Sightseeing. Ohne Suche nach Motorradersatzteilen. Wie hochgradig ungewöhnlich!
Ich war noch etwas von Soroche geplagt – oder man nennt sie auch Höhenkrankheit. Typischerweise beginnt sie ab rund 2400m – ab 3500 merkt es fast jeder. La Paz liegt ja zwischen 3600 und 4000m und dementsprechend war auch meine erste Nacht hier: schlaflos. Ein typisches Symptom der Höhenkrankheit. Mittlerweile kenn ich ja diesen Zustand – und verfalle nicht mehr in Panik, weil ich denke, daß ich ein schönes Leben hatte, aber den nächsten Tag nicht mehr erleben werde.
Übrigens – der relative Sauerstoffanteil liegt (bis übrigens 21km über Meeresspiegel) bei rund 20,8% Sauerstoff in der Luft. Das Problem auf der Höhe ist nur, daß generell weniger Luft zur Verfügung steht bzw. der Luftdruck geringer ist.
Hier in La Paz kocht das Wasser schon bei 80C – was aber auch zB. bedeutet, daß der Reis länger kochen muß.
Auf jeden Fall habe ich mich dann einfach faulerweise in einen Doppeldecker Touristenbus gesetzt und einfach herumkutschieren lassen. Und dabei wichtige Details erfahren – so wie zum Beispiel, daß ein ehemaliger Präsident von Bolivien Analphabet war. Und dieser im Gegenzug für ein chilenisches Pferd einem chilenischem General große Landstriche Boliviens überlassen hat.
Oder, daß das Durchschnittseinkommen 1200USD beträgt – im Jahr. Oder, daß ein bolivianischer Parlamentarier 4000USD im Monat verdient.
Beindruckend war auch die Kabelage, die über allen Straßen hing. Der Doppeldeckerbus war oben offen und wie ich so gemütlich vor mich hin photographiere lerne ich wieder mal die sogenannte Tiefenschärfe plastisch kennen: Die Tiefenschärfe einer Kamera gibt an wieviel vor und hinter dem Bereich auf den fokusiert wurde scharf ist. Für angenehme optische Effekte bevorzugt der Herr Photograph Kameras mit einer geringen Tiefenschärfe. Sprich man sieht nur einen kleinen Teil scharf – der Vordergrund und Hintergrund sind unscharf.
Eine gerine Tiefenschärfe ist recht teuer. Man braucht relativ teure Kameras und große (bzw. schwere hüstel, hüstel) Objektive.
Ich habe eine Spitzenkamera. Ich mag sie.
Nur leider bedeutet dies auch, daß wenn man gerade durch den Sucher schaut und auf die Ferne fokusiert, einem tiefhängende Kabel nicht auffallen, auf die der Bus gerade zufährt.
Schwupps. Verheddert sich die Kamera im Kabel.
...und plötzlich hat der Hintermann eine neue Kamera.
Yap. Ich war verblüfft.
In solchen Momenten ist dann der erste Gedanke – Danke, daß es Kameraversicherungen gibt.
Aber es blieb alles heil. Somit anbei ein paar Impressionen von La Paz:
Wer mehr sehen möchte, siehe hier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen