Donnerstag, 30. Juni 2011

Gestern war ich noch kurz vor dem Abgrund. Heute bin ich einen großen Schritt weiter. Wieder einmal.

Wir haben gerade noch in unserm Hostal einen Coca-Tee bestellt, der erst aber noch serviert wird – obwohl Kurt, Fred, Susan und ich schon wieder alle hungrig am Sprung sind. Ich nutz diese kurze Wartezeit um noch eine „Mir geht´s wieder gut" Message zu posten.

Kurz vor Sonnenuntergang (17:50) ist gestern Susan mit einem Truck – und eben Fred und Kurt im Schlepptau, aufgetaucht. Kurt hat geschimpft wie ein Rohrspatz, weil ich keine Markierung an der Straße hingehängt habe – alle haben mich schon eine halbe Stunde gesucht. Aber anscheinend war ich von der Straße aus sehr schlecht zu sehen – insbesonder weil die am Horizont stehende Sonne die Sicht auch noch erschwert hat. Und unglücklicherweise hatte Susan die GPS Koordinaten, die ich ihr mit gegeben habe im Hostal vergessen.

Anyway.

Über einen Erdhügel und mit ein paar Brettern haben wir dann MrC hinaufgehievt. Und dann in einer 10min Blitzaktion das Zelt und alle Sachen eingeladen – ich hatte mich ja bereits auf eine Übernachtung eingestellt.

Das Abladen war dann noch abenteuerlicher: es gab keine Rampe im Hostal. