4029. Meter über Meeresniveau. Unser derzeitiger Aufenthaltsort: Terma La Gruta. Ein paar Kilometer hinter dem argentinischen Zollposten. Auf Deutsch – irgendwo im Niemandsland zwischen Argentinien und Chile in der Nähe des Paso San Fernando.
Beim Plauscherl mit dem Zollbeamten hat dieser uns eine Hütte empfohlen, wo wir heute unser Nachtlager aufschlagen können. Die Hütte besteht aus einer Steinwand und einem Wellblechdach. Aber das beste daran – sie hat fliessend Wasser: sozusagen ein Jacuzzi im Schlafzimmer. Auch nicht schlecht. Vorallem um den Preis ein echtes Schnäppchen: 0 arg.Pesos (entspricht ungefähr 0€).
Eigentlich wollten Fred und ich heute schon viel weiter kommen. Gerade einmal ca. 180km haben wir heute zurückgelegt. Naja. Wir hatten beide nicht so umwerfend toll geschlafen – beide Matratzen hingen nämlich nach einer Seite. Ach. Technische Details.
Auf jeden Fall sind wir erst um nach 10:00 aus der Stadt rausgekommen. (Wir sind erst um etwas nach 08:00 aufgestanden, danach das übliche Aufpacken. Und der Einkauf für den Trip (Yoghurt, Brot, Wasser – und ganz wichtig: eine Tafel Kinderschokolade und eine Tafel einheimische Mousse Schokolade) hat dann auch wieder eine halbe Stunde gebraucht)
Auf der Fahrt haben wir wieder beide wie verrückt photographiert. Die Landschaft ist hier umwerfend farbenprächtig – ein Rot der Berge trifft das wolkenlose Blau des Himmels. Und das ganze kombiniert mit einer absolut klaren Luft und Sichtweiten über hunderte Kilometer.
Dann um 15:00 haben wir uns schon wieder nach eigentlich einem Zeltplatz umgeschaut. Aber durch den feinen Tipp des Grenzers haben wir uns dann hier eben in dieser Hütte unser Quartier aufgeschlagen.
Also unsere Thermarest respektive meine Exped Downmat aufgeblasen. Den dicken Winterschlafsack ausgerollt. Zwei Pullis, Socken, meinen Sommerschlafsack und noch meinen Biwaksack sicherheitshalber vorbereitet. Taschenlampe und Klopapier griffbereit. Wasserflasche – verfeinert mit „Tang" (einem typisch argentinischen Orangengeschmackpulver, welches für einen Liter reicht – und ich das picksüße Zeug immer in eine 2l Flasche hineinwerfe) in Reichweite.
Im Hintergrund läuft mein Ipod mit meinen Minilautsprechern.
Grad eben gabs noch eine Erbsensuppe. Verfeinert mit frisch gerösteten Croutons. Und Mozarellakäse.
Wir überlegen noch später wenn es ganz Dunkel ist (Sonnenuntergang hier gerade normalerweise um kurz vor 19:00) noch ein Lagerfeuer zu machen. (Hier in der Hochebene gibt's eingentlich kein „Lena" – Brennholz. Aber über die letzten 100km haben wir alte Holzreste von irgendwelchen Zäunen oder Schildern, die aber im Strassengraben lagen zusammengesammelt. Wieder: ein Motorrad Gespann hat Vorteile!... ) Dann gäbe es Mashmellows.
Hmmm… Langsam wird's dunkel. Die Temperatur sinkt gerade rapide. Ich mußte mir über meinen Cashmerepulii noch meine Icebreaker Merinowollweste drüberziehen. (Letzte liebe ich übrigens heiss. Angeblich liegt der Rekord von dieser Weste in 196 Tage ohne zu waschen Irgendein Typ aus der Antarktis.)
Ich mußte auch gerade den Bildschirm etwas runterklappen, damit die Tastatur etwas beleuchtet wird – ich merke, daß die Höhe mir doch etwas abverlangt. Normalerweise kann ich blind tippen – hier mache ich doch einige Typos…
Und auch Kopfschmerzen machen sich bemerkbar – ich hatte gerade noch mal im Lonely Planet das Thema Altitude Sickness nachgeschlagen. Schlechte Idee. Anyway. Was uns nicht umbringt macht uns nur härter. (Ersteres übrigens eine mögliche Folge von Altitude Sickness laut Lonely Planet)
Na mal schauen, wie die Nacht wird.
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