Dienstag, 31. Mai 2011

Allergien und Herumtreibereien [Pics]

Brav bin ich ja wirklich. Um Kurz vor 07:00 aufgestanden. Um 08:00 dann losgefahren. Und ohne eine einzige Pause bis kurz nach halb Zwei unterwegs gewesen. Dafür gings dann direkt ins vorgebuchte Hostal - und großes Glück gehabt. Im Zimmer ist sonst keiner. Sehr fein. Um 10,5 USD pro Bett kann man nicht meckern.
Und heute werde ich hoffentlich sehr gut schlafen - die gestrige Nacht kann man durchaus in die "interessantes Erlebnis" Kategorie einordnen. Oder in die Kategorie "Erlebnisse, die man nur maximal einmal im Leben braucht". Das würde auch gehen.
Gestern am Nachmittag hatte ich schon ein leichtes Jucken unter den Achseln. Welches sich ab 22:00 in einen massiven Ausschlag am ganzen Körper wandelte. Klarerweise tierisch juckend. Was sonst.
Laut Internet - was tut man nicht alles um sich von dem Jucken abzulenken - war es anscheinend eine Schweißallergie, die alle Beugen meines Körpers befallen hat. (Und ich meine Alle! Hmmm... - Aber ich sollte wohl nicht weiter auf dieses Thema eingehen...)
Interessant war, daß ich diese direkt nach dem Besuch der Mine bekommen habe. Mir wäre zwar nicht bewußt, daß ich eine Kupferallergie hätte. Aber man lernt nie aus. (Es wird dort auch Molybdän abgebaut. Dieses schließe ich als auslösendes Allergen aber aus - im Gegenteil, es ist als Heilmittel für Allergien bekannt: eine zu geringe! Konzentration im Körper kann Allergien auslösen.) Oder einfach der Feinstaub, der in der Mine sehr massiv ist, hat das ganze Spektakel ausgelöst.
Anbei übrigens ein paar Photos um sowohl den Staub als auch die Dimensionen etwas greifbarer zu machen:
Die Mine ist doch etwas geringfügig größer als man es sich vorstellen würde:

Ich habe die Bilder in großer Auflösung hochgeladen - klickt einmal das Bild an und schaut Euch die Spielzeugautos mal genauer an:

Hier einmal ein Vergleich zwischen einem normalen Geländewagen, einem LKW - und einem WIRKLICHEN LKW:

Oder einfach mal einen direkten Vergleich mit einem Autobus aus der Nähe:

War schon beeindruckend das ganze...

Naja. Wie auch immer. Auf jeden Fall bin ich noch bis 02:30 dann wach gelegen und habe mich mit Antihistaminen gedopt. Und habe die ganzen betroffenen Körperstellen mit Fenistil Creme eingecremt. Faszinierend was man an Menge alles aus so einer kleinen Notfalltube herausbekommen kann, wenn man muß. (Naja. Und wie angenehm ein Wind bei 7C in Unterhose und T-Shirt sein kann, wenn einem das Jucken gerade umbringt und man sich deswegen mit gespreizten Armen vor die Tür stellt. Ähem. Technische Feinheiten)
Anyway. Letztendlich habe ich ja dann doch noch ein paar Stunden geschlafen bevor´s losging.

Am Nachmittag gab´s dann noch einen kurzen Stadtspaziergang. Schnell wieder mal ein paar Megabyte auf der Speicherkarte gefüllt. Aber heute geht´s dann mal wirklich früh ins Bett. Morgen wird´s ja noch ein weiter Weg.
Mal schauen wie weit ich es dann nach Osten schaffe.
Ach. Bevor ich vergesse - die Gegend wird dann wieder etwas remote. Ich weiß nicht wie es Internet gibt in den nächsten Tagen. Also nicht beunruhigt sein, falls es die kommenden Tage kein Blogupdate gäben sollte.

Montag, 30. Mai 2011

5km lang. 3km breit. 1km tief

…die größte von Menschen gemachte Grube. LKW, welche Reifen haben, die größer sind wie ich, erscheinen als Spielzeugautos in der Landschaft. Reifen übrigens, die 40.000USD kosten – das Stück. Und ein Jahr halten. (Der LKW hat übrigens 6 solcher Reifen. und verbraucht 3 Liter. Pro Minute - mit seinen 3200PS kann er bis zu 400 Tonnen Erz transportieren.)

Chuquicamata, die Kupfermine. Eigentlich nicht ganz richtig – Molybdän wird dort auch abgebaut (welches viermal so viel kostet wie Kupfer und dessen Abbau alleine den Ertrag für die Kosten für den Abbau aller Erze bringt).

Typischerweise können Minen 40-50 Jahre lang Erträge bringen. Diese allerdings wurde ca. in 1917 eröffnet und liefert noch weitere Jahrzehnte Erz. Und das ist auch der Grund warum die  daneben liegende Stadt eben ab 2003 geräumt wurde – in 1917 war die Mine noch recht weit entfernt. Mittlerweile hat sich die Größe der Mine aber vervielfacht und war in eine gefährliche Nähe zur Stadt gekommen.

Und das war sehr interessant zu sehen. Eine voll ausgestattete Stadt – mit Pubs, Stadium, Schule, Krankenhaus. Und sogar einer Bank mit ATM. Nur eines fehlt. Die Menschen die hier wohnen – es war aber nicht einmal gar keiner auf der Strasse. Sehr, sehr gespenstisch.

Ansonsten habe ich wieder aufgeräumt. Und Mr. C vollgeladen und bereit gemacht für meinen nächsten Trip. Aber jetzt bin ich echt froh wieder weiter zu kommen - die ganzen Vorbereitungen für die kommenden Tage waren unheimlich intensiv. Es mußte ja alles organisiert werden. Bestätigt werden. Routen geplant werden. Vorräte und Sachen, die man so benötigt eingekauft werden. Naja. Morgen um 07:00 heißt es aufstehen. Um 08:00 geht´s los.

Wieder einmal. Eine weiteres Kapitel in dieser Reise.

Sonntag, 29. Mai 2011

Aufräum. Arbeiten [Pics]

Am 27.November 2010 bin ich in Valparaiso angekommen. Nach fast 40h unterwegs.
Yap. Und ich behaupte ich habe schon einiges erlebt seit dieser Zeit.
Gestern und heute habe ich endlich mal wieder aufgeräumt in meiner mobilen Wohnung. Und nach über 6 Monaten endlich altes Zeug ausgemistet. Unter anderem ein Men´s Health Magazin, welches ich im Flieger von Wien nach Madrid bekommen habe. (...und welches ich noch immer nicht gelesen hatte. Und bei meinem Lebenswandel sind Gesundheitstipps eh verlorene Liebesmüh)
Dann hatten sich meine Handschuhe und meine (Wander-)schuhe eine kräftige Portion Ledercreme verdient. (Ich bin echt überrascht in welch gutem Zustand meine Ledersachen nach den ganzen Strapazen sind) Und morgen muß ich dann wieder alles, was ich so aus diversen Taschen rausgezogen habe wieder einräumen. So sah übrigens unsere Unterkung bei der Ankunft aus ( - Keine Sorge. Es schaut mittlerweile nicht mehr so aus):



Naja. Wir hatten eh geplant, erst übermorgen wieder die Cabanas hier in Calama zu verlassen. Morgen am Nachmittag ist mal so geplant die größte von Menschen geschaffene Grube anzuschauen, Chuquicamata. Die gleichnamige Stadt wurde übrigens 2004 geräumt - die massive Feinstaubbelastung verseuchte die ganze Siedlung. Das war zwar vorher auch schon der Fall. Aber Chile ist internationalen Umweltabkommen beigetreten. Und somit wurde das ungesunde Leben dann 2004 plötzlich "auffällig".
Alle dort lebenden Arbeiter des Kupfer-Tagebaus wurden dann eben nach Calama umgesiedelt. (Übrigens - in Chuquicamata wurden ihnen die Wohnungen gratis zur Verfügung gestellt. In Calama mußten sie die Wohnungen dann selber bezahlen. Kein Wunder, daß Wohnraum da so billig war...)

Ach. Das habe ich ja noch gar nicht geschrieben. Wie wir die Cabanas gesucht haben, sind wir etwas verloren herumgeirrt. Und dann am Ende der sehr langen Straße, wo es sein sollte, umgedreht.
Wie wir dann die Straße langsam zurückfuhren, haben uns dann zwei Fahrzeuge unabhängig von einander wild winkend angehalten. Und uns gefragt, was wir denn suchen würden. Ob sie uns helfen könnten.
Ich finde das schon wirklich klasse, daß wild fremde Menschen da so hilfsbereit sind... Sehr beeindruckend. Immer wieder hier in Südamerika.

Und noch ein kleiner Punkt. Ich habe gestern für Facebook ein paar Photos von Mr.Churchill in der Wüste hochgeladen. Ich bin noch nicht mit den Photos von dieser Strecke fertig - aber falls jemand Interesse von einem Vorgeschmack hat: einfach [hier] klicken.

PS: Das Gulasch war hervorragend. Leider hatten wir nur einen 8 Liter Topf. Der war nach zwei Mahlzeiten natürlich schon leer.

Freitag, 27. Mai 2011

Heute 4370m. Morgen: A Gulasch und ka Seidl Bier

Calama. Die Inselstadt – wie sie die Einheimischen sehen laut Gabriel, unserem Vermieter der Cabana hier. Im Umkreis von 240km gerade einmal Antofagasta und 430km Iquique. Ansonsten nur viel an - naja. Wüste halt.

Gestern sind Fred und ich zum Tatio Geyser aufgebrochen. Wie immer waren wir äußerst schnell unterwegs – 83km in 4,5h. Nun ja. Bei so einer Landschaft muß man ja ein oder zweimal stehen bleiben. Oder auch öfter.

