Sonntag und gestern waren geprägt von Reisevorbereitungen. Sprich Motorrad reparieren. Öl auffüllen. Doppel checken. Luftfilter reinigen. Reifendruck prüfen.
Eigentlich wollten wir gestern schon losfahren. Als Susan dann in der Früh aber kurz mal eine kaputte Speiche „schnell" mal wechseln wollte, stellten wir fest, daß es ausgereichnet eine Speiche ist, die – klarerweise – den blödesten aller Plätze hatte. Daß man sie 10min lang drehen mußte, bis sie endlich draussen war, war eine Sache. Aber sie dann wieder einzubauen, war etwas... Naja. „Technische Details halt": Man mußte nämlich extra für diese Position der Speiche das hintere Kettenrad ausbauen. Genau dieses welches wir vor 3 Tagen frisch montiert hatten. Also Kette wieder runter. Hintterrad wieder ausgebaut. Sicherungsplatten für die Schrauben des Zahnrades wieder aufgebogen. Letzteres 6 mal. Schrauben wieder abgenommen. Zahnrad abgezogen. Und voila. Schon konnte man die defekte Speiche einbauen.
Tja. Nur latest Checkout Time war 11:00. Was dann letztendlich natürlich längst vorbei war. Und die Sachen noch im Zimmer waren.
Ist ja alles nicht so schlimm. Ich hatte ja eh noch genügend zu tun. So wie zum Beispiel schnell mal noch ein Ersatz-Zündsteuergerät zu kaufen. (Mein Ersatzgerät hatte ja in Sucre den Einsatz gefunden, wie Apolinar ein bisserl meine Elektrik getestet hat. Und plötzlich aber feststellte, daß mein Zündstuergerät nicht funktioniert... (Was interessanterweise VOR meinem Besuch bei ihm aber gar keine Probleme machte... Hüstel, hüstel...) ) Adresse hatte ich ja schon, wo ich es krieg. Oder besser: einen Ort auf dem Stadtplan, wo es „garantiert ist". Irgendwo dort halt also. Irgendwie.
Klar, daß ich es nicht gefunden habe. (Übrigens - wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: „35C auf einem Motorrad ist nicht lustig")
Anyway. Gestern am Abend haben Susan und ich uns dann dem BBQ des Hostals noch angeschlossen. Für 70 Bolivianos (7€) All-you-can-eat BBQ inklusive (Vodka und Rum) Drinks. Letzteres war an dem äußerst „erfolgreichen" Tag – ich hoffe, man merkt mein Augenzwinkern bei dieser Aussage – das ausschlaggebende Argument.
Nächtens habe ich mir dann noch ein paar Lektüre Youtube Videos runtergeladen – was man halt so an Bikerwissen so braucht. Und bin lustigerweise über Ariel, meinen Meachniker aus Mendoza gestolpert: http://youtu.be/TBmasN9Vsjg
Und die anderen beiden Videos will ich Euch dann nicht vorenthalten.
· Fand ich gar nicht mal so schlecht: Die WD40 Methode um Felgen ins Bett springen zu lassen: http://youtu.be/16egWpgQdJg
· Ach. Und für diejenigen, welche schon immer einen schlauchlos Reifen reparieren wollten: http://youtu.be/IdyLRdTRN3M
Eine gute Nachricht dann des heutigen Tages: heute in der Früh hat es massiv abgekühlt. Es war wieder Sub-30.
..Um genau zu sein 29,7C bei der Abfahrt um 11:00.
Die schlechte Nachricht: Es hat dann später wieder signifikant Super-30 gehabt. War aber gar nicht super. Dafür aber staubig.
Die gute Nachricht aber: es gab einen kurzen abkühlenden Regenguß.
Die schlechte Nachricht: ein entgegenkommender LKW hat währenddessen – sogar uns beide – ziemlich voll gespritzt. Mit irgendeiner klebrigen Masse. Ich habe die Hoffnung, daß es nur Zuckersirup war – in der ganze Gegend dort wird überall Zuckerrohr angebaut. Habe ich übrigens erwähnt, daß ich gestern meinen Helm auseinander gebaut habe um ihn vollkommen zu reinigen? Und so eine klare Sicht schon seit Monaten nicht mehr hatte. Ähem. Zumindest für 4 Fahrstunden.
Anyway.
Dafür haben wir dann in Okinawa Eins noch mal schnell aufgetankt. Was übrigens gar nicht so unkompliziert ist: Hier wurde Anfang August ein Gesetz erlassen, das vorschreibt, daß ausländische Fahrzeuge den doppelten Benzinpreis bezahlen müssen. Das gute dabei ist – nicht alle Tankstellen schreiben eine Rechnung... ;-)
(Wobei die meisten Leute an der Tankstelle eh so überrascht sind ein Gespann zu befüllen, daß sie gar nicht mehr an diese – so äußerst selten anzuwendende – Vorschrift denken...)
Übrigens in den 40er Jahren gab es in Japan eine Getreideknappheit. Deswegen wurde hier in in der Weizenregion Boliviens drei Kolonien gegründet: Okinawa Eins. Okinawa Zwei. Und Okinawa... Naja. Eh schon wissen.
Nach einem koreanischen Kaffee eines japanischen Supermarktes ging´s weiter.
Wieder ein paar Stunden am Motorrad gesessen. Zeit sich wieder mit dem Fahrverhalten auseinanderzusetzen. Mich beschäftigen ein paar Sachen wieder.
Einerseits habe ich manchmal so eigenartige Schläge, wenn ich schalte. Ich habe hier die Hoffnung, daß es „nur" der schon abgenutzte Endantrieb ist, der so viel Spiel hat, daß wenn die Zähne dann greifen, schlagartig die Kraft des Motors übertragen wird. Falls nicht... Tja. Getriebeprobleme hatte ich ja bis jetzt noch nicht an MrC. Würde mir in meiner Motorradmechaniker Ausbildung noch fehlen.
Und andererseits beschäftigt mich, daß MrC wieder so stark nach links hängt. Auch bilde ich mir wieder ein, daß mein Vorderreifen nicht vertikal läuft sondern um ein paar Zentimeter nach links aus der Spur hinauss versetzt ist. Eigentlich etwas, was mir mein Mechaniker Ariel in Mendoza damals gerichtet hatte.
Auch zieht MrC wieder nach links. Und was seit relativ kurzem neu ist – bei einer Geschwindigkeit von ca. 80 schwimmt er plötzlich auf Asphalt. Sehr strange das ganze. Naja. Werde ich mir morgen bei der Fahrt noch weiter durch den Kopf gehen lassen, was da die Ursache sein kann... Irgendwie wirkt es so, als hätte sich die von Ariel zurechtgebogene Gabel wieder „schlecht" gerüttelt. Sehr strange. Naja. Man muß nicht alles verstehen.
Nach 181 äußerst staubigen und von Bodenwellen geprägten Kilometer haben wir dann das Nachtlager aufgebrochen. Schnell noch was im Hotel mit den eigenen Küchenutensilien gekocht. Noch ein Blogeintrag geschrieben. Und dann Richtung Morpheus. Morgen ist ja auch noch ein Tag.
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