Dienstag, 30. August 2011
Volltanken in Okinawa. Eins. [Pics]
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Mr. Churchill
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Samstag, 27. August 2011
Von "Di-Tscha". Und Felgen.
5 km/h ..- dabei im dichten Verkehr von Sta. Cruz gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit
Freitag, 26. August 2011
Kleine Schritte. Führen auch zum Ziel [Pics]
Es gibt Tage, da ist man nicht sonderlich aktiv. So wie heute. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, daß der gestrige Tag einige Nachwehen hinterließ. Oder vielmehr der Abend...
Anyway.
Am Vormittag hatte ich noch Susan geholfen ihre neue Kette zu montieren. Tja. Und am Abend gab´s wieder mit Kurt ein illustres Abendessen. (Diesmal allerdings ein paar Flaschen Wein weniger)
Auf jeden Fall habe ich es aber noch trotz des veritablen Katers doch geschafft einen (so hoffe ich) geeigneten Endantrieb aufzutreiben. Gekauft habe ich ihn schon. Fehlt noch die Bezahlung. Naja. Und noch der Transport nach Südamerika.
Letzteres ordne ich in die Kategorie technische Details ein. Oder auf Deutsch: Absolut keine Ahnung wie ich den hierher bekomme. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Mal schauen.
Übrigens - ich habe wieder ein paar Photos hochgeladen. Falls es neugierige Leute unter Euch gibt – die Photos könnt Ihr hier finden: Heiß gehts her in Aller Kühle - Das El Tatio Geysir Feld
Mittwoch, 24. August 2011
Auf der Suche wieder einmal. Einmal mehr erfolgreich. Einmal weniger. [Pics]
Hmmm...
Ich bin gerade etwas leicht (oder eher schwer) alkoholintoxiniert in mein Zimmer zurückgekommen.
Normalerweise würde ich einiges über den stressigen - wenn auch erfolgreichen - gestrigen Tag schreiben, wo ich einen neuen Vorderreifen (um 520 Bolivianos =52€), ein Luftfilteröl, einen Tirefix Spray oder einen "Slime" Reifenschutz gekauft habe.
Oder, daß ich nach einigem Suchen eine Werkstätte gefunden habe, wo ich das abgenutzte Mitnehmer-Zahnrad meines Endantriebes anfertigen lassen könnte.
Oder, daß uns Luis - ein äußerst hilfsbereiter Argentinischer Motorradfahrer,der in St. Cruz lebt und uns mit seiner 15 Jahre alten Africa Twin durch Zufall auf der Straße überholte - geholfen hat und uns quer durch den äußerst dichten Verkehr zu einem ausgezeichnetem Motorradzubehör Shop führte.
Oder, daß Susan und ich danach in einem österreichischen Lokal zu Mittag gegessen haben.
Oder, daß wir Stunden in dem intensivem Verkehr festgehangen haben.
Oder, daß gestern Susan Ihren Gepäckträger in einer dubiosen Werkstätte richten ließ.
Oder, daß ich heute wieder in meinem Hostal wegen MrC angesprochen wurde und Arturo versprochen habe, das von ihm geschossene Photo per Mail zuzuschicken.
Oder, daß ich heute Stunden recherchiert habe, wie ich das abgenutzt Teil meines Endantriebes ausbauen muß - oder ob es doch nicht besser sei einen vollkommen neuen Endantrieb aus Deutschland kommen zu lassen.
...und ich erwähne jetzt nicht einmal, daß heute der Schlüssel meines Zimmer beinahe abgebrochen ist, ich über eine Stunde vor der verschlossenen Tür stand, es keinen Ersatzschlüssel gab, und ich mich am liebsten einfach nur der Alkoholintoxikation hingeben wollte - dies nur ohne der eingeschlossenen Geldbörse relativ wenig Spaß versprach.
All dies kann ich heute leider nicht schreiben, da ich nach einem sehr illustren Abendessen mit Kurt - dem wieder getroffenem Schweizer - vollkommen alkohohlintoxiniert in meinem Bett liege. Schade auch.
...Naja. Oder schön aber auch.
Montag, 22. August 2011
Rote Ampel werden überbewertet [Pics]
Santa Cruz. Eine Stadt gerade einmal 400km von Sucre entfernt.
..und trotzdem brauchte ich weit über eine Woche für die Strecke.
Im Moment sitze ich gerade in einem Lokal ca.10min Fußmarsch von meinem Hostal entfernt. Frisch ausgestattet mit Geld - meine im voraus zu zahlende Hostalrechnung konnte ich gerade eben noch mit meinem 10% Rabatt meines Jugendherbergsausweis begleichen: in Samaipata (und klarerweise in allen kleineren Ortschaften, die ich passierte) gab es keine Bankomaten. Somit gab's zuerst mal eine kleine Suche nach "Nur Bares ist Wahres". Gefolgt von der Suche nach einem dezentem Lokal - wo ich gerade sitze und wild in mein Handy tippe. Auf mein Lomo Argentino wartend - das vom Kellner empfohlene Steak. Neben mir die 600ml Pacena Bierflasche. (Mittlerweile leer. Diese Flaschen sind auch nicht mehr das, was sie früher waren....)
Die Fahrt von Samaipata nach Santa Cruz war im großen und ganzen recht angenehm. Fast vollständig asphaltiert. Und die etwaigen Löcher im Asphalt... Ja,mei... Technische Details halt..
Aber ich geb zu. Ich bin verwöhnt: ein Schaffell für mein zartes Popscherl. Griffheizung. Yap. Bei Temperaturen um die 10 Grad geht es einem schon ab... Anyway. Der chinesische 200ccm Gatschhupfer hat aber auch seine Qualitäten. Auf einer Straße um die Kurven zu flitzen ist schon fein. Insbesonders sich wieder in die Kurven zu werfen ist für einen Gespannfahrer was sehr Nettes.
Nachdem Susans Gepäckträger auf der Stecke vorhin vollständig gebrochen ist, haben wir auch ihr Gepäck auf MrC umgepackt und insofern hatte ich gerade einmal einen halb leeren Koffer auf den Rest des Gepäckträgers aufgebunden. Ideal fürs Kurvenjagen... :-)
Lustig war es dann wie Susan und ich zu der ersten Ampel kamen. Der ersten in Bolivien, wo wir mit den Motorrädern unterwegs waren... Wir haben bei der roten Ampel sogar Photos gemacht voller Euphorie über die Rückkehr in die Zivilisation...
...Ähem. Und dabei den Verkehr behindert.
Nachdem dort nämlich kein Polizist stand, hat die rote Ampel niemanden gestört. Eher wir, weil wir davor Photos geschossen haben.
Erst bei der nächsten haben wir gelernt, daß rote Ampeln nur ernst genommen werden, wenn dort ein Polizist mit Trillerpfeife steht..
Anyway. Mittlerweile ist mein Steak gekommen. Ich bin satt. Und alkoholintoxiniert. Auch fein.
Ach ja. Ich habe hier Internet. Und werde somit endlich ein paar Photos wieder hochladen (auch wenn diese Photos schon etwas länger auf meiner Homepage unkommentiert herumgegeistert sind): 2011-05-20 Auf Zum Heiligen Petrus - San Pedro De Atacama - Ein Album, welches ich meinem Onkel Werner widmen möchte. Dickes Busserl an alle meine Lieben!
Sonntag, 21. August 2011
Samaipata hat uns lieb
...und will uns nicht weglassen.
Seit 2 Tagen hängt ein Schild an der Tankstelle „No hay Gasolina“. Was soviel heißt wie – „Nix Sprit“.
Nun ja. Samaipata ist ja eigentlich eine nette Stadt mit sehr netten Restaurants. Wie zum Beispiel das im 2010er Lonely Planet hochgelobte Restaurante „Landhaus“. Von einem Deutschen geführt. Donnerstag bis Sonntag offen.
Nur wie ich gestern dort war, hat es geheissen, daß sein Sohn, der das Restaurant führte, leider nach Deutschland zurückgegangen ist. Vor mehreren Jahren. Ach... Technische Details..
Und ja mei... Nur weil die Tageshöchsttemperaturen auf 6C gefallen sind – und es nachts auf rund 2C abkühlt, heißt das doch nicht, daß es im Zelt kalt sein muß, oder?
Ach. Habe ich übrigens den Regen erwähnt, der vorgestern den ganzen Tag gefallen ist, sodaß diese feuchte Kälte überall hineinkriecht? Technische Feinheiten.
Heute wollte ich noch mit Susans Bike eine kleine Spritztour zum „El Fuerte“ – einer rund 3000 alten Geheimnis umwogenen Ruine – hier in der Nähe fahren. Nur bei der Tankstelle gab es eben keinen Sprit mehr – nur Diesel. D.h. nix mit Spritztour – ich schaffe es in der Reserve gerade eben noch hier zum Internetkaffee und dann (hoffentlich ;-) ) wieder zurück zum Campingplatz. Aber ist ja nicht so schlimm: ich habe dort Wera und Friso getroffen. Ein Deutsches Pärchen, die mit Ihrem Mercedes Sprinter durch Südamerika reisen und welche die letzten Tage am gleichen Campingplatz genächtigt haben. Diese haben mir netterweise eine Eintrittskarte für das örtliche Museum geschenkt. Welches von 08:30 bis 18:00 geöffnet hat.
...Ähem. Wochentags. Am Sonntag – heute also – nur von 08:30 bis 16:00.
Ich war um 15:59 bei der Eingangstür. Tja. Also doch Internet.
Mal schauen, ob wir morgen also nach Santa Cruz aufbrechen. Ich möchte das Zelt ungern im feuchten Zustand einpacken. Und vorallem ohne Sprit ist´s a mühsame Geschichte nach Santa Cruz zu kommen - 200km schieben könnte anstrengend sein... Mal schauen.
Donnerstag, 18. August 2011
Tausch.Rollen.
Ach. Wie wieder die Zeit vergeht. Bei Ereignisreichen Tagen merkt man so gar nicht wie schnell so was passiert...
Ich habe übrigens gerade festgestellt, daß ich für die Strecke von Sucre nach Samaipata – für die man normalerweise 12h braucht, eine ganze Woche benötigt habe.
Und eigentlich waren es von Valle Grande nach Samaipata gerade mal so ca. 60km Luftlinie. Und weil das ja so nah ist, wollten wir noch einen kurzen Abstecher nach La Pajcha machen – es gibt dort drei spektakuläre Wasserfälle, die wir „am Weg" so kurz mal mitnehmen wollten. Und so sind wir nicht die längere – dafür aber wesentlich bessere Strecke – über die asphaltierte Hauptstraße gefahren, sondern wieder einmal die Nebenstraße über Tierras Nuevas. Klingt unspektakulär. Ist es aber nicht. Weder landschaftlich – diese war überaus beeindruckend. Noch die Fahrbahnbeschaffenheit – diese war... Hmmmm... Eigentlich kann ich auch nicht sagen, daß sie spektakulär war. Dafür war sie zu wenig existent.
Nennen wir es korrekter Weise – die „bereits von anderen Fahrzeugen vor uns befahrenen Wege". Es war ein qualitativer Querschnitt von Südamierkanischen Wegen: Steine, Sand, Wellblech, Wasserdurchquerungen... Alles was so das Motorradfahrerherz höher schlagen läßt. (Über die Auswirkungen von Adrenalin auf die menschliche Herzfrequenz gehe ich hierbei nicht näher ein)
Naja. Susan wollte dann auch Schlagfestigkeit Ihrer Motorradkoffer testen und hat vorgestern beschlossen hierfür ihren Vorderreifen in eine Querrille zu versenken, sodaß dieser zur Seite wegschlägt und das Motorrad umkippt. Aber zum Glück ist nichts passiert. Motorrad und Susan sind heilgeblieben.
...Naja. Bei diesem Mal.
Leider hat sie am selben Tag dann noch einmal das Motorrad abgelegt und sich dabei den Vorfuß ziemlich brutal verbogen, sodaß wir dann nach Postrervalle (ca. 12km vom Unfallort) ins Spital fahren mußten. Der Schuh ist schon am Unfallort so stark angeschwollen, daß ich vorgeschlagen habe ihn nicht auszuziehen – anzeihen wäre dann nicht mehr möglich gewesen... Tja. Nur aber wie machen mit einem kaputten rechten Bein?
... Also einfach Rollen getauscht: Schnell noch Susan einen „Crash"-Kurs in Gespann Fahren gegeben. Platz am Seitenwagen geschaffen, sodaß sie ihr rechtes Bein hochlagern kann. Mich noch schnell informiert, wo bei ihrem Bike der Starter ist. Und los gings.
Für mich war es spannend von 3 Räder wieder auf 2 zurück zu gehen. Und lustigerweise habe ich ja bis jetzt nur Bikes mit einem Hubraum um die 1000ccm gefahren – zum Beispiel wäre für mich die Alternative zu einem Gespann eine BMW 1200 GS Adventure gewesen. Rund 240kg Leergewicht.
Und plötzlich war ich auf einem Bike mit 199ccm. Mit einem Gewicht, was ich am Gespann so grad einmal als Zuladung dabei hab.
Anyway. Ist aber lustig zu fahren – beinah wie mein Mountain Bike... :-P
Im Spital ergab dann der kurze Check, daß wahrscheinlich nichts gebrochen ist – Röngtenapparat gab´s dort in der vielleicht 300 Seelen Gemeinde nicht. Aber der Fuß war ziemlich angeschwollen. Und rasche Besserung ist also nicht in Sicht.
Aber nachdem es Susan auf meinem Seitenwagen so gut gefallen hat, haben wir beschlossen zumindest noch die weiteren 7km nach La Pajcha weiterzufahren und uns dort ein Nachtlager zu suchen.
Es ist überraschend schwierig einen netten und vorallem sicheren – d.h. blickgeschützten – Campplatz zu finden. Aber durch Zufall haben wir einen perfekten Ort gefunden: direkt am Fluß. Ein kleiner mit unseren Fahrzeugen befahrbarer Feldweg führt von der Straße weg. Durch Büsche beschattet. – Und auch noch windgeschützt, womit wir an dem windigen Tag nicht gerechnet haben...
Tja. Nur leider ist Susan´s Fuß am nächsten Tag noch mehr angeschwollen, sodaß sie überhaupt nicht gehen konnte. Somit haben wir nur eine „Spritztour" zu dem nahegelegenen Wasserfall gemacht, bzw. in das nächstgelegene Dorf – in der leider erfolglosen Hoffnung etwas Brot zu finden. (Der Brot Verkauf erfolget hier übrigens durch Privatpersonen, die sich ein Zubrot verdienen wollen. Diese Hausbäckereien erkennt man dann daran, daß ein weißer Sessel vor der Haustür auf die Straße gestellt wird.) Aber ansonsten war es ein gemütlicher Tag – wo wir halt in der Wildnis von unseren letzten Notreserven gelebt haben. Fein war hierbei übrigens meine Exped Hängematte – mit einem genialem Moskitonetz. Herrlich so faul mitten in der Pampa herumzukugeln....
Ach... Aber nicht zu vergessen, daß ich mir mal wieder meine Hinterradbremse verbogen habe: Bei einer spektakulären Flußdurchfahrt - mit Susan am Beifahrersitz - bin ich an einer tiefen Stelle über einen Stein gebrettert, der mir den Fuß-Bremshebel nach oben verbogen hat (und nebenbei auch das Bremsauge dann am Endantrieb) Aber die Hinterradbremse wird sowieso überbewertet. Oder?...
Ach. Technische Details - werde ich mir dann in Santa Cruz zurechtbiegen lassen.
Nachdem uns dann aber auch schon das Trinkwasser ausging – und der Fluß vor unserer Nase nicht unbedingt das sauberste Wasser hatte (bzw. ich auch keinen Wasserfilter habe – der übrigens ganz oben auf meiner derzeitigen Wunschliste steht) sind wir dann gestern nach Samaipata aufgebrochen.
Susan auf Mr.C. Und ich halt wieder auf dem 199ccm Gatschhupfer.
Und eh kloa, daß die Strecke wieder voll versandet war... Aber der Mensch braucht ja Herausforderungen. Nicht wahr?...
Um ca. 11:00 sind wir gestern aus der Wildnis aufgebrochen. Und nachdem wir rund 40km an Entfernung an Luftlinie zurückgelegt haben, sind wir dann um ca. 17:00 endlich in Samaipata in unserer Unterkunft angekommen: Heinz und Irene – die beiden Österreicher mit ihrem Geländewagen – haben mir die Herberge „La Vispera" empfohlen. Geführt von Peter und Marga, einem holländischem älterem Ehepaar, welche schon seit über 25 Jahren hier leben.
Und Heinz und Irene haben nicht zuwenig versprochen: Ein herrlicher Kräutergarten. Eine geniale Dusche – nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit hier in Bolivien: warmes Wasser, einfach zu regulieren, starker Wasserdruck. Fast wie zuhaus... Wenn gleich die Unterkung nicht billig ist: für mein Zelt und für mich zahle ich 30 Bolivianos (3€)) pro Nacht. Kein Schnäppchen – insbesonders wenn man bedenkt, daß ich in Tarabuco um 15 Bolivianos ein Zimmer bekommen hätte.
Anyway. Dafür gibt es hier ein sehr nettes Cafe, wo ich mich den ganzen Tag hingesetzt habe um meine Photos endlich zu ordnen. Bei der Migration und dem Import von den Photos von Fred sind da hunderte Photos doppelt und in falsche Folder importiert worden, sodaß ich da mühsam manuell wieder alles glatt ziehen mußte. Aber so kann man auch einen ganzen Tag verbringen... (Und - yap: ich versch*** schon ziemlich viel Zeit mit meinem Computer.)
Ach. Technische Details – Teil 2.
Aber mal schauen, wann es dann von hier jetzt weitergeht. Und auch wie – ursprünglich wollte ich mir ja den Pantanal an der Grenze zu Brasilien anschauen.
Aber ich mag Susan so mit einem kaputten Fuß nicht zurücklassen. Als Gentleman ist man natürlich verpflichtet da beizustehen.
...Und es hat absolut gar nichts damit zu tun, daß Samaipata ja wirklich nicht so schlecht ist – es gibt hier laut Lonely Planet jede Menge ausgezeichnete Restaurants. So ein Pech aber auch...
Mittwoch, 17. August 2011
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Montag, 15. August 2011
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Sonntag, 14. August 2011
Mücken.Stich
Der vorgestrige Tag hat durchaus einige Geschenke hinterlassen. Derer sogar viele. Irgendeine Zahl zwischen 30 und 50.
...Nur leider an Mückenstichen.
Insofern war meine gestrige Nacht durch eine gewisse Nachtaktivität geprägt – Kratzen.
Anyway. Dafür war dann der darauffolgende Morgen umso gemütlicher. Nachdem wir gestern ja noch im Casa del Telegrafista angekommen sind und dort das Zelt aufgebaut haben, mußte heute in der früh alles dann wieder eingeräumt werden. Aber mit einem kurzen Abstecher über erneutes Ventilspieleinstellen (die ausgeleierten Schrauben haatten sich gelockert) und Federvorspannung des Seitenwagenfederbeines reduzieren dauerte das Ganze dann doch bis rund 14:00 bis wir von dort weggekommen sind.
(Übrigens wirklich „spannend“, wie man so eine Federvorspannung verstellen kann: Nachdem ich mein Federbein dafür vollkommen entlasten muß, habe ich da mit Hilfe von Spanngurten die Federn zusammengedrückt. Sehr spannend das ganze – um nicht abzurutschen und mit den Fingern da in den Federn eingeklemmt zu werden. Aber alle meine 9 Finger haben es überlebt... ;-) )
Und genauso gemütlich war es dann auch den Rest des Tages – um kurz vor Dämmerung (rund 17:30) sind wir dann in Valle Grande eingeritten. (Gerade mal ca. 70km Luftlinie entfernt.) Noch schnell ein Hotel gesucht (in dieser übrigens überraschend unfreundlichen Stadt). Abendfutter eingeworfen. Und dann aber endlich wieder in ein weiches Bett gefallen. Auch fein.
Samstag, 13. August 2011
Auf den Spuren von Che Guavara
Was für ein herrlicher Tag heute. So ein Tag wie man ihn öfters haben sollte. Nach einem gemütlichen Aufstehen und Frühstück – durch einen großen Erdwall geschützt von den Blicke der aber eh durchaus wenig befahrenen Straße – ging´s dann um rund 11:00 Richtung Norden nach La Higuera weiter. La Higuera ist das erste Dorf, welches wir dann nach über 4 Stunden erreichten. Und der Ort wo Che Guevara hingerichtet wurde.
Am Weg gab es noch hier und da vereinzelt irgendwelche Häuser. Aber ansonsten Natur pur.
...aber was für eine Natur! Herrliche Täler. Ein riesiger Fluß, welchem wir für einige Zeit folgten. Daneben hohe Berge. Alles begrünt. Wenn auch nur Kakteen – aber immerhin grün.
Wenn gleich der Weg wieder etwas für hartgesottene war und die Maximalgeschwindigkeit einmal im dritten Gang sogar gerade mal 60kmh – wenn auch nur kurz... Aber die herrliche Landschaft entschädigte wieder für so vieles. Vorbei die deprimierenden Gedanken über MrC und seine technischen Probleme. Die Gedanken ihn zurück zu schicken... (Wenn gleich der Motor noch immer komische Geräusche macht. Aber das werde ich mir in Santa Cruz genauer anschauen)
Der einzige Nachteil des heutigen Tages: wir hatten zuwenig Wasser mit. Die Temperaturen kletterten auf über 35C wie wir wieder von 2000m+ auf Meeresniveau ins Tal hinabfuhren. Und wir wollten nur noch eines: etwas wirklich Kaltes trinken. Nicht die letzten Sicherheitsreste der im Seitenwagen eingeklemmten – und trotz Schatten – bacherlwarmen Wasserflasche.
Allerdings der Vorteil: bei den Temperaturen habe ich dann ganz auf das Essen vergessen. Was bei den nur noch vorhandenen Notreserven auch gut war.
Letztendlich sind wir dann durch Zufall eben in La Higuera gelandet – ein Schild auf der Straße zeigte das Piktogramm einer Dusche. Welchem wir dann gefolgt sind: zu einem sehr netten von Franzosen geführtem Campingplatz. Es war allerdings nur der rund 14 jährige Sohn der Köchin da – der Inhaber und die Köchin machen anscheinend gerade einen Trek irgendwo in der Gegend.
Bevor wir das Zelt aufbauten, brauchte ich aber noch schnell etwas zu Essen. Gedanklich erwartete ich einen trockenen Sandwich. Lieblos hineingequetscht vielleicht eine Scheibe Käse. Und mit viel Glück eine Scheibe ausgetrocknetem Schinken. Auf meine Frage, ob ich etwas hier in dem Campingplatz bekommen könne, meinte der französische Jüngling nur, daß der Kühlschrank leider kaputt sei. Also nix mit Sandwich.
Aber er meinte, daß gegenüber ein Restaurant sei. Eventuell könnte ich da was bekommen. Hmmm... Philipe ohne Essen? Sehr depremierender Gedanke. Also in lauter Verzweiflung noch da hinunter gehatscht. Meine Anforderungen schon reduziert auf Brot. Mit IRGENDWAS.
In dem Lokal angekommen antwortete mir – der übrigens ebenfalls Französische - Besitzer: „Leider. Aber Sandwich haben wir keinen“.
...“Aber ein Brathuhn aus dem Ofen. Mit Spaghetti in einer Safran-Senf-Sauce mit feinen Frankfurter Würstchen (hergestellt übrigens von einem Deutschen in Santa Cruz). Als Vorspeise dazu einen Thunfischsalat mit Palmenherzen und frischem Gemüse. Und als Nachspeise einen Obstsalat aus feinem Obst inklusive in Rum eingelegter Pflaumen.“
Nach drei Dosen Bier zusätzlich war ich im Himmel angekommen...
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Freitag, 12. August 2011
Einmal Tarabuco. Und zurück...
Manche Sachen könnten ja so einfach sein. So wie aufs Motorrad aufsteigen. Losfahren. Ankommen.
Und es begann so wie die meisten meiner Touren. Mein Motor machte beim Starten komische Geräusche. Aber immerhin besser als das Bike von Susan. Welches gar nicht ansprang.
Um Zeit zu sparen fuhr ich noch mal zu Jamie, meinem letzten Mechaniker vorbei um seine Meinung einzuholen, während Matschek – der australische Motorradfahrer mit polnischen Wurzeln, mit dem ich die letzten Tage mehr unternommen habe – sich um das Bike von Susan kümmerte. Bei Jamie ergab sich, daß sich das Ventilspiel eventuell noch ein bißchen einarbeiten muß und deswegen so laut klingt. Aber kein Grund zur Sorge laut ihm.
Bei der Rückkehr ins Hostal bastelten Matschek und Susan noch immer an ihrem Bike herum. Und manchmal muß man Glück haben – bei der Beschreibung des Fehlerzustandes tippte ich auf eine defekte Zündkerze. Und was war´s? ... Die Zündkerze. Kaputti.
Naja. Endlich um kurz vor eins sind wir dann weggekommen.
Wir wollten zuerst Richtung Osten nach Tarabuco – dem Ort, wo es den bekannten Sonntagsmarkt gibt - und dann Richtung Norden nach Samaipata. Ist zwar weder der kürzeste noch der am besten ausgebaute Weg. Aber ich hatte die Hoffnung, daß es der landschaftlich schönste Weg sei – und nebenbei kommen wir dann auch am Sterbebett von Che Guavara vorbei, der in der Nähe von Valle Grande hingerichtet wurde.
Tja. Und wie wir so die Strecke fahren, die 3 Wochen davor Fred gefahren ist, kommen wir einiges außerhalb von Tarabuco zu einer Baustelle. Die Straße ist gesperrt. Und wir warten halt - solche Straßenbauarbeiten sind ja schließlich nichts ungewöhnliches in Südamerika. Und wir warten. Und wir warten...
Und dann fragen wir irgendwann einmal. Und es stellt sich heraus, daß die Straße tagsüber immer gesperrt ist – nur passierbar zwischen 18:30 und 07:00.
Gut, daß wir mittlerweile schon durchaus einige Zeit gewartet haben. Nur Fred hatte davon nichts mitbekommen. Er ist nämlich an einem Sonntag durchgefahren. Und da ist natürlich Baustopp.
...und klar, daß ich nicht an einem Sonntag da durch will.
Tja. Aber was sollen wir machen? Noch weitere 2 Stunden bis 18:30 warten und dann in der Dunkelheit weiterfahren bis zur nächsten Stadt und dann in vollkommener Finsternis noch eine Herberge suchen? Inklusive sicherem Abstelllplatz für die Bikes?
Schweren Herzens fahren wir dann also Richtung Sucre nach Tarabuco zurück. Weit sind wir ja nicht gekommen. Gerade mal 55km.
Nur dort finden wir auch keine Herberge - inklusive eben den Bikes. Nach ein bisserl Suchen, bekommen wir dann den Tipp den hiesigen Polizeichef zu fragen – wir haben ja ein Zelt und brauchen ja nur eine Campmöglichkeit. Naja. Mit der Möglichkeit um 06:00 losfahren zu können – damit wir vor der Straßenschließung um 07:00 sicher an der Baustelle durch sind. Also haben wir dann im Hinterhof von irgendeinem dubiosen offiziellem Gebäude gezeltet.
... Und es war nicht so ganz einfach um 05:30 dann aufzuwachen, um 06:00 dann loszufahren und dann wirklich sogar um 06:30 die Baustelle zu passieren. (Abgesehen von einem äußerst suspekten Polizeichef, bei dem wir nicht sicher waren ob der uns – unseren Zeitdruck kennend – um 06:00 um 20 Bolivianos auch wirklich fahren läßt. Oder doch auf wundersame Weise den vereinbarten Preis dann erhöht. Zum Glück war er dann in dieser Herrgottsfrüh genauso wie wir nicht sonderlich kommunikativ und kam da nicht auf blöde Ideen. Oder zumindest war er nicht in der Lage diese von sich zu geben)
Aber was für ein Glück, daß wir gestern in der Nacht nicht mehr die Strecke gefahren sind: 10km kurvige Strecke. Keine Ausweichmöglichkeit bei Gegenverkehr – außer eben eine 20cm Stufe aufs Bankett hinunterzufahren und hoffen, daß irgendwo in der Ferne dann wieder irgendwelche Steine angehäuft sind, sodaß man wieder hochkommt. Auf der halbfertigen Gegenfahrbahn riesige Felsbrocken – damit keiner auf die Idee kommt eben genau dort zu fahren.
Anyway.
Heute sind wir dann über 10h am Bike gesessen. Und die letzten 3h haben wir dann suchend verbracht – es ist wie gesagt auch gar nicht mal so einfach eine Campingmöglichkeit hier zu finden. Es gibt nämlich genau eine Straße hier. Aber keine die dann irgendwo hinweg führt. Sogar die Bauernhäuser hier haben hier in der waldigen Berglandschaft keine Auffahrt – gerade mal irgendwelche schlammigen Gehwege. (Auto hat hier sowieso keiner)
Aber jetzt endlich geschafft. Wildcampen. (Mit einem übrigens äußerst lausigen Wildreis-„Finas Hierbas“-Ei-Mix. Der Nachteil, wenn einem genau diese Ingredienzen auf der Ripiostrecke aufplatzen und dementsprechend verarbeitet werden müssen)
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Mittwoch, 10. August 2011
Verzögerungen und Mechaniker
Eigentlich wollte ich heute Richtung Santa Cruz fahren. Susan, die Australierin mit ihrem 200ccm Chinabike, wollte auch in die Richtung und da wollten wir noch ein Stückerl gemeinsam fahren.
Tja. ...Aber es kommt wieder mal anders als man denkt: Mein Magen hat wieder sein Einspruchsrecht in Anspruch genommen. Und somit bin ich dann noch einen weiteren Tag in Sucre geblieben. Netterweise hat Susan dann auch noch einen weiteren Tag hier verbracht, sodaß wir dann hoffentlich morgen dann endlich wegkommen. Nach über einem Monat in Sucre juckt es mich schon sehr hier endlich abzufahren...
Nachdem ich in der Nacht auch wieder das lustige „Klo-Fliesen-Zählen“ gespielt habe, habe ich dann den Vormittag noch im Bett verbracht, bevor ich aus dem Bett gekrochen bin. Naja. Eigentlich ist 1 Uhr streng genommen Nachmittag.
Und ich habe mittlerweile schon von vielen Seiten gehört, daß sie bei ihrem Besuch in Sucre Magenprobleme hatten. Meine Vermutung ist da eventuell das Leitungswasser als Ursache. Aber wer weiß... Anyway.
Am Nachmittag war ich dann noch in einer anderen Werkstatt, wo ich mein lockeres Top-Case noch mal befestigen ließ. Reter Pömer* [Name von der Reaktion geändert] hatte das Top Case mit 2x2 relativ schwachen Schrauben befestigt. Und diese schwachen Verbindungen haben sich dann über die Zeit klarerweise ausgeleiert. Naja. Jetzt habe ich eine Versteifung hineingebaut und ich habe die Hoffnung, daß es etwas länger hält.
Dann habe ich heute auch mal wieder den Luftfilter gereinigt (was übrigens wirklich notwendig war – ich hatte da mittlerweile ein Biotop in meinem Luftfilterkasten) und das Ventilspiel wieder kontrolliert (welches interessanterweise wieder – wie immer – zu eng war)
Und zum Abschluß habe ich noch einen Ersatzreifen von Apolinar abgeholt – endlich haben mein Beiwagen, mein Hinterreifen und mein Ersatzreifen die gleiche Größe.
Tja. Nachdem ich erst wieder um kurz vor Acht abends von den ganzen Motorradeinkäufen zurück bin, habe ich noch immer nichts eingepackt. (Und eine selbst gemachte Eintropfsuppe mußte es aber heute abend noch sein)
Naja. Aber morgen gehts endlich auf jeden Fall weiter. Auch wenn das Einpacken dann eher unorganisiert erfolgt. Aber endlich mal weiter...
Dienstag, 9. August 2011
Reter Pömers* Erbe
Ach. Manchmal sind es die kleinen technischen Details. Die einen umbringen. Oder zumindest können.
Samstag ist dann Apolinar noch in mein Hostal gekommen und hat den Wackelkontakt behoben.
Am Sonntag habe ich dann noch mal einen intensiven Check von meinem Fahrzeug gemacht. Und mir ist aufgefallen, daß die Öleinfüllschraube von meinem Endantrieb ölig ist. Was eigentlich komisch ist, da für den Reifenwechsel der Endantrieb an sich eigentlich gar nicht angegriffen werden muß.
Ist ja alles nicht so schlimm. Mach´ma halt schnell einen Ölstandcheck aller Ölstände.
Das Problem bei meinem Fahrzeug ist, daß der Ölstand des Kardans nur in der Art überprüft werden kann, daß man einfach Öl in den Kardantunnel einfüllt und wenn nicht mehr reingeht: dann ist er voll – eine dedizierte Ölstandsschraube wie beim Endantrieb fehlt. (Für diejenigen die eine Ölstandschraube nicht kennen – man öffnet diese und füllt Öl nach. Wenn es dann anfängt von dort rauszutropfen ist der korrekte Ölstand erreicht)
Wie ich das eben überprüfen möchte und somit Öl nachfüllen will, stelle ich fest, daß meine ganzen Ölflaschen fehlen. Die habe ich in irgendwelche Öffnungen am Fahrzeug hineingesteckt. Und sie sind alle nicht mehr da. Anscheinend haben die halbleeren Flaschen bei dem Ausflug zum letzten Sonntagmarkt einen neuen Besitzer gefunden.
...anscheinend hat er sie als halbvoll angesehen.
Anyway.
Nur was machen am Sonntag Nachmittag? Ohne Öl, welches ich nachfülle, kann ich den Ölstand eben nicht überprüfen.
Lustigerweise habe ich dann in der Nacht durch Zufall in einm Null-Acht-Fünfzehn Supermarkt ein SAE85 GL5 Getriebeöl gesehen. Was man so halt braucht und deswegen im Supermarkt so findet...
Tja. Und dann wie ich halt so den Ölstand überprüfe indem ich Öl nachleere. Und nachleere. Und nachleere. Und nachleere... Und... Ähem.
Mein Kardan war staubtrocken.
Wie ich dann gestern, Montag, noch Apolinar, meinen Mechaniker, anspreche, stellt sich heraus, daß er das für den Kardan vorgesehene Öl in den Endantrieb geleert hatte. Und mein Kardan dafür aber vollkommen trocken blieb.
Daß ich da von seiner Werkstatt bis zu meinem Hostal mit vollkommen trockenem Kardan fuhr, ordne ich in die Kategorie „Technische Details“ ein.
Interessant finde ich allerdings die Frage, welcher Idiot sich diese saublöde Lösung für die Demontage des Hinterreifens ausgedacht hat – welche eben auch ein Öffnen des Kardans für einen einfachen Reifenwechsel erforderte.
Um ein einfaches Wechseln des Hinterreifen durchzuführen muß ich nämlich folgende Schritte ausführen:
1. Nummerntafel demontieren um Zugang zu den ganzen Sachen zu haben
2. Bremsgestänge demontieren
3. Kardanöl ablassen und in einem Gefäß zur Wiederverwendung auffangen
4. Den Kardan vollständig lösen – mit den Mehrzahnschrauben welche übrigens nicht standardmäßig in Werkzeugkästen enthalten sind
5. Achse lösen
6. Endantrieb versuchen seitlich wegklappen
7. Luft ablassen und Hinterrad irgendwie rausfrimmeln
Das ganze Ausbauen und Einbauen am staubigen Strassenrand – normalerweise in solchen Situationen bei schneidender Kälte und / oder starkem Wind - dauert rund 2 Stunden. Also vollkommen schwachsinnig diese Lösung.
Naja. Netterweise hat mir ja Reter Pömer* [der Mechaniker in Deutschland, welcher mein Fahrzeug für die Reise servisiert hatte, *) Name von der Reaktion geändert] eine vollumfängliche Anleitung ausgedruckt. (Daß seine Druckerpatrone hierbei leer ist, möge man bitte entschuldigen) - Reter Pömer * hatte beim Umbau der Scheibenbremse auf Trommelbremse ja den ganzen Endantrieb zerlegt und da dann auch gleich die Photos gemacht.
(Interessant fand ich damal bei den Gesprächen mit ihm, mit welcher überraschenden Vehemenz er mir die „wartungsarmen“ Trommelbremsen ans Herz legte und mir von den laut seinen eigenen Aussagen „gehören zu den besten Schreibenbremsen, die ich je erlebt habe“ abgeraten hat. Was für ein Zufall. Böse Zungen könnten behaupten, daß er die Scheibenbremse unbedingt für sich haben wollte. Ich natürlich nicht.)
...bei den zwei Emails die wir nach meiner Abreise noch ausgetaucht hatten – bevor er die Kommunikation mit mir abgebrochen hatte - und wo ich angekündigt habe, einen Rückbau meiner Teile nach meiner Reise zu fordern, informierte er mich, daß rein zufällig alle Teile noch vorhanden wäre. Ausgenommen der Scheibenbremse. Ach. Technische Details.
Nachdem ich mit Horst Ullrich in Kontakt bin – den original Konstrukteur von Mr. C., welchen ich übrigens überaus schätze und welcher mir hier in der Pampa großzügig mit Rat und Tat beisteht – habe ich ihn mal gefragt, was ich da so wegen diesem schwachsinnigen Hinterradausbau machen kann. Und auch gleich wegen meinem Problem, daß das Zahnrad meines Endantriebes ja nach gerade mal 16.000km hier in Südamerika nur noch 2,2mm Flankenbreite hat – statt normalerweise rund 6mm. Und daß ich somit laut einhelliger Meinung der von mir befragten Experten rechnen muß noch maximal weitere 10.000km zu kommen. (Daß Reter Pömer* den Endantrieb revisiert hatte vor der Abreise ist ein kleines technisches Detail. Genauso wie daß Carlos, mein Mechaniker in Mendoza, diesen noch einmal um einige hundert Pesos revisieren mußte, weil ein Lager verkehrt herum eingebaut wurde)
Und Horst Ullrich schickte mir gestern folgende Antwort - ohne meine Servisierungshistorie zu kennen:
Dieses Gespann hatte mit Sicherheit früher mal eine Scheibenbremse. Man konnte dann mit abgelassener Luft das Rad ausbauen ohne das Hinterachsgetriebe zu lösen. Ich hatte nur ein einziges Gespann mal mit Trommelbremse gebaut und diese als zu schwach empfunden. Danach nur noch mit Scheibenbremse hinten.
[...]
Die verbaute Untersetzung ist mit Sicherheit aus einem Gebrauchtteilefundus.
Was böse Zungen jetzt wohl wieder denken könnten?... Der arme Reter Pömer* würde doch garantiert nicht so eine schwachsinnige Lösung für den Hinterreifenausbau machen. Oder doch?...[Es gilt wie immer die Unschuldsvermtutung.]
Samstag, 6. August 2011
Und es klappt doch. Irgendwie.
Nach ein paar Anrufen erwischte ich ihn endlich. Er war noch bei der Arbeit und braucht noch etwas mehr Zeit. Hmmmm.... Gut, daß ich da schon ein paar Stunden auf ihn gewartet hatte. Ach. Technische Details.
Auf jeden Fall haben wir dann vereinbart,daß er heute, Samstag, um 10:00 vorbeikommt - es war ja schon dunkel und da machte es wenig Sinn die Elektrik zu reparieren...
Heinz und Irene erbarmten sich meiner und schütteten einen großzügigen Schluck aus ihrer Wasserflasche in mein Glas. Half auch wirklich. Vielleicht lag es daran,daß sie da in die Flasche Vodka umgefüllt hatten.
Heute in der Früh sprang ich halt mit vollem Tatendrang aus dem Bett - und realisierte, daß noch fast 2 Stunden bis zu unserem Treffen fehlten. So ein Schmarrn.
Naja. Zeit kann man ja auch totschlagen.
Und es wurde 10:00. Und 10:15. Und 10:30. Und... (kleine Abkürzung). Aber kein Apolinar.
Und klarerweise - Abheben des Telephons wird überbertet. Über solche kleinen technischen Details sieht man ja hier in Südamerika hinweg.
Letztendlich habe ich dann um 11:30 das Hostal verlassen um zumindest irgendwas von der Unabhängigkeitsfeierlichkeit mitzubekommen. Um dann nach 15min die Nachricht zu bekommen, daß Apolinar vor den Toren des Hostals steht.
Technische Details.
Die gute Nachricht: wenigstens ist alles jetzt in Ordnung mit Mr.C.
Mal schauen was mich als nächstes erwartet. Das Leben ist schließlich Abenteuer... :-)
Freitag, 5. August 2011
Das große Warten. Auf Godot? Nein - Auf Apolinar.
Tja. Das Leben könnte doch so schön sein. So wie zum Beispiel ein Fahrzeug, welches auch anspringt.
Ich bin gerade von Apolinar, meinem Elektriker gekommen.
Den letzten Abnahmetest gemacht.
Mr.C gestartet. Und ins Hostal zurückgefahren.
Wo ich auch mit großem Jubel von den ganzen Gästen empfangen wurde. Naja. Nach 10 Tagen Werkstatt wurde es ja auch langsam Zeit. Oder?
Tja. Und wie ich so ein bisserl die Errungenschaften wie den neuen Batteriehauptschalter demonstriere, fällt mir auf, daß der Blinker nicht funktioniert. Oder die Hupe. Oder Mr.C gesamthaft nicht mehr startet.
...und so warte ich halt hier in meinem Hostal auf Apolinaris, den ich gleich angerufen habe.
Ach. Das Leben ist ein Abenteuer. Mit einem Gespann...
Donnerstag, 4. August 2011
Zum in die Luft gehen [Pics]
Irgendwas mache ich falsch. Streng genommen bin ich ja arbeitslos. Aber irgendwie vergehen die Tage wie im Fluge.
Gestern hat der Tag sehr nett begonnen. Zuerst wieder mal die Schulbank gedrückt. Und dann bei meiner Rückkehr ins Hostal gab´s noch ein kleines Plauscherl mit Heinz und Irene. Die beiden haben gerade mit ihrem Landcruiser die Welt umrundet, sind seit über 20 Jahren ein Paar – und haben getrennte Wohnungen in Salzburg und in Krems. Aber ich mag die beiden. Ein wirklich ausgesprochen nettes Paar die beiden.
Lustigerweise haben die beiden mich dann mit dem Hinweis begrüßt, daß mich ein deutsches Paar sucht.
Wie es sich dann herausstellt, hat dieses deutsche Paar mit einem anderen Pärchen gemeinsam in einem Waisenhaus in Ecuador gearbeitet. Und diesen anderen beiden hatte ich einmal mitten in der Pampa in Argentinien bei einem Motorproblem geholfen und sie meinten dann, wenn das deutsche Paar nach Bolivien kommt, sollen sie Ausschau nach mir halten... Lustig, wie klein die Welt in Südamerika ist...
Nach dem kurzen Plauscherl ging´s dann wieder zu Apolinar, meinem Elektriker. Ich traf ihn grüblend an: Wie es halt so ist, hat Mr.C in der Früh noch gemeint, daß alles einwandfrei ist. Aber dann beschlossen plötzlich ohne Vorwarnung wieder die Dienste zu versagen. Der Fehler ließ sich dann eingrenzen auf entweder die Zündspule, das Zündsteuergerät oder den Hallgeber.
Aber ist ja alles nicht so schlimm – ich habe ja noch ein zweites Zündsteuergerät mit (welches ich mir in Puerto Madryn zulegte, wie ich damals meine Elektrikprobleme hatte) Und dieses Zündsteuergerät ist ja praktischerweise auch nicht im Zimmer des Hostals, sondern in meinem Koffer von Mr.C.
...welcher aber leider abgeschlossen war (und dessen Schlüssel ich allerdings im Zimmer des Hostals hatte)
Also wieder zurück ins Hostal. Und wieder zurück zu Apolinar...
Wenigstens die gute Nachricht: Die gesamten Arbeiten – inklusive einem neuen Gleichrichter, einem neuen Scheinwerfer und diversen Kleinteilen - kosteten 665 Bolivianos. (66,5€) Irgendwie mußte ich daran denken, daß ich in einer Mercedes Werkstatt einmal 60€ dafür gezahlt habe, daß sie den Diagnosespeicher des Mercedes ausgelesen haben: 60€ - ohne Mehrwertsteuer!...
Anyway. Technische Details.
Am Abend bin ich dann noch mit den beiden Österreichern Heinz und Irene auf ein Plauscherl über ihre Weltreise zusammen gesessen – die letzten Reste meiner herrlichen Fritattensuppe essend. (Ach, home, sweet home...) Naja. Um das Heimweh zu überkommen hat dann das Flascherl Wein, welches wir geleert haben, gut hinweg geholfen.
Susan war dann auf den Sprung ins „Florin" – der typischen Touristenbar hier in Sucre (welche übrigens ein hervorragendes „Lomo" (Steak) hat) – wo ich mich dann auch noch auf ein weiteres Glaserl Wein angeschlossen habe.
Lustigerweise hatte ich dann meine erste lange Unterhaltung in Spanisch mit einem Ausländer: Alex, der Franzose – was sonst ;-) , konnte schlechter Englisch als Spanisch...
Und heute in der Früh haben wir dann Susans Geburtstag gefeiert: Schule ist ausgefallen. (...was ja eigentlich alleine schon ein Grund zum Feinern wäre)
Dafür bin ich dann in die Luft gegangen. Aber nicht alleine. Sondern mit einem Piloten am Rücken. In der Früh gab´s dann einen Paragleitflug. Sozusagen zum Frühstück.
Am Nachmittag sind dann Jamie, Susan und ich noch ein bisserl durch die Stadt spaziert – übermorgen ist der Unabhängigkeitstag von Bolivien und bereits heute haben die ersten Umzüge begonnen.
Nachdem ich endlich meine Bilder auf die neue Festplatte (fast fertig – weil es fehlt noch immer was) migriert habe, habe ich mal schnell ein paar Photosimpressionen zusammengestellt: https://picasaweb.google.com/philipe.reinisch/20110804ZumInDieLuftGehen (Ich lade gerade noch hoch. Es sollten 33 Photos am Ende sein. Ich hoffe, das Internet ist noch so lange stabil hier)
Ach ja. Heute habe ich 5 mal versucht Apolinar am Handy anzurufen. Welches er aber wieder mal nicht abgehoben hat. Und so bin ich wieder mal zu seiner Werkstatt hingepilgert. Aber nur um seinen Sohn anzutreffen. Angeblich ist jetzt mit der Elektrik alles fertig. Aber Reifen hat er angeblich keine gefunden bis jetzt. Wunder über Wunder. Derweil ist es doch so einfach (laut Apolinar) meine Reifen zu finden...
Sodale. Und nachdem ich schon wieder zwei Stunden Photos und Daten geschaufelt habe, wird´s jetzt langsam Zeit für´s Abendessen...
Dienstag, 2. August 2011
Back. To Reality.
Um 7 Uhr früh war´s soweit. Zeit aufzustehen. Und den äußerst bequemen Schlafsessel zu verlassen. Welcher mich die letzten 12 Stunden fast waagrecht ruhen ließ.
El Dorado – der Name der Buslinie, welcher mich von La Paz wieder zurück nach Sucre brachte. Und der Ort, wo ich den besten Schlaf der letzten Woche fand. - (Was im Vergleich zum Dschungel oder einem durch Höhenkrankheit geprägten Aufenthalt in La Paz allerdings nicht sonderlich schwer fällt)
Ich hätte da durchaus noch eine Runde weiter mützeln können. Aber nachdem schon mein Rucksack ausgeladen wurde, habe ich beschlossen doch noch in Sucre auszusteigen.
Nach einem kurzen Abstecher im Hostal Pachamama, wo ich mein altes Zimmer wieder bekam, ging´s noch kurz auf ein Frühstück in das Joy Ride Cafe. Nach einer kleinen Portion OmletteMitDickKäse-YoghurtMitHaufenFrüchtenUndCereals-Orangensaft-Kaffee Kombo gings dann ab 09:00 direkt wieder zur Schulbank. Nicht, daß ich mit geistiger Fitness geglänzt hätte, aber zumindest physisch war ich anwesend. Ist ja auch was wert.
Am frühen Nachmittag gings dann - wieder einmal (das hatten wir ja schon ein oder zweimal) – zurück zu Apolinar, meinem Elektriker hier in Sucre.
Der mir erklärte, daß er damit gerechnet hat, daß ich den Voltanzeiger kaufe und daß deswegen MrC noch nicht fertig ist. Naja. Er hatte ja auch nur 12 Tage Zeit alles fertig zu machen. Da kann man doch nicht erwarten, daß das auch wirklich eintritt. Oder?
Auf jeden Fall haben wir uns noch unterhalten, wo ich meine neuen Reifen her bekomme. Eigentlich will ich ja mit Hilfe von anderen Felgen endlich dieses blöde Problem mit der Beschaffung in den Griff bekommen. Ich weiß nur nicht so ganz welch andere Felgengröße / Reifenkombination hier in Südamerika besser verfügbar ist. Naja. Apolinar ist jetzt auch auf der Suche. Natürlich ist das ja alles kein Problem.
...mal schauen was er bis morgen auftreibt.
Auf jeden Fall habe ich mir dann am Abend eine Fritattensuppe gemacht. Ruf der Heimat. Home sweet home.
Ach. Übrigens – heute habe ich Heinz und Irene hier angetroffen. Ein älteres Ehepaar aus Krems, welche mit ihrem Landcruiser Campervan schon eine Weltreise hinter sich haben und noch einmal einen kurzen Abstecher nach Südamerika gemacht haben. Die zweiten Österreicher nach 8 Monaten hier.
Montag, 1. August 2011
Ueberlebt. Irgendwie #Jungle
Die letzten Tage waren ja gepraegt von Sandwich mit Kaese, Tomaten und Zwiebel. Jeden Tag.
Pasta mit Tomatensauce. In Abwechslung mit Gebratenen Reis - man musz ja etwas Abwechslung hineinbringen.
Und viel Wasser. Sowohl von oben. Als auch unter den Fueszen. Und manchmal auch neben einem. Wenn man wieder mal auf den rutschigen Steinen ausgerutscht ist und im Wasser gelandet ist.
Shaul Rio Verde Adventure Tour war sehr spektakulaer. Zwar lausig organisiert. Aber schon sehr beeindruckend die Flusz-Landschaft mit den ganzen Canyons, die wir dann zu Fusz erkundet haben.
Letztendlich waren wir dann eine Gruppe von 11 Leuten plus 2 Guides. 6 22-jaehrige, dafuer aber umso lautstaerkere, Israelis, 4 Australier und ein Oesilaender. Letzerer dafuer aber zumindest in der geistigen Ueberzahl.
Gestern gings dann wieder von 600m Seehoehe in einer 3,5h Kamikaze Taxifahrt nach La Paz auf 4100m zurueck. (Der Fahrer war ganz meiner Meinung: Sicht wird ueberbewertet. Und bei einer 4m breiten Strasze passen durchaus ein TAxi und ein 3,5m breiter Bus nebeneinander - daneben gehts dann dafuer direkt 40m senkrecht runter)
Anyway. Ich musz zum Bus. Heute gehts wieder mit dem Cama Nachtbus - diesmal um 130 Bolivianos (13 Euro) - nach Sucre retour. 12h Fahrt stehen mir noch bevor.
Gut, dasz ausgerechnet heute mein Magen wieder sein Mitspracherecht einfordert. Ach. Technische Details.