Um Viertel nach Vier haben wir dann 2km außerhalb des Eingangs zum Tatio Geysiers unser Nachtlager aufgeschlagen. Auf 4370m gabs ein paar verlassene Hütten, wo wir dann unser Zelt (im Falle Fred) oder Biwaksack (in meinem Falle) aufgebaut haben. Dann gabs noch einen Champignonreis mit Parmesan als Abendessen. Und klarerweise gabs noch ein Lagerfeuer mit den Holzstücken, die entlang der Strecke herumlagen und schrien „Nimm mich mit!". Und das konnten wir natürlich nicht ignorieren.

Neben diesen Holzstücken auf der Straße – meist irgendwelche alte Schilder, oder Bauholz, welches von den LKWs heruntergefallen ist – gibt´s auf dieser Höhe nicht allzu viel. Sehr viel Stein. Und noch mehr Sand. Also nichts was wirklich brennen würde.

Anyway. Auf jeden Fall haben wir dann nach Einbruch der Dunkelheit (Sonnenuntergang um kurz vor 18:00) unser Feuerchen gemacht. Und sind dann sogar bis rund halb neun noch auf gewesen. Aber danach war´s trotz Feuer doch etwas zu kühl – um diese Uhrzeit hatten wir schon -4,8C.

In den Hütten hatten wir dann zum Glück 7,6C – diese 10 Grad machen doch recht viel aus.

Und somit ging´s dann sehr früh in den Seidenschlafsack-Sommerschlafsack-Winterschlafsack-Biwaksack. Klarerweise mit Socken-langenKniestrümpfen-langeFunktionsunterhose-Langarmfunktionsshirt-Kashmerepulli-MerinoWeste-Mütze angezogen. Und angenehmerweise war mir nicht kalt in der Nacht.

Tja. Nur leider hatte mich die Puna fest im Griff. Spanisch „Puna"  bedeutet die Hochebene der Anden. Was nicht so wirklich schlimm wäre, wenn die mich im Griff hätte. Nur leider bedeutet „Puna" auch – die Höhenkrankheit. Was weniger lustig ist. Nachdem ja Schlaf überbewertet wird und Kopfschmerzen unter, war ich dann in der Früh etwas dizzy. Eigentlich hatten Fred und ich ausgemacht um 06:00 aufzustehen um die Geysiere zu besuchen. Beide waren wir aber schon vorher auf. Und nachdem Fred auch nicht so gut geschlafen hat, sind wir dann schon recht zügig losgefahren. Naja. Vorbehaltlich einer gewissen Aufwachphase von Mr.C., dessen Batterie etwas gemurrt hat. Ob verständlicherweise der Uhrzeit – was ich abslout nachvollziehen kann, oder doch der Temperatur habe ich noch nicht herausgefunden. (Bei „Bergziege" – Fred´s Motorrad haben wir es gar nicht erst probiert. Den Einzylinder auf der Höhe bei einer Morgentemperatur um die -7C zum Starten zu bekommen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit – wir hatten es ja schon beim San Francisco Pass sogar mit meiner Batterie als Starthilfe probiert. Keine Chance… Somit hat MrC uns braverweise also beide tranportiert)

Die beste Zeit um die Geysiere zu sehen ist zwischen 06:00 und 08:00 – da ist derTemperaturunterschied zwischen der kalten Luft und der heissen Dämpfe am größten, d.h. die Wolken am größten. Die Sonne geht dann um rund 07:30 uhr auf und dann werfen die Dämpfe der Geysiere auch noch spektakuläre Schatten.

Fred und ich haben uns dann noch gemütlich einen Tee gemacht. Und noch meine letzte Dose Pfirsichstücke – welche übrigens gefroren war – auch noch auf den Benzinkocher gestellt. Wir hatten beide die Geysiere mehr genossen als die 10 Touristenbusse, die 30 Min und null Sekunden Zeit hatten, das Schauspiel zu betrachten. (Und bei einem Eintritt von 5.000 chil. Pesos = 7,5€ pro Person wollten wir das auch etwas mehr auskosten)

Danach sind wieder zu unserem temporären Domizil zurück und haben zusammengerödelt. (Letzteres ein deutscher Ausdruck den ich mitllerweile von Fred übernommen habe)

Dann sind wir gemütlich Richtung Calama aufgebrochen – und haben noch ein paar kleinere Städtchen am Weg entlang besucht. Und wie es so ist – man trifft sich ja zweimal im Leben, stoßen wir in Caspana auf Kurt, den Schweizer mit dem wir ein paar Tage gemeinsam über die Grenze von Chile nach Argentinien gefahren sind. Wir haben dann kurz ein paar Reiseinfos ausgetauscht und dann mußten wir aber alle weiter, nachdem schon die Zeit etwas drängte und wir ja auch noch in Calama eine günstige Unterkunft mit Parkplatz und WiFi suchen mußten.

In Chiuchiu gabs dann allerdings noch kurz ein sehr spätes Mittagessen in Form von zwei Empanadas mit Käse.

Hmmmm… Nun ja. Es gibt Leute, die würden sich im Großen und Ganzen als sonniges Gemüt bezeichnen. Und ich weiß ja, daß die Leute hier in Südamerika von einem Motorradgespann total fasziniert sind – in jeder Stadt winken einem die Leute zu, hupen einem die entgegenkommenden LKWs an oder machen die Menschen Photos. Und die Fragen sind dann halt immer die selben. Wieviel Hubraum? Wie schnell? Hast Du selber gebaut? Hast Du es hier gekauft? Wieviel hat es gekostet?

Tja. Und diese Fragen kommen auch wenn man eine Nacht kaum geschlafen hat, ziemlich gerädert von der Höhenkrankheit ist und in glühender Hitze völlig hungrig auf den Reisepartner mit Nahrung wartet. Was bedeutet – nicht sonderlich eloquent sein zu mögen, aber den Fehler gemacht hat zu verstehen zu geben, daß man Spanisch spricht.

Also dann schnell ein paar Hundert Meter geflüchtet. Während Fred sich die Kirche anschaut und ich auf die Motorräder aufpasse, quatscht mich ein Chilene an – und lenkt mich ab sodaß ein Hund wieder mal den Vorderreifen als Pinkelzielübung verwendet.

Was nicht so schlimm wäre. Wenn nicht hier in dem Cabana Areal hier in Calama so ungefähr hundert streunende Hunde wären. (Ebenso wie Katzen - welches ich aber als technisches Detail ignoriere) Und somit, innerhalb von 2min wo ich kurz das von uns (um 25.000 chil.Pesos = rund 38€) gemietete Cabana besichtigt habe, eine Revolte gegen die Chiuchiu Bewegung gestartet wurde.

Fred hat den Vorteil – ihm können sie nur zwei Räder anpinkeln. Mir um 50% mehr.

Anyway.

Dann waren wir (etwas gerädert von dem Tag) noch schnell etwas essen (Beefsteak mit Reis und Salat um 3.500 chil Pesos = 5,4€) und dann kurz zum nächsten Block wo der Supermarkt ist. Naja. Der aber beim nächsten Block ist. Oder beim nächsten. Oder beim… Eh schon wissen.

Aber nachdem wir unbedingt fürs Frühstück einkaufen wollten – und einen riesen Gusta beide auf ein gutes Gulasch hatten, wollten wir halt noch unsere Shoppinggelüste befriedigen. Und sind als Ortsunkundige somit auf die Salamitaktik der Hoffnung auf den Supermarkt – von dem die ganzen entgegenkommenden Leute mit den Einkaufssackerln herkommen – hineingefallen. Tja. Das Problem war nur: das, was man in eine Richtung geht. Muß man dann bepackt auch wieder in die andere Richtung zurückgehen.

Ach. Technische Feinheiten. Dafür gibt´s morgen ein sehr feines Gulasch. Weil selbstgemacht.

Donnerstag, 26. Mai 2011

[SPOT] Unterkunft beim El Tatio Geysier

...ein paar leerstehende Hütten 2km vor dem Eingang zum Geysier.
Nicht toll - aber billig.

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Mr. Churchill
Latitude:-22.37108
Longitude:-68.01328
GPS location Date/Time:05/26/2011 22:02:41 CEST

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Montag, 23. Mai 2011

Computer. Und Organisation.

Wieder einer dieser Tage. Die berufliche Vergangenheit holt mich ein… – Ich hatte nämlich den großen Fehler gemacht, den alten Lenovo T42p von Fred mal unter die Lupe zu nehmen und mit etwas neuerer Software zu bespielen. Und in dem gleichen Atemzug auch mal Virenscanner aktualisieren. Und mal einen Festplattenscan auf defekte Sektoren durchzuführen – was bei dem Gerüttel auf der Piste eine sehr sinnvolle Tätigkeit ist.

Tja. Nur leider wurde damit die Büchse der Pandora geöffnet – heraus kam, daß seine Festplatte massive Fehler hat. Und daß der Kübel für modernere Software (wie zum Beispiel einem einfachen Windows Live Email Client – Fred hat immer online per Webmail Emails geschrieben) nicht geeignet ist…

Tja. Und seitdem Festplattenscan laufen die ganzen Windows Software Update Prozesse nicht mehr. Ursache dafür ist anscheinend ein Defekt im Decryptionmodul, welches dann die Verifikation der Software Update Pakete verhindert. Also einfach diesen Service neu initialisieren.

Tja. Theoretisch.  Praktisch zeigt mir das System, daß ich keine Rechte dafür habe. Und das obwohl ich als Admin eingelogged bin…

Ach. Anyway. Technische Details.

Aber damit kann man hervorragend einen Nachmittag verbringen.

