Donnerstag, 31. März 2011

Immer wenn man nicht damit rechnet - spricht man wieder Deutsch

..gerade kam eine Krankenschwester herein und wir unterhielten uns auf Deutsch. Sie ist in der Nähe von Mendoza geboren und ist seit 31 Jahren hier in Malargue. Und sie hat wie soviele hier eben auch deutsche Vorfahren – und deswegen spricht sie Deutsch.
Genauso wie damals in Bariloche, wie ich von einem Herrn angesprochen wurde – wie fast alle sprechen sie zwar Deutsch. Waren aber dann nie in Europa.
Sie hat dann unter dem Staub und der Trockenheit von der Region geklagt. Was ich absolut nachvollziehen kann. Gerade vorvorgestern hatte ich ja in Barrancas auch meinen Luftfilter wieder gereinigt. Und nach der brutal staubigen Routa 40 kann ich das wahrscheinlich eh schon wieder neu machen – nach genau einem Tag fahren. Schmarrn.
Anyway.
Den Vormittag verbringe ich mit ein bisserl Mailbearbeitung. So ein (wenn auch erzwungener) Ruhetag – also absoluter Ruhetag – hat auch was für sich. Endlich meine „Back-Home-ToDo“ Liste etwas abarbeiten.
Das einzige was etwas mühsam ist – hier in meinem Raum gibt´s Mosquitos. Das war auch der Grund warum ich dann mit Licht geschlafen habe. Sofort wenn ich das Licht abdrehte, gab´s Abendessen. Leider nur für die Mosquitos.
Mittlerweile wurde mir schon erlaubt eine Tasse Wasser zu löffeln. Wenn man sich vorstellt, daß es Suppe sei, schmeckt es gar nicht mal so schlecht.

Aufgeben tut man einen Brief

Hab es gerade geschafft aus meinem OP Gewand wieder in meine Unterhose und T-Shirt zu schlüpfen, Zähne zu putzen – und: so gar das „Baño“ zu benutzen. Manchmal freut man sich auch über Kleinigkeiten.
Und noch mehr habe ich mich gefreut über Pablo, der Krankenpfleger, der mich gestern angesprochen hat - wie er gesehn hat, daß ich wenig erfreut war über meine Situation – und den ich gebeten habe Fred einen Zettel mit einer Nachricht zukommen zu lassen.
Er hat noch in der Nacht vorbeigeschaut und wie er mich schlafend angetroffen hat einen Zettel hinterlassen, daß er hier war. Schoni sehr nett, daß er in seiner Freizeit extra noch einmal hineingekommen ist…
Gestern hatte ich neben Fred auch noch ein paar Besuche in meinem Zimmer: Ein Herr, dessen Tochter auch hier liegt und während sie gestern auf Untersuchungen gewartet haben, gesehen hat, daß ich da gerade auch auf meine Ergebnisse warte. Und wie er gegangen ist, hat er mir noch alles Gute gewunschen. Danach zwei ältere Damen, die mich nach meinem Namen gefragt haben und für mich beten werden.
Und der letzte - Pater Paco, der örtliche Priester, mit dem ich dann noch ein bisserl geplaudert habe. Er betreut das ganze Gebiet hier bis zur Chilenischen Grenze. An manchen Tagen in der Woche fährt er zur Betreuung schnell einmal 300km – Piste!
Und später am Abend kam dann noch mein Chirurg. Der mich gleich aus dem Bett scheuchen wollte. Fred war gerade da – aber später bin ich dann eh schon gleich wieder aufgestanden. Hätte mir nicht gedacht, daß das so schnell nach der OP wieder geht.
Die OP selber war schon irgendwie ein bisserl Abenteuerlich. Wenn einem so die ganzen Geschichten über Ärztefehler einfallen, über Erkrankungen, die man sich in Krankenhäusern zuzieht – im 19. Jahrhundert starben die meisten Leute ja wenn sie eingeliefert wurden. Und ich muß gestehen mein Vertrauen in argentinische Spitäler war nicht sonderlich hoch.
Und, daß mein steriler OP Raum noch nicht gereinigt war, wie ich hineinkam – bzw. er schon war, aber die OP Schwestern daran zweifelten weil noch eine Wasserlacke unter dem Tisch war, oder das Beatmungsgerät, daß man vorbeireitete, einen riesen Funken warf, wie man es anschaltete und alle Leute im Raum in Panik verfielen, half auch nicht sonderlich mein Vertrauen zu steigern.
Aber mir geht´s heute wieder gut. Ich erwarte mein Essen. Sehr sehnsüchtig übrigens – einen Tag nichts zu essen ist für mich ja DIE wirkliche Strafe an der ganzen Geschichte. (Das Krankenhaus an sich gibt ja immerhin eine gute Geschichte ab, finde ich)

Mittwoch, 30. März 2011

Fred ist ein Schatz

…das weiß ich schon länger.
Ich habe einem Pfleger hier gebeten,daß er Fred einen Zettel bringt, dem ich ihm schnell geschrieben habe.
Er hat ihn zwar nicht angetroffen, aber an unserem Campingplatz Bescheid gegebnen.
Und die Leute dort sind ihn dann suchen gegangen – und haben ihn dann auch auf der Haupstrasse fgetroffen
(N8icht wundern wegen der Tippfehler – meine Beine sind von dem Kreuzstich noch gelähmt und ich kann mich daher nicht aufrichten. Und in meinere linken Handvene steckt noch ein Venenfloh, sodaßich diese auch nur zum Vertikalhalten des Netbooks verwenden kann. Somir bleibt nur die rechte Hand mit einem Finger zum tippen…)
Zuerst, dachte er,daß meine bei meinem letztewn Unfall vermutlich gebrochene linke Hand ooperiert werden muß – nachdem er aber kein Spanisch kann, war er zutiefst geschockt, wie ihm die DDAME immer zeigte daß der „Motorista“ Bauch aufgeschlitzt bekommmt. (Schmarrn Anästetikum läßt mich sio zittern, daß ich manchmal Tasten doppelt drücke)
Dann ist er gleich her Jetzt ist er gerade hergekommmen und wir haben besprochen, wie wir weiter vorgehen. Er baut mein Zelt ab und bringt dieses plus Fahrzeug in eine Hospedaje. Am Freitsag werde ich vorraussichtlich entlassen und dann wechsle ich noch für ein ppaar Tagew dort in die Hospedajre. Einfach nur um mich ein bisserl zu erholen.
Nachdem ich ja die ganze Nacht Schmerzen hatte, hab ich gerade einmal ein paar Minuten geschlafen – ich werde mal versuchen da was nachzuholen. Hmmmmm… Bessser noch – Zeit ein paar Filme von der Festplatte anzuschauen und Platz zu machen.

Ein Stück von mir wird immer in Südamerika bleiben...

...mein Blinddarm zum Beispiel.
Ich liege gerade im Hospital Publico von Malargue. Und warte auf meine Narkose.
Frank ein deutscher Motorradfahere, den ich ein paar Mal getroffen habe, hat es mal so herrlich ausgedrückt – „Philipe, sei mir bitte nicht böse, aber Du bist halt einfach ein Scheißemagnet“. Ich mag Frank.
Manchmal habe ich auch schon genug von den ganzen Sachen hier…
In einem fremden Land. In einer fremden Sprache auf eine OP warten. Nope. Gibt schöneres.
Und Fred weiß nicht mal genau was mit mir los ist… Heute um 0700 habe ich ihn zwar geweckt um zu sagen, daß ich ins Spital fahre – habe ihm aber nicht gesagt welches. Und er weiß auch nicht, daß ich operiert werde.
Und ich habe zwar alle meine Wertsachen hier – aber ich kann sie nirgendswo sicher lassen… Echt ein Schass. Ich laße jetzt das Zimmer absperren und lasse dort meinen Rucksack mit der Kamera und der Festplatte zurück. Damit könnte ich alle Photos hoffe ich rekonstruieren.
Und meinen Laptop und Geld werde ich den Krankenschwestern anvertrauen. Auf dem Laptop sind auch bereits alle Photos – bis auf einen Film, der aber nicht wichtig wäre…
Hmmm… Ich muß schon sagen – echt heftig sowas alleine hier durchzumachen. Interessante Erfahrung auf jeden Fall.


[Nachtrag: Bin gerade im Hotel wieder zurück - mir geht´s sehr gut. Mittlerweile finde ich das eigentlich eine klasse Erfahrung. Gibt doch eine gute Geschichte ab, oder?]

Dienstag, 29. März 2011

Äktschn. Videos - da funkts

…oder auch nicht.
Auf der Karte ist groß ein versteinerter Wald eingezeichnet. „El Bosque petrificado". Wir haben uns schon gewundert, daß der Inhaber der letzten Unterkunft, der aus der Gegend dort kommt, diesen nie besucht hatte. Und wie es halt so ist – man sollte auf das Bauchgefühl achten.
Wie wir ankamen, war ein Seil über die Straße gespannt. Und ein Bauer verlangte 5 Pesos (1€) Eintritt pro Person – normalerweise ist der Eintritt bei solchen Sachen gratis.
Es entwickelte sich dann zu einem Suchspiel. Letztendlich haben wir es dann geschafft 3 Baumstümpfe zu finden, die in der Tat versteinert waren.

Naja. Auf jeden Fall braucht sich dieser Bauer nicht darum sorgen, daß ich ihn irgendwann noch einmal mit meiner Anwesenheit belästigen werde.
Dafür gab´s dort ind er Gegend ein paar kleinere Bäche - ich habe das Feedback bekommen, daß Landschaftsvideos zu wenig Dramaturgie aufweisen. Und somit haben Fred und ich beschlossen ein paar spontane, vollkommen ungekünstelte Aufnahmen von einer Wasserdurchfahrt zu machen. Also schnell Fred meine Kamera in die Hand gedrückt. Und ab durch die Mitte.
Bei der ersten Durchfahrt hat die Kamera nicht aufgenommen, weil sich der Video Mode selbstständig ausgeschalten hat. Bei der zweiten Durchfahrt war die Aufnahme von hinten – und bei der dritten Aufnahme: Tja.
Wieder was dazugelernt.
Wie ich nach der zweiten Aufnahme so rauskam aus dem Wasser röchelte mein Motor wie verrückt. Zeigte keine Leistung – ich kam kaum vom Fleck.
Der erste Gedanke war, daß mein anfängliches Problem von der Reise mit dem Motor, welches sich genauso äußerte, wieder auftrat.
Aber es stellte sich heraus, daß das Problem viel einfacher war.
Durch den Wasserschwall bei der Durchfahrt wurde der Zündstecker soweit hinaufgeschoben, daß Wasser eintrat und der Kontakt zur Zündkerze nicht mehr da war. Somit lief MrC nur mehr auf einen Zylinder.
Also schnell den Kontakt getrocknet.
Nachdem mir dann etwas die Lust vergangen war für weitere Aufnahmen, gings flott weiter. Richtung Bardas Blancas.
Der Camping Platz dort war ein her-vor-ragendes Exemplar dieser Gattung. Die Baños ein Bretterverschlag mit Schwerkraftspülung. Der Boden nicht nur staubig sondern auch spitz-steinig. Aber dafür war die Lage sehr verkehrstechnisch gut gelegen.
Die Entscheidung nach Malargue weiter zu fahren viel uns nicht schwer.

Montag, 28. März 2011

Hunde und Facelifts

Nun ja. Vor dieser Reise dachte ich mir, daß nicht alle Hunde schlecht sind.

Hmmmm…. Und jetzt… Sagen wir so. Ich verstehe jetzt warum die Chinesen und Koreaner Hunde essen.

Sch***Köter. Pinkeln mir alles voll.

Das Problem an diesen Viechern ist ja, daß wenn einer mal hingepinkelt hat – jeder andere herumstreunende Köter auch das Bedürfnis hat mir ein Andenken für die Weiterreise mitzugeben.

Also heute wieder mal meine Abdeckplane gewaschen – 4x6m. Um am Ende festzustellen, daß dieser Köter die irgendwie in die Ecke geworfene Plane auch auf der Rückseite signiert hat.

Anyway.

Dafür hat jetzt MrC ein Facelifting verpaßt bekommen – ein Rundum Service. Lauter Kleinigkeiten, die ich in Summe aber notwendig fand: Diverse lose Kabel mit Kabelbinder fixiert. Die Reifenfix-Dose, Glühbirnen & Sicherungen und ein Feuerlöscher wurden für einen Schnellzugriff am Rahmen montiert. Reifenschläuche, Luftfilter, mein großer Drehmomentschlüssel und ein Haufen sonstiger Ersatzteile, die ich (hoffentlich) nicht benötigt, wurden in diversen Ritzen versenkt. Und dadurch, daß diese sperrigen Sachen aus meiner Box raus sind, habe ich dort jetzt gleich mehr Platz und konnte da eine Packtasche verräumen.

Aber ich bin mit dem Aussortieren des ganzen Zeugs, welches ich mithabe, noch gar nicht fertig – aber morgen geht´s endlich wieder mal weiter. Wir sind ja schon 3 Nächte jetzt hier in dieser Hospedaje.

Mal schauen – Richtung Mendoza, die Routa 40 hoch. Aber ich denke nicht, daß wir vor einer Woche dort ankommen. Dafür machen wir zu viele Abstecher – und langsam komme ich auf den Geschmack des Pistenfahrens. So ein bisserl weg von der Zivilisation hat schon seine Reize… (Naja. Auf das mit dem Schneesturm könnte ich aber durchaus verzichten)

Work life. [Video]

Die letzten Tage waren intensiver. Diesmal aber im angenehmen Sinne.
Mr. Churchill bekam (und wird heute noch weiter bekommen) ein paar Umbauten und Aufräumarbeiten. Endlich komme ich dazu mitgeschleppte Sachen sinnvoller anzuordnen. Zum Beispiel habe ich einen (im strengen Sinne in Argentinien verpflichtend mitzuführenden) Feuerlöscher (den aber sonst keine Sau mitführt) aus den Untiefen meiner Kiste herausgenommen und mit der Halterung außen montiert. Ich glaube zwar nicht, daß er es dann bis Europa zurück schafft – dafür gibt´s es doch zuviele Finger zwischen Südamerika und Österreich, aber zumindest die paar Monate, wo ich ihn noch habe, hätte ich ihn endlich gut im Zugriff.
Im Perito Moreno Nationalpark habe ich ja einmal selber erlebt, wie ein bereits gelöschtes Feuer durch den Wind wieder entfacht wurde. Wenn man es nicht erlebt hat, kann man sich gar nicht vorstellen, wie schnell sowas gehen kann – innerhalb von 5min, war das Lagerfeuer wieder voll entfacht. Und bei der trockenen Erde und den starken Winden hier, finde ich so einen Feuerlöscher gar nicht mal so verkehrt. Insbesonders nicht wenn man auf Lagerfeuer nicht verzichten möchte – wozu ich mich bekenne…
Mal schauen, was ich heute noch so herumschraube heute. Es kommt dann irgendwann später noch ein Update zu „Mr. Churchill New“.

Und ich habe es endlich geschafft meine HD Videos sinnvoll zu verarbeiten – Picasa bietet endlich eine Möglichkeit an, diese auch darzustellen und hochzuladen.
Und das wollen wir doch gleich mal testen. Anbei ein Video von vorgestern, wie wir auf einem der Pässe gestanden sind und eine kurze Trinkpause gemacht haben: https://picasaweb.google.com/philipe.reinisch/Videos#5589084265240297010

Samstag, 26. März 2011

Und ein paar Photos zu den ganzen Tagen [Pics]

Tja. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte -auch wenn es mehr als 100 sind... :-)

[Nachtrag zu der Passüberquerung von letzter Woche]

Philipe´s Endurogespanntraining - Teil 3

Ich liege gerade in einem Bett. (Für den Standort siehe unten) Für die meisten Leute nichts ungewöhnliches. Für mich schon. Zumindest die letzte Woche.
Und wir haben heute was ganz luxuriöses gemacht - wir waren Essen. So mit Bier welches zum Tisch gebracht wird. Und Servietten. Sehr fein sowas!
Heute hatten wir noch einen sehr intensiven Fahrtag.
Die heutige Etappe brachte uns:
a) Schlammdurchfahrten (wo man nie weiß, ob man nicht doch mitten im Fluß stecken bleibt)
b) Fahren im Gefälle (d.h. man steht schief - was bei einem Gespann eine sehr spannende Sache ist)
c) Kurven Fahren im Gefälle  - mein persönlicher Liebling: die Straße ist nach links abschüssig. Es geht bergauf. Und man hat eine rechtskurve. Jeder der Gespann fährt weiß - ein Hochgenuß
d) So zum drüberstreuen als Abschluß der Vulkantour: Sandfahren. Man eiert dahin, weil der angetriebene Hinterreifen keinen Grip findet.
Und nachdem das ganze wirklich anstrengend ist - Time for Bed. Sehr, sehr fein!

PS: Yap. Geduscht wurde heute auch.



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Mr. Churchill
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...und wie wenn nichts gewesen wäre - jetzt scheint wieder die Sonne

Aber was für eine Höllennacht!...
Ich lag in meinem 8m langen Wasserrohr. 2mm dickes Wellblech. Mit M15 Schrauben zu einer Röhre verschraubt. Und mich hat es hin und her geschüttelt.
Ein Sturm, den ich noch nie erlebt habe. Ich habe nur das Quietschen von Mr. Churchill gehört, wie er hin und hergeworfen wurde. Das Heulen des Sturmes war ohrenbetäubend.
Fred ist noch nicht wach. Ich war zwar kurz aus der Röhre hinaus um ein paar Photos zu schießen, aber nachdem das Wasser in der Röhre noch immer hart gefroren ist, war aus dem Schlafsack hinaus zu kriechen nicht die beste aller Ideen… Ich bin schon neugierig wie es Fred ergangen ist in der Nacht in seinem Zelt.
Trotz dem Geschüttle bin ich eigentlich recht gemütlich gelegen. Das einzig mühsame, waren die verschiedenen Lagen die beim zusammenkuscheln sich immer wieder verschoben haben: Meine Abdeckplane zu unterst. Dann mein Biwaksack. In meinem Biwaksack mein Winterschlafsack, wie schon gestern geschrieben. Im Schlafsack mein Hüttenschlafsack, den ich immer versuche so zu legen, daß ich mit der Haut nicht am Schlafsack ankomme (Daunenschlafsäcke verlieren an Isolation wenn man sie wäscht – deswegen versuche ich immer nur den Hüttenschlafsack zu waschen. Den dafür öfter… ;-)  ). Unter dem Winterschlafsack noch den aufblasbaren Kopfpolster (der es liebt zu verrutschen – genau dann wenn man sich endlich zurechtgezupft hat)
…und nicht zu vergessen den Ipod, dessen Ohrhörer dann ganz am Ende wieder rausrutschen, wenn man endlich eine bequeme Position gefunden hat.
Und das ganze beginnt nach 3 Minuten von vorn – weil man von den staubigen Straßen eine ganz verlegte Nase hat und diese noch vor dem Einschlafen mal putzen muß.
Aber wenn man mal die bequeme Position gefunden hat, liegt man eigentlich echt bequem. Muß man schon sagen. Die Exped Downmat Luftmatratze ist wie ein Wasserbett. Der Deuter Exosphere Schlafsack schön warm. Und der absolut luftdichte Exped Biwaksack hält die Elemente draussen.
Hmm.. Meine Finger sind schon von den zwei Minuten Tippen ganz klamm. Zeit aufzuhören.
Ach – Noch Reminder für mich selbst: Kein Knoblauch essen vor Nächten in einem Biwaksack. Sehr schlechte Idee.

Freitag, 25. März 2011

Vom Regen in die Traufe. Oder in den Schnee.

…Nun ja. Schlaf wird ja überbewertet. Dank den argentinischen Spätankömmlingen bei der Lagune.
Um ca. 12:00 sind wir dann nach einem Brunch (Omelette mit Mais auf dem Benzinkocher) endlich weggekommen. Coco, der Chef der Guardiafauna hier in der Region Norte, hat uns dann noch ein Brot geschenkt, wie er hörte, daß wir die Nordroute nach Barrancas nehmen wollen.
Vielleicht hätte ich ja stutzig werden können, wie er mich fragte, ob ich Reifenflickzeug mit hätte. Aber ich nahm nur seinen Hinweis zu Kenntnis, daß die ersten 70km schlecht sind. Dann kommt wieder normale Piste.
Und die Gelädewagen, die uns entgegen kamen hatten große Augen , wie sie uns sahen. Und hielten uns an um uns dann mitzuteilen, daß die Serpentinen auf den 3000m-Paß hoch mit Fußballlgroßen Felsblöcken übersäht sind.
Hmmm….
Ich werde das ganze wohl etwas abkürzen.
Meine Finger sind schon ganz klamm und ich treffe die Tasten nicht mehr.
Wir hatten die härteste Enduroerfahrung, die ich mir je vorstellen konnte. Immense Steigungen auf losen Steinen in der größe zwischen Taubeneier und Strausseneier.
Aber wir haben es geschafft. Und sogar Fred, der erfahrene Endurowelttenbummler meinte, daß er da schon an seine Grenzen kam. Und ich mit dem Gespann bin sogar nur zweimal hängen geblieben – und habe dafür von Fred ein großes Lob bekommen (Nachdem er damit sehr sparsam ist, freut mich das ungemein)
Leider hat uns dann ein Schneesturm überrascht. Und somit liege ich gerade in einem großen Wasserrohr in meinem Biwaksack auf meiner Zeltplane. Im Biwaksack mein Winterschlafsack und darin mein Hüttenschlafsack. Mein Sommerschlafack liegtz griffbereit neben mir im Biwaksack – falls es doch noch kälter werden sollte. Hoffentlich hört der Schneefall bald auf. Eingeschneit auf 2500m – naja. Ich würde mir bei Südamerika was anderes vorstellen.
Anyway.
Ich spüre meine Finger gar nicht mehr. Und werde mal meinen Laptop wasserdicht wegpacken. (an meinem Fußende habe ich meine Zeltrolle und meinen Motorradanzug als Windschutz aufgebaut – am Kopfende meine Packtaschen und meinen wasserdichten Fotorucksack)

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Lago Varvarco Campo ist Vampirfrei

…Das ist die gute Nachricht. Nach dem heutigen Abendessen von Kotelettes am Holzgrill mit Kartoffelpüree mit 5 Zehen Knoblauch und einem Avocado-Zwiebel-Tomaten-Knoblauch Salat ist die gesamte Gegend garantiert frei von etwaigen Vampiren.
Die schlechte Nachricht: es hilft leider nichts gegen Argentinier, welche um 02:30 in dieser idyllischen Lagune fernab der Zivilisation ankommen und beschließen diese herrliche ruhige Landschaft zu befeiern.
Ach. Schlaf wird sowieso überbewertet. Und somit liege ich halt im Zelt und mach was produktives - tippen. Meine Thetawellen können warten.

Nachdem wir gestern in Varvarco unsere Vorräte aufgefüllt haben, sind wir dann ca. 70km nördlich zu einem See gefahren. Die Piste war recht breit und im allgemeinen recht einfach zu befahren. Obwohl es durchaus auch wieder anspruchsvollere Passagen beinhaltete. Insbesonders das Thema Fluß- und Bachdurchfahrten wurde bei meinem Gespannendurotraining intensiv durchgenommen.
Es ist eine gute Vorbereitung für die Flußdurchquerung, die noch ansteht: eigentlich ist unsere Route bei einem Erdbeben abgeschnitten worden – eine Brücke ist eingestürtzt und man kann nicht so ohne weiteres nach Barrancas, welches auf der Routa 40 (der Hauptverbindungsstraße in den Norden) liegt, kommen. Aber wie ich in der letzten Touristeninfo gefragt habe, wurde uns gesagt, daß es irgendwo eine seichtere Stelle gibt, wo man den Fluß dann passieren kann. Bin schon neugierig, was uns da erwartet.
Die längste Durchfahrt war heute 15m. Ich denke mal das wird noch mehr werden.
Es ist ein eigenartiges Gefühl wenn das Wasser so 30cm hoch ist und man da durch gleitet. Die Schwierigkeit ist, daß dann manchmal große Steine im Wasser sind, wo man nur wenig ausweichen kann – man muß dann vertrauen, daß der Reifen seinen Weg findet. Aber es bleibt teilweise ein großes Geschüttle – speziell beim Gespann, da da ja der Seitenwagen auch über einen Stein drüberhupfen kann, was dann auch zu einem seitlichen Gerüttle führt.
Das wichtigste dabei ist, daß der Motor nicht abstirbt – teilweise liegen ja schon Motorteile und sogar der Auspuff unter Wasser. Auch bei der Entlüftungsöffnung vom Endantrieb oder bei der Trommelbremse kann Wasser eindringen, wenn man nicht zügig durchfährt.
Also einfach ersten Gang rein, Lenker locker lassen, damit der Reifen seinen Weg findet, gefühlvoll Gas geben, und Augen zu und durch. Wichtig ist, nach der Durchfahrt nicht sofort Motor abzustellen und Photos von Fred zu machen – was durchaus verlockend wäre. Sondern noch ein paar Minuten den Motor weiterlaufen zu lassen, damit etwaiges Wasser entweichen kann.
Die Gegend wirkt etwas verlassen – es gibt jetzt auch die nächsten 150km keine wirklich größere Siedlung mehr. Nur noch gelegentlich Hütten von irgendwelchen Schaf- und Rinderhirten.
Aber für die nächsten zwei Tage haben wir noch genügend Nahrungsmittel mit – die frischen Sachen haben wir aber jetzt schon vertilgt. Die kommenden Tage werden dann Dosen und Instantfutter sein. Und nicht zu vergessen: Mashmellows! – ich habe Fred von dem Genuß dieser Zuckerbomben überzeugen können.
Leider ist heute Freitag – ich befürchte also, daß auch diese unberührte Gegend von irgendwelchen Wochenendausflüglern belagert wird. Trotz dieser herrlichen Lagune haben Fred und ich schon beschlossen morgen weiter zu fahren – uns ist zuviel Trubel hier.
Und ich bin übrigens froh einen Schlafsack zu haben, der Komfortbereich bis -8C bzw. Extremtemperatur -25C hat. Gestern hatten wir am Morgen um 0800 wie ich aufgestanden bin -1,6C. Der Minimumrekord bis jetzt. Nachdem ja hier gerade der Herbst kommt fallen auch wieder die Temperaturen. Insofern paßt es mit meiner Reiseroute gut zusammen, daß ich in den Norden hoch fahre.
Das soll aber nicht heissen, daß es dann tagsüber nicht wieder auf 28C hochgehen kann – heute haben wir eine Stunde fahren müssen um eine angenehm schattige Stelle für unsere Mittagspause zu finden.
Auf solchen Pistestrecken sind die Tageskilometer wirklich sehr reduziert. Mir wurde vor meiner Abreise gesagt, daß 150km für Piste viel sein können. Und ich habe das damals nicht verstanden. Klingt doch nach wenig. Aber wenn man dann Strecken hat wo man dann mit viel Konzentration so 30kmh dahingleitet, ist man dann schon froh wieder abzusteigen.
Wichtig ist auch, daß man bei Einbruch der Dunkelheit die wichtigsten Sachen schon vorbereitet hat. Mit Taschenlampe und Scheinwerfer, der an der Steckdose von Mr.C hängt, geht es zwar auch. Aber es ist ungleich mühsamer. Da es derzeit um 19:48 dunkel wird, versuchen wir daher ab 16:00 einen Platz zum campen zu finden. Meistens wird es dann eh 18:30. Und bis wir dann abgeladen haben, Zelt aufgebaut, Matte und Schlafsack herausgekramt und Essen vorbereitet haben, ist es dann meistens eh schon 21:00. Mit Asado wird’s dann 22:00.
Am nächsten Tag stehen wir dann irgendwann um 09:00 auf – Sonnenaufgang ist derzeit um 07:45. Und meistens packen wir zuerst zusammen, Morgentoilette und machen danach Frühstück. Bis dann wieder alles aufgesattelt ist und wir dann wirklich abfahren, ist es auch schon 11:30 oder 12:00.
Tja. Und nachdem ja meine Reise nicht so einfach problemfrei sein kann, habe ich einen neuen Handlungsstrang – bei meinem Zelt reißt an mehreren Stellen die Befestigung des Innenzeltes am Außenzelt ein. Wenn wir wieder einmal einen Reiseruhetag einlegen, werde ich ein paar Photos machen und das Exped, dem Hersteller schicken. Nachdem ich das Zelt gerade vor 6 Monaten gekauft habe, hoffe ich, daß man da was machen kann. Zumindest sollte das bei einem Zelt in der Preisklasse definitiv nicht sein.

Donnerstag, 24. März 2011

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Mittwoch, 23. März 2011

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Fliessend Warmwasser. Auch fein

Ich stehe gerade – wieder einmal - vor der Bibliothek in Varvarco und tippe hier mein Tagebuch.

Fred ist gerade in der Bibliothek und checkt ob sein Email wegen der wichtigen Felgenlieferung an ein Hotel in Düsseldorf durchgegangen ist. Mitten in der Pampa hatten wir ja vor einem einsamen Haus zwei andere Biker aus Santiago de Chile getroffen, wovon einer von denen durch Zufall nächste Woche in Düsseldorf ist und Fred eine Felge mitnehmen würde. Seine alte hat schon Sprünge und er hat große Sorgen, daß diese eine Fahrt in die Atacama Wüste nicht überleben würde. Nachdem das überleben der Felge in diesem Fall unter Umständen auch an sein Leben geknüpft wäre, möchte er da doch kein Risiko eingehen… Und das Besorgen von dieser Felge ist fast genau so ein großes Unterfangen wie meine Ventilspieleinstellschrauben – welche ich mir dann auch von Deutschland aus mitnehmen lasse. (Ich hatte ja nur zwei von Sandra mitgebracht bekommen – die zwei anderen welche per Post kommen sollten, kamen ja nicht an. Und auch wenn Mr.C gerade recht tadellos fährt – auch gestern auf ca. 2560m – möchte ich da kein Risiko eingehen, falls mir beim Ventilspieleinstellen wieder etwas eingeht…)

Wir haben gerade zwei Tage wild campen hinter uns – wir sind von Varvarco eine Stichstraße nach Norden gefahren in der Hoffnung wieder eine nicht in den Karten eingezeichnete Verbindung nach Barancas zu finden (was wir ja in den letzten Tagen schon öfters erlebt hatten)

Und diese Route war ein echter Traum! Sogar Fred war schwer beeindruckt und meinte, die letzten Tage mit dem Vulkanpass und diese Rundtour hier war das Schönste was er bis jetzt in Südamerika gesehen hat. Und ich schließe mich dem an!...

 

Das mit dem Wildcampen ist noch etwas ungewohnt – von gestern auf heute haben wir in der Nähe von heissen Quellen gecampt. Das einzige was etwas gestört hat war das Schild „Acampar prohibido".Aber sind nur technische Details.

Heute in der Früh haben wir es uns nicht nehmen lassen noch zum Abschluß dann ein längeres Bad zu nehmen – was wir dann etwas bereut haben, weil nach dem Bad in diesen Schwefelbädern war unser beider Kreislauf etwas durcheinander (was man normalerweise gerade mal von einer Flasche einheimischen Pisco so kennt. Normalerweise auch fein. Zum Motorrad fahren allerdings nicht optimal.)

Anyway.

Jetzt haben wir uns beide schon wieder erholt, waren gerade „shoppen" – was bei den Supermärkten hier eine recht überschaubare Sache ist. Ein Raum. Bis oben hin voll mit Regalen. Die Auswahlmöglichkeit beschränkt sich auf: es gibt ein Produkt – oder nicht. (Verschiedene Arten von z.B. Geschirrspülmittel?... Ach. Wozu. Reicht ja eines.)

Generell wird man ja recht flexibel. Das Fleisch für unser Asado heute wurde frisch vor unseren Augen zurecht geschnitten. 20 arg. Pesos pro Kilo (4€). Rippenfleisch. Zurechtgeschnitten mit der Eisensäge direkt auf der Tiefkühltruhe. Wozu denn auch eine sterile Unterlage. Das Feuer tötet sowieso alle Bakterien ab. Oder Keime. Oder was auch immer da kreucht. Und sicherheitshalber gibt´s noch einen Pisco hinterher – den lokalen Grappa. (Den wir interessanterweise in dieser 400 Seelen Gemeinde aber bis jetzt noch nicht auftreiben konnten. Unschön. Naja. Haben ja noch Zeit hier in dieser Metropole das aufzutreiben.)

Vollgetankt haben wir auch beide wieder – aus einem 35l Kanister einer Frau hier, die uns dann auch gleich noch eine selbstgemachte Marmelade angedreht hat. Lecker! (Fein, daß Fred auch den weltlichen Genüssen nicht abgeneigt ist. Wir lassen uns ja wirklich gut gehen hier… Gestern gab´s zum Abendessen übrigens Spargelcremesuppe mit Croutons, Reis mit Gemüse und Huhn und Omelette und als Nachspeise Mashmellows am Lagerfeuer – begleitet vom Glaserl argentinischen Rotwein. Sehr fein. Wahrlich.)  

Heute geht´s dann weiter über Manzana über die nördliche Piste Richtugn Barrancas. Wildcampen. Also wieder totale Pampa. Naja. Oder eigentlich weil es eben soviel so sehen gibt – eben nicht.

Montag, 21. März 2011

Duschen wird überbewertet - oder doch nicht?

Sitze gerade in meinem Zelt…
Falsch. Bin gerade auf die Steinbank…
Falsch. Habe gerade auf eine Holzbank und –tisch mit Sone vor meinem Zelt gewechselt. (Bei 7,6C um 09:15 ist das wesentlich angenehmer…)
Wir sind gerade in Varvarco – einer 400 Seelen Gemeinde knapp neben dem Middle-of-Nowhere.
Gestern sind wir ca. um 12:30 aufgebrochen und um ca. 18:30 angekommen. Na gut – wir haben dann noch einen ca. 2h Aufenthalt in Antacollo mit Mittagessen und Photos hochladen gemacht. Trotzdem haben wir gestern unseren Tagesminimumrekord aufgestellt – 63km.
Aber heftigste Piste… Ich habe da sehr viel über Endurogespannfahren gelernt… ;-)
..Straßen, die gerade mal 2,5m breit sind – dabei rechts der Berg, links 50m direttissima bergab. Steine so groß wie Fußbälle auf der Straße, Bachdurchquerungen – klarerweise direkt in der Kurve und danach geht´s steil bergauf sodaß es der 1 Gang gerade noch schafft. Bergabfahrten wo man im ersten Gang fährt – und trotzdem noch fest die Hand und Fußbremse betätigt.
..und klarerweise einspurig. Alles.
Nach ein paar Stunden fahren ist man dann doch recht ko. Naja. Und die Temperaturen tun ihr übriges – gestern waren es nur noch maximal 32C.
(Im Vergleich zu vorgestern – da hatte mein Thermometer am Motorrad 38C.)
Nach drei Tagen ohne wirkliche Dusche freuten wir uns beide schon auf Varvarco. Ein „echter" Campingplatz. Mit fliessendem Wasser. Und laut dem Polizeichef von Antacollo – sogar mit warmen Wasser! Ach welch Wohltat.
Aber wie wir so ankamen und bei der Touristeninfo nach dem Campinplatz fragten, sagten die uns .. Tja. Entweder ein Caban~a um 180 arg. Pesos (36€, da können aber 4 darin schlafen) oder Campingplatz – um 10 Pesos (2€). Dafür nur mit kaltem Wasser…
Ich habe geflucht wie ein Rohrspatz – aber wir haben uns dann für den Campintplatz entschieden. Und gleich dort bezahlt und dafür den Schlüssel für das Bad bekommen.
Danach noch kurz beim lokalen Supermarkt eingefallen und eingekauft. Nachdem ich noch von dem netten Campingplatz in der Nähe von Antuco (noch drüben in Chile) einen Sack Kohle (1000 chil. Pesos, 1,5€) mit mit herumführe wollten wir unbedingt ein Asado machen. Tja. Nur der Supermarkt hatte kein Fleisch… So ein Schass.
Naja. Also Zelt aufgebaut. Und dann dachte ich mir – kein warmes Wasser. Kein Fleisch. Das kann´s nicht sein…
Also einen Passanten mit Kinderwagen angesprochen. Der mir dann doch noch zwei Orte sagte, wo ich nachfragen könne.
…aber an einem Sonntag? Und in der Tat hing ein dickes Schild „Cerrado" (Geschlossen) im Schaufenster. Nach meinem schüchternen „Hola" hörte ich ein tappseln, das Schild drehte sich, die Tür öffnete sich.
Ein Griff in die Tiefkühltruhe später hatte ich dann 4 Scheiben frisch mit der Fleischsäge abgeschnitte Kotellettes mit 800g in der Hand. 15 arg. Pesos (3€) wechselten den Besitzer und ich verließ mit einem Lächeln den Laden. (Und der streunende Hund sah mich und bekam auch ein Lächeln. Nach einer kleinen Diskussion sah er allerdings ein, daß er von mir nichts kriegt – auch wenn er es mit einigem Knurren quittierte)
Und wie ich zurückkam sprach mich Fred an. Die gute Nachricht – ich brauche mir keine Sorgen um das warme Wasser zu machen. Die schlechte Nachricht – weil es auch kein kaltes gab.
Mittlerweile kann ich auch schon recht gut in Spanisch fluchen.
Also wieder zur Touristeninfo hingestapft. Am Weg dorthinkamen mir zwei Caballeros – Reiter – entgegengetrottet, die mich nett mit einem „Que tal?" grüßten. In meiner Stimmung bedankte ich mich dafür und meinte „Sehr schlecht. Es gibt nicht einmal gar kein Wassser am Campingplatz". Er murmelte dann sowas wie „Ach. Geh dorthin.Der kann Dir helfen" und deutete in irgendeine Richtung. Und trottete weiter.
Natürlich hatte die Touristeninfo schon zu. Eh kloa.
Naja. In meiner Verzweiflung dann Richtung dem Hinweis zurückgestapft. Und einfach beim erstbesten Haus dort nachgefragt.
Und in der Tat – Mariano, der Bewohner kam dann mit mir mit und drehte den Haupthahn vor der Hütte auf.
Nachdem ich ihm halt unsere Leidensgeschichte mit dem Duschen erzählte, fragte er mich ob wir denn nicht warm duschen wollen.
Ach. Das Angebot lasse ich mir doch nicht zweimal sagen.
Und so sperrte er uns einfach ein Caban~a auf.
HERRLICH. Sich so richtig sauber zu fühlen. Zuerst wollte Fred nicht,weil ihm das kalte Wasser reichte – aber wie ich mit einem breiten Strahlen zurückkam, hatte er es sich doch auch wieder anders überlegt.
Davor gab´s noch ein herrliches Asado mit Champignongreis und Zwiebel-Gurken-Avocado Salat. Dazu ein Biertschi. Und Pisco-Cola.
Herrliches Leben.

Sonntag, 20. März 2011

...und ein paar Eindrücke von vorvorgestern...








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Und noch ein paar Eindrücke - von vorgestern


















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Middle of Nowhere. Keine Dusche. Aber Internet.


…so wie es sich gehört.
Duschen wird sowieso überbewertet!
Sind gerade auf Internet Pause in Antocollo – einer staubigen Provinzstadt.
Keine Ahnung was gerade mit der Formatierung hier nicht funktioniert. Aber ich lade mal schnell ein paar Bilder von gestern hoch. Ein echt genialer Motorrad Tag. Mit einer absolut einzigartigen Vulkanlandschaft...
Und am Abend dann wild gecampt - an einem Ort, wo es nie einen Einreisestempel geben wird: im Niemandsland zwischen Chile und Argentinien










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Mittwoch, 16. März 2011

Reise.Fertig

Wie´s halt so ist. Haben wir uns also die letzten Tage verplaudert.
Mit Edgar. Dem unheimlich netten Inhaber der Werkstatt wo Mr. Churchill etwas modifiziert wurde – neue Schalter für die Benzinpumpe des Zusatztankes, neue Seitenspiegelbefestigung, die Batterie wurde in einen Koffer verlegt, ein anderer Koffer aus dem Fußbereich an die Außenseite montiert, ein neuer Fernlichtzusatzscheinwerfer angebracht, ein neuer Reifen montiert (der den Originaldimensionen entspricht – und trotzdem zu hoch ist)
Und ich habe schon begonnen ein paar Sachen durchzuschauen, welche ich nach Hause schicken werde – und derer habe ich wirklich genug… Naja. Wußte ich ja schon bei Beginn der Reise, daß ich da einiges zurückschicken werde. Aber durch die Zusammenlegung meines Lebensmittelpunktes aus Düsseldorf und Wien habe ich ja nie meine ganzen Sachen auf einmal auf einem Haufen gesehen – Mr.Churchill wurde ja 4 Wochen von Düsseldorf aus nach Südamerika verschifft und in Chile habe ich dann das erste Mal meine ganzen Sachen „gemerged" und gesehen was ich jetzt genau alles mithabe… Also viel Platz für Improvement… :-)
Edgar hat uns dann noch unheimlich viele Tipps gegeben, wo wir noch alles hinsollen und was wir anschauen müssen. Und seine Photos haben uns nicht nur einen guten Vorgeschmack gegeben, was wir uns noch anschauen müssen sondern insbesonders die Reiselust angeheizt – trotz dieser äußerst netten Hospedaje in der wir gerade noch den letzten Abend verbringen.
Letztendlich habe ich dann für alle Umbauarbeiten 58.000 chil. Pesos bezahlt und 30.000Pesos für den Reifen (also ca. 90€ + 45€) Fand ich sehr fair. (Naja. Fred hat auch stundenlang eine private Diashow seiner Weltreise für Edgar gemacht. Worauf sich Edgar gleich ein Exemplar von Fred´s Buch bestellt hat. Und Fred gleich ein anderes Exemplar von anderen Reisenden, wo er erwähnt wurde, geborgt hat – welches Fred wiederum dann sofort in der prallen Mittagssonne stehend verschlungen hat)
Gerade eben haben Fred und ich noch die Karte für den morgigen Tag studiert – es kamen dann solche Fragen auf wie „Warum gibt es da einen Pass auf 1918m – wenn es da keine einzige Straße dorthin gibt?". Tja. Eine gute Karte ist halt Glückssache.
…oder derer mehrere. Weil wir haben zwar 4 verschiedene Karten über die gleiche Region – doch in allen gibt's unterschiedliche Strassen zwischen den Städten. Und manchmal eben auch gar nicht.  Technische Details. Naja. Wozu hat man Navi? (Und unsere Diskussionen wurden  nicht durch den Pisco beeinflußt, der von gestern noch übrige geblieben ist. Mußte nur noch formal festgehalten werden!)
Aber in den nächsten Tagen wird´s dann also wieder eher weniger von Stammrestaurants (wo wir die letzten Tage immer gegessen habe – 300 Sitzplätze und zu Mittag immer voll) und bequemen Betten. Wahrscheinlich eher wieder Dosenfutter und Luftmatratzen.

