schwer. Und meine – wenn auch sehr sympathischen – argentinischen Zeltnachbarn haben gerade die Musik aus Ihrem Auto, welche den ganzen Abend bei voller Lautsärke an war, abgedreht. 22:24 ist also auch bei denen ein Zeitpunkt langsam schlafen zu gehen. Fein, wenn es da keine interkulturellen Unterschiede gibt.
Ach ja. Nachdem ich vorhin das versucht habe zu ändern: falls Ihr Euch wundert, warum ich soviele Typos mache: Windows 7 Ultimate in Kombination mit meiner Office Version hat dank dieser Lizenzgeschichten keine Möglichkeit mehr eine deutsche Rechtschreibprüfung durchzuführen. Schmarrn aber auch.
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