 

Naja. Wenigstens den Abend habe ich sinnvoll verbracht. Fred muß ja Ende Juli dann in Salvador / Brasilien sein. Und da habe auch ich mich mal mit dem äußerst komplexen Thema Reiseroute beschäftigt. Distanzen, Klimazonen, Trockenzeiten, Sehenswürdigkeiten, Verbindungsmöglichkeiten, diverse zeitliche Einschränkungen, Feiertage und Feierlichkeiten - und den Faktor Abwechslung unter einen Hut zu bringen ist eine Aufgabe, die durchaus das Hirn mal zum dampfen bringen kann.

Speziell also: irgendwie möchte ich eine Strecke mit dem Boot am Amazonas machen. Den Pantanal Nationalpark in Brasilien besuchen. Die Transamazonika befahren. Den Salar de Uyuni noch gemeinsam mit Fred machen, während er hier noch in der Nähe ist…

Und ich habe noch nicht einmal alle Sachen im Blick, die eine optimale Reiseroute ergeben. Naja. Technische Details. Vielleicht sollte ich einfach eine Münze werfen. Warat ja auch a Idee…

Sonntag, 22. Mai 2011

Alles hat ein Ende. Auch die Wüste.

Zum Glück.

Denn langsam schlägt einem dieser Staub / Sand / Salz / Gestein auf das ansonsten sonnige Gemüt. Aber nach 3 Tagen ohne Duschen freut man sich schon richtig auf… Hmmm.. Was eigentlich? Bier? Dusche? Steak? Oder echtes Bett?

Naja. Letzteres wäre fein. Aber kein Muß.  Hingegen die ertsen Drei klingen sehr stark nach einer Versuchung.

Wir sind gerade eben in San Pedro de Atacama eingeritten. Haben uns eine Unterkunft gesucht (Doppelzimmer mit Bad am Gang um 15.000 chil. Pesos, warmes Wasser und WiFi inklusive. Beides gecheckt, bevor wir eingezogen sind). Fred war grad schon unter der Dusche.

Meine Abdeckplane eben gerade auch. - Die letzte Nacht hatten wir einige Probleme einen geschützten Campingplatz zu finden. (Wild gecampt natürlich) Das Problem ist nur, daß das alles Nationalpark ist und man dort eigentlich nicht so campen darf. Nicht unbedingt etwas was uns sooooo sehr abschrecken würde. Das Problem ist halt nur genau einen Platz zu finden wo einem keiner sieht. Was bei einer brettlebenen Wüste etwas diffizil ist.

Zum Glück gab´s dann ein paar Erdhaufen, die anscheinend für irgendwelche Straßenarbeiten einmal aufgeworfen wurden, die uns dann letztendlich Sichtschutz gaben. Also dann in der Nacht wieder ein Lagerfeuer gemacht. Eine Packung Aroz con Queso (Käsereis) geöffnet. Und dann noch einen Karotten-Zwiebel-Avocado-Maiskolben-Knoblauch Salat dazu. Sehr lecker.

(Nicht zu vernachlässigen den Pisco-Orangencocktail) Und ein Taferl Schokolade – zum Magenschließen.

Der einzige Nachteil war eben der extrem staubige Sandboden – bei jedem Schritt wurde da der Sand aufgewirbelt und hat sich wie feiner Staub überall abgelagert.

Wie die Zeltplane - die ich immer runterlege - aussschaut, kann man sich denken. Dementsprechend wurde sie auch gleich als erstes mit den Resten meines Wassersacks geduscht.

Soda. Aber jetzt komm ich dran. Auch fein.

Samstag, 21. Mai 2011

[SPOT] zweiter Übernachtungsplatz in der Atacama Wüste

Nicht unbedingt ein legaler Campingplatz - aber nur 10min zum National Reserve Los Flamingos

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Mr. Churchill
Latitude:-23.28691
Longitude:-68.09055
GPS location Date/Time:05/21/2011 22:41:10 CEST

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Karges Leben in der Wüste

Wir sind heute von Antofagasta aus in die Atacama Wüste aufgebrochen. Bis Mittag haben wir noch das hervorragende All-you-can-eat Frühstücksbuffett geplündert – mit superschnellen WiFi. Sehr praktisch um sich nach einem neuen Motorrad Anzug umzuschauen.

Mein BMW Streetguard 3 ist zwar für kühle Temperaturen ein genialer Anzug. Bei Minusgraden hat er aber den Nachteil, daß die Schaumstoff Protektoren, die sich durch die Körperwärme gut anpassen, knochenhart sind. Bei hohen Temperaturen ist er aber einfach zu wenig gelüftet  - ab 27C merkt man die Hitze. Ab 32C stirbt man in der Sekunde, wo man vom Motorrad absteigt. Und er hat auch den Nachteil, daß er nur 2 (+1 Handy-) Innentaschen und 2 Aussentaschen hat, Für eine lange Reise zu wenig.

Aber von der Sicherheit her ist er der beste Anzug, den ich bis jetzt kenne.

Nachdem ich aber Richtung Norden bzw. Äquator hoch will, rechne ich mit höheren Temperaturen – und noch mehr mit hoher Luftfeuchte.

Es gibt von IXS das Jacken Modell Montevideo bzw. die Hose Caracas, welche recht brauchbar für meine Reise scheinen. Sind aber wieder rund 350€ für die Jacke und 250€ für die Hose. Muß noch schauen ob mein Reisebudget das hergibt.

Nach dem langen Brunch waren wir noch kurz einkaufen. Man muß ja gewappnet sein für die Wüste.

Fred und ich führen ja ein karges Leben. Eingeschränkt auf das Lebensnotwendige. Und so habe ich auch für die Wüste gepackt: 60l Benzin, rund 40l Wasser, 3 Tafeln Schokolade – ganz wichtig, rund 800g Schweinsmedaillons – für die Einweihung meiner Parilla (dem Grillrost, den mir mein Mechaniker Ariel in Mendoza geschenkt hat), 500g Tiefkühlgemüse (dient auch als Kühlakku für das Fleisch),1kg Semmeln, 8 Eier, 1l Orangennektar („frisch" gepresster Orangensaft ist recht schwer hier zu finden), diverse „Tang" Getränkepulverpackungen, Erdnußbutter, Knoblauch, Karotten, Zwiebel, Äpfel, Avocados, Marmelade. Nebst 3 Flaschen Wein, eine Flasche Grappa und 4 Flaschen Pisco. (Und eine kleine gelbe Packung M&M – aber die hat nicht lang gehalten)

Hmmmm… Habe ich schon erwähnt, daß ich mein Gespann mag? Tja. Diese Packliste ist ein weiteres Argument, warum für mich ein Solo Motorrad nicht so wirklich in Frage kommt.

Denke mir dies tippend in meinem 4 Personen Zelt, auf meiner super bequemen Luftmatratze liegend in meinem warmen Schlafsack gekuschelt. Draussen tobt der Wind (wenn gleich es jetzt um 04:00 früh noch immer 5,8C hat – der Stoffwechsel hat mich geweckt), der fast Vollmond scheint, und ich finde daß ich ein echt klasse Leben habe. Sehr fein das ganze..

Freitag, 20. Mai 2011

[SPOT] Erster Übernachtungsplatz in der Atacama Wüste

...mit einem herrlichen Asado Abendessen :-)

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Mr. Churchill
Latitude:-23.53293
Longitude:-69.06061
GPS location Date/Time:05/20/2011 22:30:09 CEST

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Motorradanzüge. Reisen. Und teure Hotels

Gestern sind Fred und ich gemütlich von Taltal nach Antofagasto weitergedüst. Ein sehr gemütlicher Reisetag. Ohne großen Überraschungen – oder sonst irgendwelche Überraschungen, die es eigentlich wert wären groß in einem Blog elaboriert zu werden.

Die Strecke war wieder traumhaft [klingt beinah abwertend, oder?   :-)  ] – der (allerdings etwas trüben) Küste entlang. Dann sind wir innerhalb von 10min von 0m auf 1200m in die Berge hochgefahren. Die ESO (European Space Observatory) war unser Ziel – die europäische Sternwarte die dafür bekannt sind, daß man Menschen auf dem Mond damit anschauen kann. (Wieviel Menschen man davon aber tatsächlich dort antrifft, kann ich nicht beurteilen. Das ist Aufgabe der Wissenschaftler dies herauszufinden – ich bin schon etwas zu lang von den Wissenschaften weg um solche wichtigen Erkenntnisse herauszufinden)

Dort haben wird dann im Windschaften des „Casa de Visita" (Visitorscenter) ein – natürlich - lukullisches Mittagessen mit unseren Benzinkochern zubereitet. Begleitet wurde das ganze von einem beeindruckenden Ausblick – unter uns die Wolkendecke die den gesamten Horizont bis weit aufs Meet hinaus zudeckte.

Die Anlage wurde extra an dieser Stelle an einer Bergkuppe errichtet, weil dort konstante (trockene) Winde aus der Wüste die ganze Feuchte wegwehen. Interessanterweise ist dort auch kein Staub in der Luft – der gesamte Wüstenboden ist dort recht hart. Alles was mal wegwehbar war, wurde über die Jahrtausende schon weggeweht… ;-)

Intzeressant fand ich übrigens die Hinweistafeln Kilometer vor der eigentlichen Station, daß man nur noch mit dem Parklicht weiterfahren darf – Lichtverschmutzung mal anders. Genauso hängt am Gate ein großes Schild, daß alle Mobiltelephone abgegeben werden müssen – dies könnte auch die hochpräzisen Meßapparate stören… Nun ja – 2h vor dem nächsten Handymast entfernt macht ein Handy eh auch nur als Briefbeschwerer Sinn. (Bei dem Wind hier oben eine sehr wichtige Sache!)