Dienstag, 15. März 2011

Das man ein Bier so spürt?

…wenn ich nur wüßte welches es von den ganzen war? Vielleicht hatte auch die Flasche Pisco einen gewissen Anteil daran?

Aber 37% sind ja eh fast nix, oder?

Anyway. Ich mag diesen südamerikanischen Grappa. Und wegen der Desinfektion muß man ja auch brav davon was trinken.

..natürlich nur wegen der Desinfektion!

 

Ein harmloser Tag am Anfang. Ein gemütliches Frühstück in der Hospedaje von dem äußerst netten älteren Ehepaar. (Er – ein Deutscher, welcher seit über 40 Jahren in Chile lebt – und interessanterweise sein Deutsch fast vollkommen vergessen hat. Sehr ungewöhnlich, daß man wirklich seine Muttersprache verlernt…)

Dann zur Hauptpost um Fred´s Sicherungs-DVD mit seinen Photos nach Deutschland zu seinen Freunden zu schicken.

Und dann noch „ganz kurz" zu der Werkstatt um meine Metallbox wieder montieren zu lassen – was halt noch von gestern übrig war.

Und wie das halt so ist – ist der Wunsch erst erfüllt, gebiert er augenblicklich Neue – habe ich beschlossen meine Alubox statt wieder in dem Fußraum an der Vorderseite meines Beiwagens montieren zu lassen. Dies war dann doch ein längeres Unterfangen, weil erst eine komplexe Halterung geschweißt werden mußte.

Diese habe ich dann noch knallrot – so wie das restliche Fahrzeug – lackiert und morgen in der Früh wird´s dann montiert.

Auf dieser Reise lerne ich die Kleinigkeiten des Lebens sehr zu schätzen – plötzlich wieder den Fußraum des Gespannes frei zu haben ist eine Sache, die wahrscheinlich kein Mensch so wirklich nachvollziehen kann. Aber ein paar Monate „On-the-road" verändern einen – ich freue mich über diese Kleinigkeit wirklich wie ein kleines Kind…

Und nachdem ich meinen Zusatzscheinwerfer verloren habe, werde ich mir morgen auch noch einen Neuen montieren lassen. Heute wurde er schon besorgt (6.600 chil. Pesos = ca. 10€)

Ich bin echt schon gespannt, was ich dafür löhnen werde.

Naja. Gespann fahren ist kein billiges Hobby. Aber werde ich halt wieder ein paar Nächte mehr am Camping Platz verbringen.

Ok. Nicht morgen. Fred und ich haben beschlossen, daß es hier in dieser Hospedaje so nett ist, daß wir noch eine weitere Nacht hier bleiben werden. (Alles andere wäre ja Stress. Irgendwie. Oder so. – Man kann sich nette Unterkünfte auch schön rechnen…  :-)   )

Montag, 14. März 2011

Ach so ein kalter Regen ist doch was feines...

…wenn man in der warmen Stube hockt und frisch geduscht ist – und nicht noch in der Dunkelheit frierend die Unterkunft sucht.

Nach einem langen Basteltag (von 14:30 bis ca. 19:00) an Mr.C sind wir in einer anderen Hospedaje in Temuco, Chile untergekommen – günstiger (8000 chilenische Pesos – 12€), größeres Badezimmer und jeder ein Einzelzimmer (im Gegensatz zu gestern).

Und somit liege ich in einem warmen Bett. Gesättigt vom Restaurant davor. (Steak mit Reis um 3200 chil.Pesos (5€)) Im eigenen Zimmer. Frisch geduscht. Und unrasiert. (Klarerweise. - Wir wollen es ja nicht gar übertreiben.)

Heute habe ich bei Edgar Schneider (einem Chilenen der 3. Generationmit schweizer Ursprungs) meine Batterie in eine Box einbauen lassen und – juchuu – auch einen Seitenwagenreifen in der Dimension 155/80R15 bekommen. (Letzteren wieder um 45.000 chil. Pesos, 70€) Keine Ahnung wo er den fabriksneuen Reifen her hatte – die Gumminoppeln waren noch dran und in einwandfreiem Zustand.

Tja. Und wie´s so ist – meine Hoffnung, daß der Originalreifen kleiner ist, das Gespann weniger geneigt ist und somit weniger nach links zieht: ist...

Tja… Falsch…

Der Reifen ist in der Tat gerade einmal einen Zentimeter kleiner – und das Gespann zieht noch immer nach links. So ein Schmarrn…

Also umsonst das Geld ausgegeben – Umtausch nicht mehr möglich…

Naja. Der Umbau der Batterie, das Wechseln des Endantrieböles und dann noch eine Befestigung für meinen losen Seitenspiegel hat mich dann nochmals 25.000 chil Pesos gekostet (40€)

So schnell geht´s mit dem Geld…

Mit wenig Fortschritt.

Anyway. Sind ja nur technische Details.

Das ich da irgendeinen Metallabrieb in meinem Endantriebsöl hatte, darf man auch nicht überbewerten.

Und daß die Öl Einfüllschraube bombenfest saß und schon SEHR lange scheinbar nicht mehr geöffnet wurde ist auch ein technisches Detail. (Wie man dann das Öl wechselt ist mir schleierhaft. Oder sie wurde bei der letzten Totalüberholung und Reisevorbereitung einfach danach brutal angeknallt. Ich weiß nicht, welche Option mir lieber ist.

Ach. Würde mir Peter Römer auf die Emails antworten könnte ich ihn ja fragen…)

Aber jetzt ists kurz nach 22:00. Und Zeit für´s Betti. Das warme…

 

Sonntag, 13. März 2011

Öl im Endantrieb? - Wird überbewertet!

Ich bin ja bekannt dafür, daß ich, wenn ich mir Sachen in den Kopf setze, diese auch umsetze. Manche nennen mich stur. Manche hartnäckig.
Das schöne an dieser Reise – ich habe hier immer wieder die Möglichkeit diese Fähigkeit zu üben.
Wir sind gerade in Temuco angekommen. Unser Standort für heute und morgen – ich werde versuchen einen Seitenwagenreifen aufzutreiben, damit dieses starke nach Links ziehen der Maschine wieder kompensiert wird.
Durch das nach Links Drücken des Fahrzeuges sind nämlich sogar schon der Vorder- und Hinterreifen einseitig abgefahren.
Und nachdem Temuco hier die Provinzhauptstadt mit 230.000 Einwohnern ist, habe ich die Hoffnung hier einen adequaten Reifen zu finden. Oder gegebenenfalls mir eine andere Felge mit einem dafür geläufigeren Reifen aufzuziehen.

Tja. Und wie wir heute hier ankamen merke ich, daß auf der Innenseite des Reifen Tropfspuren waren. Ähnlich den Hinterlassenschaften eines Hundes an den Reifen. Nur dort hängt ja der Seitenwagen – also wie kam der dorthin? Diese Viecher sind ja wirklich recht gelenkig und flink. Aber dorthin zu treffen. Wäre doch eine große Herausforderung…
Eine nähere Untersuchung ergab, daß mein Endantrieb massiv Öl verliert.
Fred meinte, daß eigentlich der Endantrieb einer G-Strich-S sehr robust sei. Und daß es so gut wie nie vorkommt, daß dieser nach 69.000km Probleme macht.
Schön, daß ich ihm etwas besseres belehren konnte…

Ach bin ich froh, daß ich so einen Profi wie Fred hier habe. Er ist echt mein Engel.
Naja. Am Anfang der Reise hatte ich noch keine grauen Haare.
Derzeit viele.

Samstag, 12. März 2011

Zuhaus Tag. Und Schopenhauer

Gestern war ein ereignisreicher Tag. Ich durfte die Wasserbeständigkeit meines Exped Pegasus Zeltes testen. (Is a Schwüzer Produktli)
Bis auf zwei Stellen hält es auch einen 30stündigen Starkregen aus. Schön wenn man so aktiv Produkte testen kann.
Naja. Um ehrlich zu sein - ich mag solche verregneten Tage. Man kann da so ohne schlechtes Gewissen einfach ein bisserl lesen, Zeug herumramschen, Sachen und sich selbst organisieren. Einfach nur gemütlich den Tag verstreichen lassen. Eigentlich etwas skuril, daß man dafür einen verregneten Tag benötigt um das tun zu können - wenn man 8 Monate herumreist und eigentlich (fast) alle Zeit der Welt hat.
Und dann habe ich wieder mal ein bisserl Zeit im Internet verbracht. Und meinen Freunden in Europa gedacht.
In modernen Zeiten wie diesen sind ja Distanzen von 10000km und mehr ja auch nicht mehr so ein Hindernis mehr um nicht an sie zu denken und an deren Leben irgendwie teilzunehmen. Aber ich merke, daß ich sie schon vermisse. Und ich freu mich auch immer über die netten Kommentare, die ich so lese.
Manchmal braucht man eine Abstinenz um etwas würdigen zu können. So zum Beispiel den Abstand von den echten Freunden.

Und im Moment beschäftige ich mich auch intensiv mit Schopenhauer - ich lese das Buch "Die Schopenhauerkur" von Irvin Yalom.
Es handelt von einem totkranken Psychotherapeuten, der einen ehemaligen Patienten aufsucht und sich durch ihn und dessen Ansichten über Schopenhauer mit dem eigenen Leben auseinandersetzt.
Etwas makaber wenn man parallel dazu die Nachrichten von dem Erdbeben und Tsunami in Japan hört.
Gerade eben kam auf N-TV der Kurzticker "+++ Fukushima nicht so schlimm wie Tschernobyl +++"  - Sehr beruhigend wenn man solche tröstlichen Vergleiche hört.
Ein Glück, daß die Welt alles unter Kontrolle hat, wenn man an diesem Leben derzeit gerade nicht teilnimmt... Hmmmm...

Anbei noch ein Photo  von meinem derzeitigen Leben. Man braucht schon sehr wenig um zu überleben.
 Aber manche haben derzeit nicht einmal das.

Donnerstag, 10. März 2011

Freuden der Infrastruktur - und Ode an Seitenwagenreifen

Ein besserer Tag beginnt mit der aktiven Teilnahme an der Verbesserung der chilenischen Infrastruktur.

Gestern sind wir um ca. 19:30 hier am Campingplatz in Pucon, Chile angekommen – ca. 45min bevor es dunkel wurde.

Ein sehr netter Campingplatz. Gleich direkt am Hafen von Pucon gelegen. Die Schiffe in ca. 2min in Gehweite. Nett bebäumt und daher gut schattenspendend. Durch die ganze Anlage fließt ein kleiner Bach. Hübsch gemacht mit Holzbrücken. Alle paar Meter gibt es Steckdosen (klarerweise wieder mit den nicht zu Argentinien passenden Dosen) und Mistkübel sind auch recht regelmäßig angeordnet. (Ist nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit – gestern in dem absolut naturbelassenen Campingplatz gab es das Motto – You bring it, you take it. (Zum Glück war das allerdings für die Toilettenanlagen nicht angewandt. Hätte wohl zu Herausforderungen geführt))

Naja. Der Tag hat damit begonnen, daß ich teilnehmen durfte an dem Strassenbau der keine 30m vom Campingplatz vorbei führenden Schnellstrasse. Ich durfte den Strassenarbeitern bei dem Maneuvrieren der schweren Strassenbaugeräte zuhören. Beim Abladen der großen Steine, die als Fundament dienen. Beim Hämmern von irgendwelchen Banketten. Schön Leute schon so früh so fleissig zu hören.

Die hier am Campinplatz ansässigen Hunde ließ dies vollkommen kalt. Die waren nicht so angetan wie ich von der Errungenschaften der modernen Zivilisation. Sie lagen einfach nur faul und gelassen herum.

Wahrscheinlich war aber einfach auch das nächtliche Ausräumen aller Mistkübel in der gesamten Umgebung unserer als einzige beleuchteten Zelte zu anstrengend. Lessons learned – immer Licht abschalten in der Zeltumgebung.

 

Ach. Zum Vergleich noch - der gestrige Campingplatz war sehr naturbelassen. Wir wollten trotz später Uhrzeit eigentlich schon weiterfahren, weil er direkt an der Hauptstrasse lag. Wie ich dann einen vorbeitrottenden Caballero auf seinem Pferd angesprochen hat, meinte er, daß der nächste Campinplatz noch sehr weit weg wäre. Und daß dieser hier aber sehr „lindo“ sei.

Hmmm…. „Lindo“ als spanisches Universal Wort für „schön, nett, lieblich, beeindruckend“. Sah eigentlich gar nicht danach aus. Aber was solls. Also mal rein und gefragt.

Entgegen kam mir zuerst der zähnefletschende Schäferhund – der aber so ca. 1m vor mir von einer schweren Kette zurückgehalten wurde (welche anscheinend bei diesem Biest auch notwendig war). Und danach kam der herzige ältere Herr um die 90, der mir den Campground zeigte. Die „Banos“ oder zu Deutsch Sanitäranlagen bestanden aus zwei Komponenten: Ein Plumpsklo – geteilt für Männer und Frauen – und dem Badebereich mit fließend Wasser. Fließend Wasser gab´s nur Schwerkraftgetrieben, dafür aber reichlich. Der Fluß war aber a****kalt.

Ich habe dort dann endlich das erste Mal meinen Biwaksack ausprobiert – eine sehr atmungsaktive aber wasserdichte Hülle zu meinem regulärem Schlafsack. Hat eigentlich recht gut geklappt – man muß sich allerdings daran gewöhnen, daß man vollkommen enigeschlossen ist. Das Moskitonetz gewährt einem noch einen Blick nach draussen. Wenn es regnen sollte, kann man aber sogar das aufrollen und ist dann bis auf eine Unterbrechung des Klettverschlusses für 15cm vollkommen dicht eingeschlossen. Gewöhnungsbedürftig ist der Hinweis der möglichen Erstickungsgefahr, wenn man nicht zumindest 15cm offen läßt. Aber sind technische Details.

Das Bild lege ich bei – im Hintergrund sieht man Bryan, einen Australier, der als einziger weiterer Gast am Campinplatz war. Er ist 5 Monate mit dem Fahrrad hier unterwegs. Vorgestern ist er ca. 120km gefahren. (Das wir mit unseren Motorrädern gerade mal 80km gefahren sind – darauf weise ich nicht weiter hin)

Sodale. Mein Teebecher ist leer. (Ich habe mittlerweile meinen Benzinkocher echt zu lieben gelernt. Die anfänglichen Stichflammen haben sich mittlerweile auch reduziert – gelegentlich dröhnt er nur wie ein Flugzeugtriebwerk beim Starten, aber auch daran gewöhnt man sich. Naja. Irgendwie.)

Heute ist dann wieder ein ruhigerer Tag mit ein bisserl Organisation und Reiseberichte tippen (mal schauen wo ich dann diesen Eintrag wieder wegschicke. Tankstellen bieten da meist eine kostenlose Möglichkeit dafür – oder sonstige ungesicherte WiFis über die man hier stolpert… :-P  )

Morgen wollen wir dann nach Temuco – Fred hat auch ein paar Kleinigkeiten, die er an seinem Bike reparieren möchte und ich habe beschlossen meinen (schweineteuer gekauften und kaum abgefahrenen) Seitenwagenreifen doch wieder zu ersetzen. Mr. Churchill zieht wie verrückt nach links, weil dieser Reifen anscheinend um 4cm zu großen Durchmesser hat – das Problem ist nur einen in den Fahrzeugpapieren eingetragenen 155.15 Reifen zu finden ist hier echt eine Herausforderung. (Insbesonders weil ich keine Ahnung habe was diese alte Bezeichnung eigentlich bedeutet. Meine Vermutung ist es das es der modernen Bezeichnugn 155/80 R15 entspricht. Den es aber scheinbar in ganz Südamerika nicht gibt. Ich muß also schauen, wie ich da den Reifen bzw. auf eine andere Felge umbaue, damit ich da einen gebräuchlicheren Reifen bekomme. Ach. Technische Details)

Mittwoch, 9. März 2011

Ein Glaserl Wein. Auch fein.

Sitze gerade noch kurz in der Hospedaje in Pucon, wo Frank, ein Motorrad Weltenbummler, den ich Mitte Dezember in Viedma kennengelernt habe, untergekommen ist. Er ist auch gerade in dieser Stadt hier in Chile und so haben wir uns über Facebook vereinbart wieder zu treffen.

Und unglaublich – ich unterstütze wirklich Suchtabhängige… Kaum zu glauben. O Mores, o tempores… - Nachdem die Zigaretten in Chile um die Hälfte mehr kosten als in Argentinien (eine Packung Philipp Morris ca. 1,3€ dort), hat Frank uns gebeten 2 Stangen Zigaretten mitzunehmen.

Naja. Und beim Wiedersehen wurde gleich eine Flasche Wein geöffnet. Da kann man ja auch nicht wiedersprechen…

 

Heute war ja wieder ein Traumfahrtag. Ein wirklicher Traum des Bikerlebens – ein tolles Wetter, eine wunderschöne Strecke (wenn auch sehr kurvig, steinig und wirklich steil. Also wirklich anspruchsvoll). Nach 7h (mit 1h Picknick-Pause) waren wir aber nach gerade 120km dann ziemlich froh in Pucon angekommen zu sein. Ich habe kein einziges Mal den vierten Gang verwendet – fast nur den 1, 2, oder 3 Gang… Tja. An solchen Tagen kann man sehr gut das Driften um die Kurven üben…  ;-)  )

Leider haben wir hier keine adequate Unterkunft hier gefunden – also halt wieder mal Campingplatz. So wie die letzten Tage. Gut für die Reisekasse. Schlecht für die Hygiene.

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Mr. Churchill
Latitude:-39.27835
Longitude:-71.97638
GPS location Date/Time:03/09/2011 23:15:13 CET

Message:Hi meine Lieben, habe gerade kein Internet hier, somit per Satellit: Mir gehts gut! Dickes Busserl, Philipe

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Mr. Churchill

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Dienstag, 8. März 2011

Check-in/OK message from Mr. Churchill SPOT Messenger

Mr. Churchill
Latitude:-38.90434
Longitude:-71.92044
GPS location Date/Time:03/08/2011 23:14:41 CET

Message:Hi meine Lieben, habe gerade kein Internet hier, somit per Satellit: Mir gehts gut! Dickes Busserl, Philipe

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Mr. Churchill

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Feiner Grenzübertritt

…sind gerade in Melipeuco, Chile und suchen Unterkunft für heute Nacht. Wahrscheinlich wieder Camping – dann aber kein Internet wieder. Die Fahrt über den Grenzpass und danach war herrlich - ich habe es schon langsam aufgegeben diese tolle Landschaft in Bilder zu fassen... (Schweren Herzens... :-)  )
Habe nun ein paar Photos von Feuerland auf Picase hochgeladen. Mehr kommen später…
Morgen schlagen wir uns dann Richtung Pucon durch, wo wir Frank treffen - einen Bekannten von dem Horizons Unlimited Treffen.
Und dann in Temuco versuche ich wieder einen Seitenwagenreifen aufzutreiben - das Gespann zieht sehr stark nach links. Ich hoffe, daß ich das mit einem "richtigen"Reifen korrigieren kann.

Ruhe. Tag [New Pics online: Feuerland]

Nach den intensiven letzten Tagen machen wir heute in Villa Pehuenia einen Ruhetag. Wäsche waschen. Und endlich mal die Feuerland Photos online stellen.

Wer sich Eindrücke aus eben dort anschauen möchte – ich muß da noch weiter aussortieren, aber für die Ungeduldigen stelle ich die mal online.  :-)

Klick mich.

(Hinweis - ich habe derzeit Probleme mit dem Upload. Kann also sein, daß die noch nicht hochgeladen sind, wenn Du es liest... Ja,ja.. Die ganz, ganz Ungeduldigen :-) Wird also erst soweit sein, wenn ich das nächste Mal eine stabile Internetverbindung habe...)

 

Ich sitze hier gerade in dem Aufenthaltssaal unseres Campingplatzes und versuche mal endlich meine Blogeingträge der letzten Tage zu machen. Aber mit meinem Freizeitstress komme ich gar nicht so dazu.

Gestern hatten wir einen genialen Motorrad Tag. Von Villa Pehuenia einen Circuito um diverse Seen - natürlich mit Picknick: Omelette mit in Olivenöl geschwenkten Zwiebeln, frischen Tomaten - serviert auf einem Baguette.

Danach einen Capucchino ala Kocher Instantenea.

Sehr fein!

 

Am Rückweg haben wir dann mein Gespann mit Holz aufgeladen und dann am Campingplatz das Feuer vorbereitet.

Nach der Besichtigung eines Vulkanes - den man bis auf 300m hinauf fahren konnte und von dem wir dann den Sonnenuntergang erlebt hatten - Rückkehr zum Zelt mit einem herrlichen Steak mit geröstetem frischen Gemüse.

Dazu noch ein Bierchen. Oder zwei. 

Und Cola Whiskey (letzteres wieder der Breeder´s Choice. Der billigste und lokale Whiskey hier - aber sehr fein im Geschmack).

[So ein Schmarrn – ich krieg hier gerade keine Bilder hoch… Beim nächsten Internet dann probier ichs wieder…]

 

 

Sonntag, 6. März 2011

Check-in/OK message from Mr. Churchill SPOT Messenger

Auf der Spitze eines beeindruckenden Vulkans - bis auf 300m mit dem Gespann hochgefahren. Und eine herrliche Aussicht...
Sehr fein!

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Mr. Churchill
Latitude:-38.81602
Longitude:-71.18488
GPS location Date/Time:03/06/2011 23:49:57 CET
Message:Hi meine Lieben, habe gerade kein Internet hier, somit per Satellit: Mir gehts gut! Dickes Busserl, Philipe
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Mr. Churchill
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Samstag, 5. März 2011

Check-in/OK message from Mr. Churchill SPOT Messenger

Eine Ankunftsnachricht von unserem Campingplatz am Lago Alumine - am Carnevalwochenende.
Voll dafür aber laut. Also auch wieder ausgelichend.


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Mr. Churchill
Latitude:-38.89291
Longitude:-71.14914
GPS location Date/Time:03/05/2011 20:23:00 CET
Message:Hi meine Lieben, habe gerade kein Internet hier, somit per Satellit: Mir gehts gut! Dickes Busserl, Philipe
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Mr. Churchill
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Und ein weiterer Blog User hat das Licht der Welt entdeckt

Wir sitzen gerade hier im Hotel und basteln an Fred´s Blog herum – das mit dem früh wegfahren wird´s doch nicht ganz werden.

Anyway.

Ein virtuelles Leben ist ja auch wichtig… :-)

Mal schauen ob´s bei der Adresse bleibt: http://SuzifredOnTour.blogspot.com

 

Aber dann. Endlich wieder weiter Richtung Chile. Aber heute bleiben wir noch in Argentinien - allerdings ohne Internetzugang.

Freitag, 4. März 2011

Morgen geht´s weiter. Woanders als geplant. Eh kloa.

Sodale.
Ich sitze gerade Fred gegenüber. Wir machen beide gerade diverse Organisationen, die man bei solchen Reisen mal so machen muß. Aber bei der Hitze hier fallen alle Sachen hier etwas schwerer - das Thermometer zeigte 48C in der Sonne auf dem Motorrad.
Bankkonten checken (traurige Angelegenheit), Blog schreiben, Facebook checken, Geldbedarf für die nächsten Tage überlegen, Wäschelogistik überlegen (kurze Aktion - Motto "es gibt keine Socken, die man nicht noch einen weiteren Tag tragen kann").
Auch die weitere Route haben wir uns schon überlegt. Nachdem es sich nicht mehr ausgeht rechtzeitig nach Mendoza zu kommen, geht die Fahrt eher langsam und mit Umwegen nach Mendoza rauf.
Also planen wir morgen zuerst Richtung Chile zu fahren. Bei Icalma soll´s über die Grenze gehen. Und dann um den Lago Villarica herum irgendwie Richtung Pucon. Mal schauen.

Donnerstag, 3. März 2011

FW: Helfer in der Not

Ach. Echt nett, wenn man dann so eine Erinnerung bekommt an eine kleine Hilfe, die man vor ein paar Tagen mal geleistet hat.

2 Deutsche, die echt Pech haben mit ihren VW Bulli. Deren Geschichte kommt mir irgendwie so vertraut vor…

 

From: Thomas XXXXXXX [mailto:XXXXXXX@web.de]
Sent: Donnerstag, 03. März 2011 18:36
To: philipe.reinisch@gmx.at
Subject: Helfer in der Not

 

Hola Philipe, spaet kommt die Danksagung, aber sie kommt, also wirklich super, wie Du vollkommen altruistisch da zu Werke gegangen bist, respect. Wir kamen heute an einen Motorradunfall, auf Schotterpiste mit geringer Geschwindigkeit ( Sturz)Grenzgebiet Argentinien-Chile. Eine Lady aus Brasilien gestuerzt und vermutlich Beckenbruch, wir haben die Schreie von 20m Entfernung gehoert. Also wir sind jetzt wieder in Chile. Unser Auto blieb einen Tag in der Werkstatt und dann konnten wir ihn abholen. Neue Zuendkerzen, Zuendzeitpunkt einstellen irgendeine Welle zwischen Oelpumpe und Verteiler. Alles in allem 250€. Heute direkt als wir zur Unfallstelle kamen ist bei der Schaltung was kaputt gegangen und die Maschine fuhr nur noch im 3.Gang. Insgesamt knapp 100km. Ueber die Grenze haben uns die Grenzer angeschoben. Also das Pech klebt nicht nur an den Haenden, sondern ueberall!!!!!!!!!!!!!!!!! Dies ist allerdings ne kleinere Sache, aber wieder mit Aerger verbunden... Nun noch paar versprochene Bilder. In den Block schreibe ich auch spaeter was rein. Nochmals vielen Dank und pannen und unfallfreie Fahrt. Thomi un Helga