Donnerstag, 2. Februar 2012

[2012-02-02, 17:37 New Orleans, 18:37 Florida, 01:37+ Wien] Bye, bye New Orleans

Mein heutiger Tag begann mit der Erkenntnis, daß Meditation und rasches
Aufspringen auf Grund eines überraschenden Telephonanrufes aus Europa - um
06:08 Ortszeit - nicht wirklich vereinbar sind.
...der Meditationsneuling wird sich vielleicht denken, daß dies mit dem Flow
der Gedanken zu tun hat. Mit dem Gleichmut der durch die Meditation
eintritt. Mentale Passivität in purster Form.
Nun ja. Der Profi weiß allerdings sofort: es hat eher mit der totalen
Entspannung des Körpers zu tun.
...oder vereinfacht gesagt: aufspringen mit einem eingeschlafenem Haxn is´ a
Schass.

Der restliche Tag verging dann dafür wie im Fluge: Nach Abgabe des
Leihwagens für die letzten Tage haben wir dann unsere Reise wieder
aufgenommen. Der Flug führt uns gerade von New Orleans - mit Zwischenlandung
in Tampa Bay - nach Fort Lauderdale, wo wir wieder Couchsurfen werden.
Diesmal mit meiner Mutter im Schlepptau, die noch unbefleckt bezüglich
dieses Thema ist. Ted - unser Couchsurfer Host - holt uns vom Flughafen ab.
Hoffe ich. Mal schauen.
Derzeit sitze ich gerade in der selbstgewählten Reihe 13, Sitz B - bei
Southwest Airlines kann man sich nämlich den Sitz frei wählen.
Und gerade hoffe ich, daß ich diesen Blogeintrag noch fertig kriege, bevor
ich wieder in Ft. Lauderdale lande.

Die restlichen Tage sind so unheimlich schnell vergangen - es erinnert mich
wieder an meine eigene goldene Regel: zumindest jeden zweiten Tag einen Blog
schreiben. Sonst macht man es nämlich nie - wie die letzten Tage wieder mal
gezeigt haben.
Aber für mich war wichtiger, meinen im Meditationsseminar angelernten
Lebensrhytmus zu festigen. Wenn gleich es auch hart ist: Susan und ich
stehen weiterhin früh auf - wenn gleich nicht mehr um 04:00, sondern
zumindest eine Stunde später. 05:00 reicht ja schließlich auch um dann eine
Stunde zu meditieren.
Nachdem mein Körper noch immer ob dieser unerträglichen Marter (ich meine
das Aufstehen und nicht das Meditieren) da auf´s Ärgste revoltiert, gibt´s
dann manchmal (ähem - oder fast immer) noch ein kleines Schlaferl. Aber
nicht länger als 2 1/2h. Versprochen!
Tja. Bezüglich der restlichen Vorgaben... Sagen wir mal so. Das Gute: Die
Einstellung zu Stress und Werten & Sachen, die einem wirklich wichtig sind,
ist geblieben. Das Gebot von Alkoholverzicht ist allerdings gleich nach dem
Gebot auf Fleischverzicht gefallen.
Das Gebot mit dem Sex: ...Naja - siehe Fleischverzicht.

Der restliche Tagesablauf war dann relativ ähnlich in den der Ankunft meiner
Mutter und Susan´s Cousine folgenden Tagen: in der Stadt herumlaufen.
Irgendwo lukullisch Abendessen. Ein, oder zwei Drinks in irgendeiner tollen
Bar zu sich nehmen. Louis - unseren Couchsurfing Host der ersten Tage -
dabei irgendwie treffen. Musik lauschen. Nach Hause kommen. Totmüde
versuchen eine Stunde Meditation noch durchzuhalten. Ins Bett hupfen und wie
ein Stein einschlafen.
...Dann in vollkommener Dunkelheit schlaftrunken zum Wecker greifen - und
wieder vollkommen überrascht sein, daß es nach "15 Minuten oder so" Schlaf
plötzlich schon wieder 05:00 früh ist.
Der ewige Kreislauf des Lebens hat uns wieder.

Aber im Ernst - ich denke noch immer sehr oft an dieses Seminar. Ich bin
überrascht, wie sehr Erkenntnisse und Lehren aus diesem Seminar in meinem
tagtäglichem Leben auftauchen. Ich glaube ich bin viel "bewußter" geworden.
Und es sind die Kleinigkeiten, wo es mir auffällt.
Im Moment genieße ich zum Beispiel Nachspeisen viel mehr - kleine Bissen
genieße ich viel länger als früher. Dieses in sich hineinstopfen - und
eigentlich dabei gar nicht so wirklich zu wissen, was ich gerade esse - habe
ich mir fast vollständig abgewöhnt. Dies ist aber nur einer, der vielen
Kleinigkeiten, die sich so verändert haben.
Aber mal schauen. Vielleicht schreibe ich in einem weiteren Blogeintrag mehr
darüber.
Auf jeden Fall hätte ich mir nicht gedacht, daß ich von diesem Seminar so
profitieren werde...

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