Was für ein herrlicher Tag heute. So ein Tag wie man ihn öfters haben sollte. Nach einem gemütlichen Aufstehen und Frühstück – durch einen großen Erdwall geschützt von den Blicke der aber eh durchaus wenig befahrenen Straße – ging´s dann um rund 11:00 Richtung Norden nach La Higuera weiter. La Higuera ist das erste Dorf, welches wir dann nach über 4 Stunden erreichten. Und der Ort wo Che Guevara hingerichtet wurde.
Am Weg gab es noch hier und da vereinzelt irgendwelche Häuser. Aber ansonsten Natur pur.
...aber was für eine Natur! Herrliche Täler. Ein riesiger Fluß, welchem wir für einige Zeit folgten. Daneben hohe Berge. Alles begrünt. Wenn auch nur Kakteen – aber immerhin grün.
Wenn gleich der Weg wieder etwas für hartgesottene war und die Maximalgeschwindigkeit einmal im dritten Gang sogar gerade mal 60kmh – wenn auch nur kurz... Aber die herrliche Landschaft entschädigte wieder für so vieles. Vorbei die deprimierenden Gedanken über MrC und seine technischen Probleme. Die Gedanken ihn zurück zu schicken... (Wenn gleich der Motor noch immer komische Geräusche macht. Aber das werde ich mir in Santa Cruz genauer anschauen)
Der einzige Nachteil des heutigen Tages: wir hatten zuwenig Wasser mit. Die Temperaturen kletterten auf über 35C wie wir wieder von 2000m+ auf Meeresniveau ins Tal hinabfuhren. Und wir wollten nur noch eines: etwas wirklich Kaltes trinken. Nicht die letzten Sicherheitsreste der im Seitenwagen eingeklemmten – und trotz Schatten – bacherlwarmen Wasserflasche.
Allerdings der Vorteil: bei den Temperaturen habe ich dann ganz auf das Essen vergessen. Was bei den nur noch vorhandenen Notreserven auch gut war.
Letztendlich sind wir dann durch Zufall eben in La Higuera gelandet – ein Schild auf der Straße zeigte das Piktogramm einer Dusche. Welchem wir dann gefolgt sind: zu einem sehr netten von Franzosen geführtem Campingplatz. Es war allerdings nur der rund 14 jährige Sohn der Köchin da – der Inhaber und die Köchin machen anscheinend gerade einen Trek irgendwo in der Gegend.
Bevor wir das Zelt aufbauten, brauchte ich aber noch schnell etwas zu Essen. Gedanklich erwartete ich einen trockenen Sandwich. Lieblos hineingequetscht vielleicht eine Scheibe Käse. Und mit viel Glück eine Scheibe ausgetrocknetem Schinken. Auf meine Frage, ob ich etwas hier in dem Campingplatz bekommen könne, meinte der französische Jüngling nur, daß der Kühlschrank leider kaputt sei. Also nix mit Sandwich.
Aber er meinte, daß gegenüber ein Restaurant sei. Eventuell könnte ich da was bekommen. Hmmm... Philipe ohne Essen? Sehr depremierender Gedanke. Also in lauter Verzweiflung noch da hinunter gehatscht. Meine Anforderungen schon reduziert auf Brot. Mit IRGENDWAS.
In dem Lokal angekommen antwortete mir – der übrigens ebenfalls Französische - Besitzer: „Leider. Aber Sandwich haben wir keinen“.
...“Aber ein Brathuhn aus dem Ofen. Mit Spaghetti in einer Safran-Senf-Sauce mit feinen Frankfurter Würstchen (hergestellt übrigens von einem Deutschen in Santa Cruz). Als Vorspeise dazu einen Thunfischsalat mit Palmenherzen und frischem Gemüse. Und als Nachspeise einen Obstsalat aus feinem Obst inklusive in Rum eingelegter Pflaumen.“
Nach drei Dosen Bier zusätzlich war ich im Himmel angekommen...
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