Nach dem Observatorium sind wir noch zu der „Mano del Desierto" weitergefahren – eine Skulptur, die aus dem Sand herausragt: eine Skulptur in Form einer riesigen Hand, welche sich Richtung Himmel streckt. So groß, daß sie einen dahinter geparkten LKW fast vollständig verdeckte (Aber eben genau so nicht, daß man schöne Bilder machen konnten. Eh kloa. Wir mußten dann also warten, bis wir unsere absolut spontan und nicht gestellten Aufnahmen dort vorbereiten konnten)

Weil wir dann von dort gerade 62km von Antofagasto entfernt waren, dachten wir, daß es eine gute Idee sei direkt in diese Stadt mit Ihren über 200.000 Einwohnern weiter zufahren. Was es ja auch war – die Internetverbindung hier im Hotel eignet sich hervorragend dafür die letzten Fernsehserien herunterzuladen. Wenn gleich die 34990 chil. Pesos (rund 50€) für das Doppelzimmer nicht unbedingt das größte Schnäppchen meiner Reise bis jetzt ist. Um genau zu sein ist es die teuerste Unterkunft von mir bis jetzt. (Das Frühstücksbuffet um 3.000 chil. Pesos war´s allerdings wert – so ein feines Frühstück hatte ich auch noch nicht hier in Südamerika. Inklusive WiFi beim Frühstück  ;-)   )

Aber man kann sich das ja alles schön rechnen. In Bolivien wird´s billiger. Und die nächsten Nächte werden dann in der Atacama Wüste auch billiger.

So hoffe ich… :-P

Mittwoch, 18. Mai 2011

So schnell wie die Zeit vergeht...

Gestern habe ich wieder einmal den ganzen Tag am Motorrad herumgeschraubt. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß ein Kabel an der Zündspule durchgescheuert und auch gleichzeitig locker war – was dann auch eine Erklärung für das Fehlen des Zündfunkens an beiden Zündsteckern war bzw. daß dieser dann doch plötzlich wieder da war nach etwas gerüttel.

Vorgestern ist mir ja auch die Halterung von meinem Tachometer gebrochen – was ich dann auch gleich gestern ausgebaut habe und schweissen ließ.

Tja. Und dann noch weitere Maintenance Aktivitäten, wenn man schon dabei ist – Überprüfung des Spiels in meinen Radlagern. Ölstandskontrolle. Und Verbauung einer größeren 160er Hauptdüse.
Letzteres hatte dann einen phänomenalen Erfolg gebracht. Mister Churchill zieht derzeit wie ein Einser. Ich verschreih es ja – aber er fährt gerade (im Moment) wirklich gut.

Heute sind dann Fred und ich von Caldera nach Taltal entlang einer wunderschönen Küstenstrasse weitergefahren. Links von uns das blaue, ungestüme Meer. Rechts von uns die Erdtöne der Landschaft – die Atacama Wüste wirft ihre Schatten voraus: Braun und Rot in allen möglichen Schattierungen. Sehr fein sowas.

Ursprünglich wollten wir dann ein paar Euro sparen – aber die Aussicht auf ein herrliches Stück Fleisch hat uns dann in einem sehr feinen Hotel unterkommen lassen (Doppelzimmer 25.000 chil.Pesos / 38€). Also doch wieder weiches Bett statt Luftmatratze. Hat ja auch was.

Montag, 16. Mai 2011

Ghosttown

…Caldera hat einen besonderen Charme. Den man allerdings aber erst finden muß gerade in der absoluten Nebensaison hier. Hier ist nämlich absolut gar nichts los. Alles absolut tot hier.

Heute haben Fred und ich beschlossen einen Organisationstag nach den letzten Tagen on-the-road zu machen. Also ein (zur Abwechlsung mal ein echtes, d.h. also teures) Hotel gesucht. Klarerweise mit sicheren Parkplatz. Und WiFi – was sonst…. :-)

Für 25.000 chil. Pesos wurde uns ein Drei-bettzimmer angeboten. (Typisch für Südamerika, da nur diese getrennt stehende Betten haben, worauf wir doch eher Wert legen) Nach ein bisserl verhandeln wurden wir uns bei 20.000 chil. Pesos (30€) einig.

Und nachdem dort aber im Nebenzimmer gerade das Badezimmer gemacht wird, wurden wir gratis auf eine Cabana (eine kleine Hütte) upgegraded. Auch nicht schlecht.

Nach dem gestrigen Tag haben wir uns ein besseres Zimmer verdient. Gestern war ja wieder mal so ein „gut-für-Geschichten"-Tag: Es begann damit, daß ich eben aus unserem „Zimmer mit Jacuzzi" auf 4000m auf die Veranda – sprich ins Freie – geflüchtet bin.

Ich hatte dann bei -12,8C recht gut geschlafen – nur Fred war total fertig und ist dann vorgefahren.

Tja. Nur leider habe ich ihn die ganze Zeit nicht mehr gesehen. Es war ursprünglich vereinbart, daß er bis zum Zoll vorfährt – oder halt bis er irgendwo einen Platz zum Zelten findet, der unter 3500m ist. (3500m gilt als die Grenze unter der die „Puna", die Höhenkrankheit nicht mehr auftritt) Und dann werden wir gemütlich irgendwo wild campen. Also alles ziemlich relaxed.

Tja. Also fahre ich so gemütlich vor mich hin. Und quatsche mit ein paar Argentiniern – allen in den 60ern – welche dann mein Gespann bestürmen, sich draufsetzen, und Photos machen. Und plausche mit einer Australierin, die mir auf einem Moped allein entgegenkommt. Und sie meinte, sie hat Fred noch ca. 10km vor mir gesehen.

Tja. Und dann kam der stressige Teil. Also nix bei der Zollstation mit Fred. Er sei eine Stunde vor mir gewesen. Ich fahre also weiter. Und weiter. Und halte alle entgegenkommenden Fahrzeuge an. Alle meinen, daß da jemand so 45min vor mir gefahren sei. Und es wird später. Und später. Und mir wird schon ganz unwohl. Ich komme auf 3500m. Kein Fred. 3200m. Kein Fred. Es wird Dunkel. Kein Fred. Es kommen mir dann auch keine Fahrzeuge mehr entgegen dort in der Pampa. Noch immer kein Fred. Ich gebe Gas. Und die wildesten Gedanken kommen mir in den Sinn. Liegt er irgendwo danieder? Oder geht es ihm so schlecht, daß er wie ein Wilder nach Copiapo durchdüst? Reicht ihm überhaupt der Sprit? – ich trage ja seinen Reservebenzinsack. Und wenn er irgendwo jetzt doch wild campen sollte – springt seine Maschine an, nachdem ich ihm ja in der Früh fast 30min Starthilfe mit meiner Autobatterie gegeben habe. Ich muß also dann noch schnell heute mal die genaue Reichweite von seiner Kawasaki KLR 650 googeln. Und ihm eine Nachricht schreiben, daß ich nach Copiapo weitergefahren bin. Und daß er dort warten soll, weil ich ihn morgen in der Früh mit einem aufgetankten Mr.Churchill suchen gehe. Nicht, daß wir uns versäumen.

… Tja. Das ganze Notfallszenario also rauf und runter dekliniert.

Naja. Und die ganzen Gedanken werden natürlich bei vollkommener Dunkelheit, beissender Kälte, höhenbedingte hämmernden Kopfschmerzen, Hunger – weil ich ja eben dann auch keinen einzigen Bissen mehr gegessen hatte, und mittlerweile nach 330km kurviger und anspruchsvoller Ripio Fahrt schon einsetzender Erschöpfung nicht wirklich besser. (Daß ich die letzten 1,5h in vollkommener Dunkelheit die Ripio Strecke geflogen bin brauche ich nicht wirklich zu erwähnen. Macht´s nämlich auch nicht besser)

Naja. Totmüde komme ich dann in Copiapo an und schaffe es dann noch ein billiges Residencial zu finden (7000 chil. Pesos (ca. 10,5€) für das Einbettzimmer – wobei aber noch 2500 chil.Pesos (3,6€) für das 12h Parken dazukommt)

Klarerweise lege ich mich mit dem später kommenden Nachtportier an, welcher bei 8 Grad Celsius immer die Tür des Aufenthaltraumes, der als einziger Internetempfang hat, offen läßt – eine Diskussion, die man um die Uhrzeit nicht wirklich benötigt.

Tja. Und wie ich dann durchgefroren und totmüde endlich in die warme Dusche will – dann kommen wieder die technischen Details. Heißes Wasser wird überbewertet.

Anyway. Wenigstens kam dann noch abends eine Nachricht von Fred, daß er wohlauf sei. Und daß er wirklich wegen der Höhe dann einfach nach Copiapo durchgerollt sei. Am Ende ist er dann doch etwas zügiger gefahren, weil er nicht mehr in die Dunkelheit reinkommen wollte.

Heute in der Früh hat er mich dann noch von meinem Residencial abgeholt und wir sind dann weitergedüst.

Klar, daß mir dann mitten auf der Strecke im Nirgendwo, wo ich dann auf Grund der geringen Höhe (ziemlich genau auf Meeresniveau) eine größere Hauptdüse eingebaut habe, nicht mehr starten konnte. Tat sich gar nix. Starter läuft. Nur kein Motorgeräusch.

Stellte sich heraus, daß ich beidseitig keinen Zündfunken hatte.

Und wie´s dann so ist, irgendwann sprang Mister Churchill wieder an. Also anscheinend einfach ein Wackelkontakt. So eine Art Fehler, die man als Motorradfahrer so liebt.

Anyway. Technische Details. Zum wiederholten Male. (Aber das positive – durch die Überholung des Vergasers durch Carlos, verbrauche ich jetzt viel weniger. Mit meinem 40l Zusatztank und meinem 20l Haupttank komme ich jetzt auf eine Reichweite von rund 750km. Sehr fein!...)

Ach. Und noch was Schönes wieder: Wie ich vor meinem Residencial auf Fred wartete hat mich wieder ein Chilene, Claudio, wegen meinem Seitenwagen angesprochen. Und er hat mir gleich seine Telephonnummer gegeben, falls ich mal was brauchen sollte. Und mich gleich zu sich in den Süden eingeladen, wenn ich wieder mal doch da runter komme. Und noch sicherheitshalber die Visitenkarte von seinem Freund Roberto gegeben, der Motorradtreffen hier in Copiapo organisiert. Falls ich da irgendwelche Sachen wegen dem Motorrad benötigen sollte.

Echt Klasse, die Leute hier in Südamerika…

Sonntag, 15. Mai 2011

Schlaf wird überbewertet

…und wie´s dann so kam.

Mitten wie ich grad herzhaft Morpheus, den Gott des Schlafes, umarmte, fragte mich Fred ob ich es auch höre. Gerade noch in der Resonanz mit meinen Thetawellen wußte ich nicht so ganz was er meinte.

Es stellte sich heraus, daß das Wasser der warmen Therme bei uns an den eiskalten Wellblechdeckenplatten hervorragend kondensiert. Und dann der Schwerkraft folgt. Welche die Wassertropfen dann zu unseren Sachen lotste. Schlafsack, Matten, Kleidung, Kochutensilien – und was sonst noch so herumliegt.

Nun ja. Schlaf wird überbewertet. Somit aufgesprungen und einen Notfallplan entwickelt – somit im Halbschlaf meine Motorrad Abdeckplane über unsere Sachen gespannt.

Naja. Und wies dann so ist – direkt nach den Mashmellows gings mit noch echt gut. Fred eben so.

Durch das ganze Herumgerödeln auf über 4000m war uns beiden aber nicht mehr so wohl. Ich befürchte uns beide hat die Höhenkrankheit erwischt, welche ab 3500m eintreten kann. Kopfschmerzen, Übelkeit – und Gleichgewicht wird auch überbewertet.

Somit habe ich mich dann aus der stickigen Luft hinaus ins Freie gelegt. Was bei diesen Nachttemperaturen eine interessante Sache ist - um kurz vor 8 zeigte das Thermometer meines Motorrades 12,8C. Nur leider Minus. Keine Ahnung was die Nachttiefsttemperatur war – ich weiß nur, daß es so kalt war, daß ich es mir nächtens trotz ordentlicher Urgenz meiner Blase verkniffen habe mich aus meinem Seideninlet, meinem Sommerschlafsack, meinem Winterschlafsack und meinem Biwaksack von meiner bis -43C geeigneten Luftmatratze zu erheben.

Aber sonst hab ich gut geschlafen. Nur leider Fred so gar nicht. Ihn hat die Höhenkrankheit voll im Griff. So stark, daß er sogar alles aufsattelt hat und schon mal vorgefahren ist. Irgendwo treffen wir uns dann…

 

Samstag, 14. Mai 2011

Campen. Aber in einer Terma?

4029. Meter über Meeresniveau. Unser derzeitiger Aufenthaltsort: Terma La Gruta. Ein paar Kilometer hinter dem argentinischen Zollposten. Auf Deutsch – irgendwo im Niemandsland zwischen Argentinien und Chile in der Nähe des Paso San Fernando.

Beim Plauscherl mit dem Zollbeamten hat dieser uns eine Hütte empfohlen, wo wir heute unser Nachtlager aufschlagen können. Die Hütte besteht aus einer Steinwand und einem Wellblechdach. Aber das beste daran – sie hat fliessend Wasser: sozusagen ein Jacuzzi im Schlafzimmer. Auch nicht schlecht. Vorallem um den Preis ein echtes Schnäppchen: 0 arg.Pesos (entspricht ungefähr 0€).

Eigentlich wollten Fred und ich heute schon viel weiter kommen. Gerade einmal ca. 180km haben wir heute zurückgelegt. Naja. Wir hatten beide nicht so umwerfend toll geschlafen – beide Matratzen hingen nämlich nach einer Seite. Ach. Technische Details.

Auf jeden Fall sind wir erst um nach 10:00 aus der Stadt rausgekommen. (Wir sind erst um etwas nach 08:00 aufgestanden, danach das übliche Aufpacken. Und der Einkauf für den Trip (Yoghurt, Brot, Wasser – und ganz wichtig: eine Tafel Kinderschokolade und eine Tafel einheimische Mousse Schokolade) hat dann auch wieder eine halbe Stunde gebraucht)

Auf der Fahrt haben wir wieder beide wie verrückt photographiert. Die Landschaft ist hier umwerfend farbenprächtig – ein Rot der Berge trifft das wolkenlose Blau des Himmels. Und das ganze kombiniert mit einer absolut klaren Luft und Sichtweiten über hunderte Kilometer.

Dann um 15:00 haben wir uns schon wieder nach eigentlich einem Zeltplatz umgeschaut. Aber durch den feinen Tipp des Grenzers haben wir uns dann hier eben in dieser Hütte unser Quartier aufgeschlagen.

Also unsere Thermarest respektive meine Exped Downmat aufgeblasen. Den dicken Winterschlafsack ausgerollt. Zwei Pullis, Socken, meinen Sommerschlafsack und noch meinen Biwaksack sicherheitshalber vorbereitet. Taschenlampe und Klopapier griffbereit. Wasserflasche – verfeinert mit „Tang" (einem typisch argentinischen Orangengeschmackpulver, welches für einen Liter reicht – und ich das picksüße Zeug immer in eine 2l Flasche hineinwerfe) in Reichweite.

Im Hintergrund läuft mein Ipod mit meinen Minilautsprechern.

Grad eben gabs noch eine Erbsensuppe. Verfeinert mit frisch gerösteten Croutons. Und Mozarellakäse.

Wir überlegen noch später wenn es ganz Dunkel ist (Sonnenuntergang hier gerade normalerweise um kurz vor 19:00) noch ein Lagerfeuer zu machen. (Hier in der Hochebene gibt's eingentlich kein „Lena" – Brennholz. Aber über die letzten 100km haben wir alte Holzreste von irgendwelchen Zäunen oder Schildern, die aber im Strassengraben lagen zusammengesammelt. Wieder: ein Motorrad Gespann hat Vorteile!... ) Dann gäbe es Mashmellows.

Hmmm… Langsam wird's dunkel. Die Temperatur sinkt gerade rapide. Ich mußte mir über meinen Cashmerepulii noch meine Icebreaker Merinowollweste drüberziehen. (Letzte liebe ich übrigens heiss. Angeblich liegt der Rekord von dieser Weste in 196 Tage ohne zu waschen Irgendein Typ aus der Antarktis.)

Ich mußte auch gerade den Bildschirm etwas runterklappen, damit die Tastatur etwas beleuchtet wird – ich merke, daß die Höhe mir doch etwas abverlangt. Normalerweise kann ich blind tippen – hier mache ich doch einige Typos…

Und auch Kopfschmerzen machen sich bemerkbar – ich hatte gerade noch mal im Lonely Planet das Thema Altitude Sickness nachgeschlagen. Schlechte Idee. Anyway. Was uns nicht umbringt macht uns nur härter. (Ersteres übrigens eine mögliche Folge von Altitude Sickness laut Lonely Planet)

Na mal schauen, wie die Nacht wird.

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Freitag, 13. Mai 2011

Freitag. Der 13. Bye, Bye Sandalen...

Tja. Gestern noch meinte ich zu Fred, dasz ich mir endlich auch solche Crocks Sandalen zulegen werde. Jeder schwaermt davon. Und sie sind super leicht.
Und meine Trekking Sandalen habe ich bereits seit ueber 8 Jahren. Aber sie haben mir treue Dienste geleistet. Und weil man ja keine Sachen wegwirft, die man noch halbswegs funktionieren, habe ich mir noch keine anderen zugelegt.
Tja. Und gestern ergab sich dann eine neue Situation.
Das groeszte Manko naemlich an meinen Trekking Sandalen war, dasz sie einer der 3 Hauptanforderungen an Kleidungsstuecke nicht erfuellt haben. Normalerweise musz jedes Kleidungsstueck auf solchen Reisen innerhalb von 8h wieder vollkommen trocken sein. Ansonsten kann man es nicht gebrauchen.
Und diese Sandalen waren speziell antibakteriell beschichtet - was aber dazu fuehrte, dasz sie 3 Tage benoetigten um wieder trocken zu sein.
Und gestern war ich noch duschen. In einer typisch argentinischen Dusche. Eine Insel des Wohlfuehlens koennte man sagen - sprich wenn man duscht ist das gesamte Badezimmer ein einziger See. Weil Duschwannen werden ueberbewertet.
Und nachdem die Sandalen dann klarerweise pitschnass waren habe ich sie an das Kopfende meines Bettes angelehnt. Bloederweise war das Kopfende direkt hinter der Tuer. Sprich wenn diese offen ist, sieht man nicht den Boden. Wo die Sandalen lagen. Naja. Oder noch immer liegen.
Ich bin auf jeden Fall bereits 280km entfernt. Anyway. Technische Details.

Im Moment sind wir gerade in Fiambala eingetrudelt. Wieder eine guenstige Unterkunft gesucht (100 arg. Pesos fuer das Doppelzimmer, 20€). WiFi gibts keins. Dafuer aber ein Geschaeft mit 20 Computern und LAN Spielen. Voll mit Kids. Und volle Lautstaerke.
Leider surfen wir auch gerade im Internet wegen Freds Auge herum. Es scheint, dasz er ein Gerstenkorn hat. Ich hatte ja vor ueber 20 Jahren auch mal sowas. Kategorie "Sachen, die man nicht braucht". Mal schauen. Wir suchen jetzt hier noch eine Apotheke.
Morgen gehts dann wie gesagt die 500km ohne Benzin. Also werden wir wahrscheinlich morgen dann irgendwo wild campen. Also No News von uns in der naechsten Zeit. Aber wie immer - auf meinem Blog unten seht Ihr ja wo ich mich herumtreibe.

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Donnerstag, 12. Mai 2011

Chilecito und 1min Blogeinträge

Fred und ich sitzen gerade direkt am Plaza de Armas in einem Restaurant und haben uns gerade heiß-hungrig unser Abendessen gegönnt.

Kurt hat sich heute in der Früh von uns getrennt. Naja. Als Alleinreisender ist es schwierig Leute zu finden, welche den gleichen Reiserhythmus und das gleiche Budget haben – ich hatte ja mit Fred ein sehr großes Glück.

Sowohl Fred und ich photographieren ja beide sehr gerne. Und somit kommen wir beide dann teilweise auf lächerliche Kilometer Leistungen. Ich habe schon überlegt mein Facebook Profil im Einklang mit der „Slow Food“ Bewegung – welche ich übrigens überaus schätze – auf „Slow Traveler“ umzubenennen. Anyway.

Heute haben wir eine geniale Tour gemacht. Von Las Flores, dem Städtchen in dem die argentinischen Einreiseformalitäten durchgeführt werden, nach Chilecito. Leider haben wir die letzte halbe Stunde schon nach Sonnenuntergang erlebt. Tagsüber muß das ein umwerfendes Erlebnis sein – die Photos können bei dem wenigen Licht da kaum das wiedergeben, was wir gesehen haben.

Morgen planen wir dann wieder einen Pass – Paso San Francisco. Wieder rund 4800m.

Nachdem wir die rund 550km (ohne Tankstelle!) nicht an einem Tag zurücklegen wollen werden wir wohl irgendwo wild campen. Mal schauen. Irgendwo ein Platzerl noch unter 3000m und vor 15:00. Wir wollen da gemütlich alles aufgebaut und Abendessen fertig haben, bevor die klirrende Abendkälte einsetzt. Da sollte schon bereits eher der warme Schlafsack auf uns warten… Wird noch spannend die Überquerung… :-P

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Mittwoch, 11. Mai 2011

Wechsel. Stoff. Kehr. Vert

Nun ja. Die heutige Nacht würde ich nicht unbedingt die beste meines Lebens bezeichnen.

Es sind mir einige Sachen durch den Kopf gegangen. Unter anderem mein Abendessen.

Nun ja. Ich bevorzuge die übliche Art der Verdauung.

 

Unser Hostal hat eine homöopathische prophylaktische Heilmethode für etwaige Krankheiten – es ist ja etwas Hippiemäßig angehaucht. Dem entsprechend werden dort auch Sachen geraucht, die glücklich machen. Aber nicht sonderlich legal sind. (Zumindest in Südamerika. In Holland wäre das eine andere Sache)

Anyway. Leider haben diese Ausdünstungen mir nicht wirklich weitergeholfen. Mein Magen hat trotzdem revoltiert.

Dafür hat dann der süße Hund an der Grenze ganz große Augen bekommen, wie er an meinen Sachen geschnüffelt hat. Ich hätte ihm vielleicht doch was von dem Zeug mitnehmen sollen.

Aber ich befürchte der Herr, der mir dann strenge Fragen gestellt hat ob ich Marihuana oder Kokain rauche, hätte was dagegen.

Anyway. Technische Details.

 

Nachdem ja die Gerüchte gingen, daß der Paß über den wir drüber wollten, nur bis 11.Mai offen hat, hatte ich keine Wahl als heute mit Fred und Kurt mitzufahren. Normalerweise hätte ich mich lieber auskuriert. Aber was soll´s. So ein Tag mit Coca Cola als einzige Nahrung hat ja auch was für sich. Irgendwas zumindest. (Auch wenn ich es derzeit noch nicht weiß)

Aber die Fahrt über den Paß war spektakulär! – 4780m S.N.D.M. - Sobre Nivel del Mar - mit dem eigenen Fahrzeug ist wirklich überwältigend. Und die Farbenvielfalt der Berge hat mich umgeworfen. Wenn gleich ich befürchte, daß ich die ganzen Panoramen nicht wirklich mit meiner Kamera einfingen konnte. Anway. Die Photos muß ich mir mal in Ruhe anschauen.

Wir sind dann erst ziemlich spät über die Grenze – es waren so um die 200km zwischen der chilenischen und der argentinischen Grenzstation. Und alles Ripiostrecke – dafür aber umso kurviger.

Und nachdem ich den ganzen Tag nicht wirklich fit war, war ich dann froh, daß wir uns ein Zimmer in einer Posada direkt hinter der Grenze in Las Flores genommen haben. Für 300 Arg.Pesos (60€) finde ich dabei ein Dreibettzimmer nicht unbedingt ein Schnäppchen.

Aber jetzt ins Bett. Ich bin echt streichfähig. Herumkurven auf über 4000m mit einem nicht fitten Magen ist nicht unbedingt die beste aller Ideen…

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Dienstag, 10. Mai 2011

Ruhe. Tag

Nachdem ich ja vorgestern 582km geflogen bin, bin ich um 23:30 Ortszeit  dann endlich in mein Bettchen gefallen.

Ist ja nicht alles so einfach. In der Nacht hatte mich ja meni Navi noch in die Einöde geschickt – in vollkommener Dunkelheit Wellblechpisten steil bergauf – nur um dann nach einer halben Stunde festzustellen, daß ich da falsch bin. (Aber der entgegenkommende Wagen war dann sehr,sehr nett – er hat dann bei der Hauptstrasse wieder zurück extra auf mich gewartet und mir eine selbst gemalte Karte in die Hand gedrückt)

Dann war natürlich die Strasse wegen einem Unfall gesperrt, wo ich auch noch mal warten mußte.

In Pisco Elqui mußte ich noch mal alle Campingplätze abfahren – auf der Suche nach Fred und Kurt. Aber nachdem ich keine Spur von denen gefunden habe, dann schnell beschlossen im Hostel San Pedro unterzusteigen (7.000 chil. Pesos, ca. 10,5€) Zum Glück war noch jemand auf der Straße, den ich nach einer Unterkunft überhaupt fragen konnte – das ganze Dorf war schon längst dunkel. Und klar, daß ich den Inhaber dann um kurz nach 23:00 aus dem Bett klingeln mußte…

Anyway. Am nächsten Tag schreibt mir Fred, daß sie´s nicht bis nach Pisco Elqui geschafft hatten. Und daß sie noch 80km entfernt sind.

Naja. Habe dann halt brav gestern den ganzen Tag gewartet und ein bisserl im Internet recherchiert.

Heute gab´s dann einen Ruhetag. Ziemlich viel organisiert und offline jede Menge Emails vorbereitet. Mal schauen, ob ich hier dann einen Ort finde wo ich dann meinen Rechner synchronisieren kann.

Morgen sollte es dann recht früh aber los gehen – der Paso Aguas Negras erwartet uns. Zumindest hoffentlich. Nachdem er 4779m hoch ist, wird er den Winter über gesperrt. Fred meinte er hätte was vom 11.Mai gehört.

…Ähem. Heute ist der 10. Mai,oder?

Ach. Technische Details

Sonntag, 8. Mai 2011

GPS und Nacht. Interessante Kombination

Ereignisreicher Tag.
Ich mach es mir mal einfach. Ich poste mal schnell meine Facebook Kommentare heute:
Zuerst:
...enjoys Routa 5. And some ice cream at the Shell gasoline station #FreeWiFi
Dann:
...BTW - Today I got stuck when fuelling up at the gasoline station. I found two things: a loose plug. And a bad looking fuse. Now I hope that my problems with the starter is also resolved. Wish me luck! :-)
Und weil es so schoen war:
...441 km since my last gas station - and I think I could go some more 200km. But to be safe. Heading to more remote areas now... #DifferentGasstation #DifferentWiFi
Und der Abschlusz:
...Made 582km today - including a tough ripio deviation in total darkness to the middle of nowhere following my wrong GPS guiding. Yap. Bad idea to trust your GPS when you are tired.
Anyway. Now I'm there. Tired. But there. #PiscoEsquil #HostelSanPedro #HungryButEverythingIsClosed #MyFreshSalamiWasConfiscatedAtTheBorder

Auf. Auf...

Sodale. Nachdem ich gestern da nichts anderes gemacht habe und mich abgeschottet habe von der Welt um die Photos zu sortieren, werde ich mich heute wieder auf die Straße begeben. Heute geht´s weiter von Valparaiso nach Ovalle Richtung Norden. Irgendwo ist ja auch Fred hier. Mal schauen ob ichs noch schaffe ihn heute zu treffen,

Bin dann wieder etwas weniger online, meine Lieben.

Let´s hit the road, Jack!...

Samstag, 7. Mai 2011

HAPPY Mother´s Day, Alle Ihr lieben Mütter dieser Welt! [Pics]

…wobei natürlich für mich meine Lieblingsmutter eine besondere Rolle hat.

Weil sie sowieso die beste meiner Mütter ist. Eh kloa.

 

Eigentlich hatte ich ja geplant, Richtung Norden nach La Serena zu düsen. Aber ich dachte mir, daß ich mal schnell meine 2000 oder so noch unbearbeiteten Photos aussortier. Und mal rechtzeitig für meine Lieblingsmutter hochlade.

Also schnell mal die letzten 10h vor dem Computer verbracht. Und ein bisserl die Bandbreite von meiner Herberge hier in Valparaiso gequält…

 

-----------------------------------------

Also meine Lieblingsmutter,

Ich wünsche Dir Alles, Alles Gute zum Muttertag!

Bin zwar recht weit weg. Aber denke trotzdem umso fester an Dich!

Viel Spaß mit den Photos!

Dickes Busserl aus Valparaiso!

Dein Keiki

-----------------------------------------

 

Sodale. Nachdem Picasa noch nicht fertig ist mit dem Hochladen, mache ich es mir ausnahmsweise einfach und stelle nicht die Links zu den einzelnen Alben hinein.

Sondern verweise einfach auf mein Picasa Webalbum als ganzes:

https://picasaweb.google.com/philipe.reinisch

Dort seht Ihr eh, welche Alben Ihr noch nicht kennt.

In der Zwischenzeit, während ich ein Meeting mir Morpheus abhalte, lädt mein Computer brav weiter hoch. Sollte also dann brav alles fertig sein, wenn die ersten Leute aufstehen.

(Naja. Zumindest in der Theorie. Wie wir wissen ist die Praxis dann ja meist anders. Aber mal schauen. Technische Details halt.)

 

…Und falls man mich sucht – ich bin jetzt bei Morpheus

Freitag, 6. Mai 2011

Von 4000m auf Null. An einem Tag.

Heute habe ich mit Mr. Churchill eine Andenüberquerung gemacht – kurz vor der Grenze bin ich dann zu dem El Christo Redentor Denkmal auf  die alte Verbindungsstraße zwischen Chile und Argentinien abgebogen. Dann habe ich beim alten Grenzübergang mit einer heissen Schokolade um 20 arg.Pesos auf meine erste 4000er Bezwingung gemeinsam mit Mr.C. angestossen (die Tasse konnte ich behalten. Wahrscheinlich wollten die sich einfach das abwaschen ersparen) – der Grenzübergang lag genau auf 4000m Seehöhe.

Mr.C hat sich heute im Großen und Ganzen brav angestellt. In der Früh beim Test ist er sofort ohne Murren angesprungen. Also Voltmeter gar nicht erst ausgepackt.

Tja. Und wies so ist – nachdem ich alles zusammengepackt hatte und wegfahren wollte: er sprang natürlich nicht an. Mausetot.

Mit ein bisserl Schütteln und Rütteln habe ich ihn dann zur Kollaboration überredet. Im Laufe des Tages ist er mir dann noch zwei weitere Male nicht angesprungen – mittlerweile kann ich die Symptome aber schon deuten: wenn mein Ölmanometer tot ist, springt er auch nicht an. Ich vermute also mal ein Masseproblem oder sonst irgendeine Verbindungsstörung. Mal schauen. Irgendwo wo´s staubfrei ist, werde ich mich mal mit dem Voltmeter an ihn heranmachen.

Im Moment (21:40) sitze ich gerade in einer Raststation und habe noch schnell gecheckt ob Fred eh noch in Valparaiso ist. Aber keine Nachricht von ihm. Hoffe also, daß er noch dort ist. Gestern hatte er zumindest nichts von direkt anstehenden Abreiseplänen erzählt.

Hmmm… Habe gerade noch mal geschaut. Eigentlich wollte er in seinem vorletzten Email vorgestern schon losfahren. Anyway. Jetzt ist es zu spät noch was anderes zu suchen.  Ich düs mal weiter…

(Tja. Und das nun zum Thema Tankstellen und Internet: die erste Tankstelle hatte WiFi. Aber wußte den Code nicht. Die zweite hatte mal WiFi gehabt. Aber nicht mehr. Die dritte und vierte – die hatten wenigstens nie WiFi. Naja. Also nach 100km suchen also endlich eine moderne Raststätte auf der Routa 5 gefunden mit Internet. Mal schauen ob ich Fred noch antreffe. Ich befürchte ja beinahe eigentlich nicht… Hmmmm… Anyway. Time will tell…)

Sex? - Das zwar nicht...

…Aber Sechs. Und zwar Grad. Und zwar Minus. Zumindest gefühlt in dieser Nacht.

Wie ich heute um kurz vor halb Neun aus dem Zelt gekrochen bin hat mein Thermometer noch -2,8C angezeigt. Mein Tiefstwert bist jetzt.

Und ich hatte mich schon gewundert, daß mir leicht kühl war in meinem Schlafsack. Für Frauen ist die Komforttemperatur -2C bei dem. Bei Verwendung bei Männern bis -8C. Und Extremtremperaturen gingen bis -25C.

Hmmmm… Mir war bei -6C eigentlich kühl. Macht mich dann rechnerisch zu 3/4 zu einem Mann. Naja. Vor einiger Zeit war ja Metrosexuell noch in. Damit wäre ich mit diesem Ergebnis vor ein paar Jahren voll im Trend gelegen.

Hmmmm… Ich mag Statistiken, die ich selber fälsche.

Anyway. Technische Details.

Heute habe ich dann mit John geplaudert, dem Radfahrer, der mit einem Trolley hinter seinem Rad seit 2009 unterwegs ist. Aber nächstes Monat geht’s schon zurück. Er hat ein bisserl die Schnauze voll von Südamerika.

Versteh ich – das ganze per Rad zu machen ist ja wirklich Hardcore…

Ich werde jetzt noch ein bisserl hier in meiner YPF Tankstelle weitersurfen und ein paar Infos versuchen zu der Elektrik Problematik zu finden. Und mir kommt auch vor, daß mein Ölkühler nicht so wirklich gut kühlt. Es war zwar gestern sehr steil, aber trotz 8C Aussentemperatur am Pass hat mein Motor bei 3000 Umdrehungen hochgeheizt auf 120C bevor ich dann sicherheitshalber eine Pause eingelegt habe. Mal schauen. Vielleicht ist der Ölkreislauf in einer falschen Richtung bei der Umpositionierung eingebaut worden? Glaubs zwar nicht. Aber wie ich gelernt habe – immer besser doppelt checken.

Am Nachmittag geht’s dann vielleicht weiter Richtung Chile. Mal schauen, ob Mr. Churchill dieser Idee zustimmt.

 

 

Donnerstag, 5. Mai 2011

Leben ohne Internet

Heute war ich in der Früh wieder bei Ariel, meinem Mechaniker und ich muß schon eigentlich sagen auch mittlerweile lieben Freund. Noch schnell meine Federung vorne und hinten etwas leichter gemacht. (Wobei schnell relativ ist. Die beiden Federn vorne muß man hierzu ausbauen, in eine Hydraulikpresse einspannen, halb zerlegen, verstellen und dann wieder alles retour) Alle Schmiernippel mit frischem Fett versorgt. Alle Schrauben noch mal kontrolliert. Luftdruck in den Reifen auf 2,1 bar reduziert. Ölstand sicherheitshalber noch einmal gecheckt. Ölflasche – sprich Reserven - aufgefüllt.

Und zu guter Letzt natürlich Bierchen getrunken und Mittagegegessen. (Obwohl letzteres typisch Argentinien pünktlich um 16:00 geendet hat. Needless to say, daß er sich geweigert hat irgendein Geld von mir anzunehmen. Ach. Und gerade vergessen – einen Schlüssel zum Verstellen der Federspannung hat er mir auch geschenkt.)

Dann ging´s endlich über den Pass wieder nach Uspallata zu dem Campingplatz.

Viel ist im Moment gerade nicht los. Gerade einmal ein Ire mit seinem Fahrrad. Naja. Oder Irrer mit dem Fahrrad. Wie man´s nimmt.

Anonsten ist hier nichts los. Nicht einmal WiFi am Campingplatz. Ungewohnt wieder offline arbeiten zu müssen und dann einen Ort zum synchronisieren zu suchen. (Was ich gerade eben tu. Ich sitz hier in einem kleinen Restaurant, habe mir ausnahmsweise wieder ein Hühnerschnitzel gegönnt („Milanesa de Pollo“) mit Kartoffelpüree, und tipp grad diese Zeilen.

Danach werde ich dann zur YPF Tankstelle gehen und mal schnell alles synchronisieren. Sprich Emails wegschicken.

 

Mr. Churchill war heute sehr brav. Fast keine Murren. Gerade mal ganz am Abend hat er dann wieder Startprobleme gehabt. Nach ein bisserl Schütteln ist er dann aber brav angesprungen. Interessant ist, daß der Starter nicht einmal gar kein Geräusch von sich gegeben hat. Also vollkommen tot. Ich vermute also, daß ein Kontakt nicht ganz geschlossen ist. Wenn ich morgen in der Früh das Problem wieder reproduzieren kann, werde ich mich mal mit meinem Voltmeter auf die Spurensuche machen. „CSI Uspallata“ läßt grüßen.

Bin schon gespannt was es ist.

Aber morgen ist ja auch noch ein Tag.

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Mr. Churchill
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Mr. Churchill

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Mittwoch, 4. Mai 2011

Der schlimmte Fehler ist der, den es nicht gibt...

…zumindest wenn man ihn vorzeigen will.

Heute also wieder mal um 11:00 bei Carlos vorgefahren. Dann den Fehler versucht zu reproduzieren. Carlos hat dann noch einmal den ganzen Starter zerlegt und revisiert. Und dann haben wir so ungefähr 100 mal den Motor gestartet. Nur um kein einziges Mal meine Probleme von gestern reproduzieren zu können. Schmarrn. Naja. Die gute Nachricht – von den 1037 Pesos für den Magnetschalter des Anlassers habe ich wenigstens 850 wieder bekommen. (187 arg. Pesos (rund 30€) hat Carlos dann für die 4h verrechnet. Naja. Dafür, daß eigentlich absolut nichts dabei herauskam, war es nicht unbedingt DAS Schnäppchen. Anyway.)

Naja. Wenigstens weiß ich was ich noch überprüfen kann, wenn dieses ominöse Klack – ohne Starten des Motors – wieder auftritt. (Einfach zwei Kabeln am Magnetschalter mal mit dem Voltmeter nachmessen. Wenn dort dann rund 12V – kann ja auch abweichen weil man nie genau 12 V eigentlich hat – anliegen, weiß ich dann wenigstens, daß mein ominöses Problem nicht oder schon am Starter liegt, oder eventuell doch an der Zuleitung davor. (Sprich also Schalter oder Relais die zur Batterie führen)

Technische Details. Halt.

Ach. Und wieder hab ich mich tierisch über einen Argentinier gefreut. Irgendwie trifft mein Ich-hau-ab-und-mach-eine-Südamerika-Tour-mit-dem-Motorrad genau den Nerv der Leute hier: Ich habe heute in der Früh meine Wäsche wieder zu Hugo gebracht, einem Waschsaloninhaber, der auch Motorrad begeistert ist. Und wie ich heute dann die Wäsche abgeholt habe, hat er sich geweigert irgendein Geld anzunehmen. Finde ich echt Klasse. Umwerfend wie nett die Leute so sind, wenn man einfach nur ein bisserl mit ihnen plaudert…

Dienstag, 3. Mai 2011

Home, sweet home...

…und wieder zurück in meinem altbekannten Hostel.

Wie´s halt so ist. Es begann mit einem genialen Abend gestern Nacht. Gemütlich mein Zelt aufgebaut. Herrlich gekocht. Beschwingt Musik gehört, dabei mit meinen Minilautsprecher mit dem Ipod verbunden. Dann gemütlich in meinen weichen Schlafsack verkrochen. In der Früh dann festgestellt, daß ich versehentlich 13h geschlafen habe. Gemütlich zusammengepackt. Dann eine herrliche Fahrt von Terma de Vilavicencia nach Uspallata gehabt. Dabei meinen höchsten Punkt auf der Reise bis jetzt erreicht – 2907m. Und die Landschaft dabei – einfach umwerfend. Fast so schön wie Österreich.

Tja. Und dann wieder die kleinen technischen Details. Der Motor tut sich zwar auf Grund der recht kleinen Hauptdüse etwas schwer auf einer Höhe von 700m. Aber auf fast 3000m ist er gelaufen wie ein Einser. (2-Ventil Boxermotoren haben das Problem, daß das Benzingemisch fetter wird in der Höhe, welches dazu führt, daß er dann in ganz großen Höhen gar nicht mehr wirklich funktioniert. Ein Nachteil von Gleichdruckvergasern im Vergleich zu modernen Einspritzmotoren)

Der Grund warum ich dann doch wieder auf der asphaltierten Straße zurück nach Mendoza bin – ich habe 220USD für einen gebrauchten Magnetschalter von meinem Anlasser gezahlt. Der aber genau nichts gebracht hat. Das typische Klacken – ohne dem Starten des Motors – habe ich noch immer. Dafür aber noch zusätzlich, daß ich sogar manchmal nicht einmal mehr dieses Klacken habe. Es wirkt so als hätte ich keinen Strom. Tot. Also.

Den Killschalter habe ich schon gecheckt. Das Betätigen nützt nichts. Das einzige was hilft ist das massive Hin-und Herwackeln des Fahrzeuges.

Hmmmm… Aber die Probleme werden wesentlich weniger.

Naja. Und morgen ist ja auch noch ein Tag.

Montag, 2. Mai 2011

Minimumrekord meiner Reise

…Tja. Weit bin ich nicht gekommen.

Gerade mal so 10km. Ungefähr.

Ich wollte heute noch unbedingt weg aus dem Hostel.  Leider hat es bei dem Schuhmacher noch bis 16:30  gedauert bis er alles fertig hatte. Und nachdem bei der Dunkelheit zu fahren ja wenig Sinn macht – und ausgerechnet die Strecke zwischen Terma de Vilavicencia und Uspalata besondes schön sein soll, habe ich beschlossen die Tour morgen erst zu machen. Und bin dann nur noch in einen Vorort von Mendoza gefahren, wo mir der Schuhmacher einen recht netten Campingplatz empfohlen hat. (Allerdings um 30 Pesos die Nacht und 10 Pesos für das Motorrad - im Hostal habe ich 50 Pesos (10€) fürs Bett im 8er Dormitory bezahlt) Es ist der einzige von den 3 Campingplätzen der gerade hier offen hat. Und klar – natürlich gibt´s hier einen Bus voll mit Teenies und kauter Musik. Aber es stört mich gar nicht. Im Gegenteil – paßt hervorragend zu meinem lukullischen Zwiebel-Knoblauch-Parmesan-Bananen Omelett. Mit frischem Brot. Einem sehr feinen, recht süßen, argentinischen – was sonst – Weißwein.

Yap. Ich bin noch immer der Meinung, daß ich zu den Glückspilzen dieser Erde gehöre. Sehr fein, so ein Leben haben zu dürfen.

Morgen werde ich dann ein bisserl mein Chaos wieder reduzieren und meine Sachen etwas ordnen.

Und dann aber mal schauen, wie weit ich so komme. Ich denke mal die Strecke bis nach Uspalata sollte ich morgen aber endlich schaffen.

Und nicht zu vergessen das Highlight des heutigen Tages – mein Schaffell Bezug für meinen Sitz! Also noch dekadenter und bequemer kann man echt nicht mehr reisen – 6cm Schaffell sind ein echter Luxus! Echt genial sowas!

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Mr. Churchill
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Mr. Churchill

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Tapferes. Schneiderlein.

Ich war gerade beim Schuhmacher und habe ihm mein Zelt gezeigt. Mein letzter Polsterer hat mich ja nach 3 Tagen Zelt bei sich herumliegen haben versetzt und gemeint, daß er doch keine Zeit hat. Naja.

Aber heute um 15:00 kann ich mir mein Zelt, meine Ösen an meinem Schaffell und die reparierte Halterung für meinen SPOT Finder abholen. (50 Pesos (10€) für das Schaffell und 50 Pesos für Zelt und Halter)

Dann muß ich doch noch ein bisserl Öl ablassen (ist doch zuviel) – verbinde ich aber gleich mit der Reinigung des Luftfilters (endlich). Und dann muß ich noch schauen ob mein Ölkühler noch Öl verliert. Hatte mich gestern nacht nicht mehr getraut zu schauen… ;-)

Kurzes Shopping für die Reise noch. Und dann endlich auf"satteln" und noch zum Schuhmacher.

Wird eigentlich eh schon knapp bis 15:00.

Ich hoffe, daß ich es heute bis nach Uspallata schaffe – in der Helligkeit. Wäre sonst schade. Soll ja angeblich eine echt nette Tour sein…

Sonntag, 1. Mai 2011

Erderwärmung? - so ein Schmarrn

…Eh kloa.

Also 3 Wochen hier in Mendoza schien die Sonne. Temperaturen um die 25 Grad. In der Hitze mußten wir das Motorrad reparieren.

Tja. Jetzt wo alles fertig ist. Abreisebereit. Fertig um endlich die Strassen der Welt wieder unter den Reifen zu spüren.

Tja. Also geau da. Da kommt der Temperatursturz.  14C. Maximale Tageshöchsttemperatur. Im Durchschnitt wesentlich weniger.

Also doch noch mal in den sauren Apfel gebissen. Und noch einen Tag dran gehängt. Dann werde ich wenigstens in aller Ruhe das Gespann vollpacken und die Sachen aufräumen. Wollte ich eigentlich in aller Ruhe am Campingplatz machen, da es dort wesentlich angenehmer ist die ganzen Sachen auszustreuen. Aber was solls. Villeicht also noch eine kleine Spritztour in der Kälte. Oder zumindest volltanken und noch mal alles checken. Insbesonders meine Ölschläuche waren gestern um Mitternacht noch undicht und mußten sehr streng angezogen werden. Und Arbeiten, die man nach 15 Arbeitsstunden noch um Mitternacht macht, würde ich nie als vollkommen zuverlässig ansehen.

Vielleicht mach ich dann auch gleich das Auswaschen des Luftfilters. Ist eh schon überfällig.

Und dann endlich meine ganzen Ersatzteile und Werkzeuge ordentlich verstauen. Ich mußte alles immer griffbereit halten – und somit nicht wirklich optimal verstaut. Auf Deutsch – ein bisserl Ladungsoptimierung machen.

Dann noch ein paar Photos aussortieren. Und vielleicht sogar zur Feier des Tages einmal wieder ein Buch lesen.

Hmmmmm… Klingt eigentlich auch nach einem guten Plan. (Wenn gleich meine Einweihung meiner heißgeliebten Parilla dann doch noch dadurch auf sich warten läßt.)

So schnell ändern sich die Pläne in Südamerika.

Und weiter geht´s. Hoffentlich

Sitze noch kurz im Aufenthaltsraum des Hostels und schreibe ein paar Nachrichten. Bin schon etwas kribblig endlich wegzukommen – nach 18 Tagen in Mendoza und eigentlich fast nur Motorrad Repaturen machend juckts ja einen schon gewaltig endlich weiterzudüsen.

Mal schauen. Ich hoffe, die ganzen Verbindungen zu den Ölleitungen bleiben dicht – gestern haben die uns ja um Mitternacht noch ein schönes Ei gelegt. War ein bisserl ein Aufwand die nach den Umbauarbeiten wieder dicht zu kriegen. Aber ich hoffe mal das hält jetzt.

Das schöne ist aber, daß mein Fußraum endlich frei ist – vieeeeeel besser um das Gepäck unterzukriegen. Leider wurden ja alles von meinem Gespannbauer im Rahmen der Reisevorbereitungen zugebaut. Aber jetzt freu ich mich, daß das ganze auch von der Optik endlich aufgeräumt ausschaut. Sehr, sehr fein! Freut mich wirklich sehr.

Und mit Ariel habe ich mich wirklich angefreundet. Er ist wirklich ein klasse Mensch. Muß man schon sagen. Er hat mir gestern noch – und das hat mir eine wahnisinnige Freude gemacht – eine Parilla geschweißt! Ein kleinen Rost für den Grill, geeignet um am Motorrad mitgeführt zu werden. Um solche Menschen zu treffen reist man.

Freu mich schon mitten in der Atacama Wüste mit Fred ein Asado zu machen. Stelle ich mir sehr,sehr, sehr nett vor.

Und jetzt aber weiter. Wenn ihr bald von mir hört – tja. Dann bin ich nicht weit gekommen… :-)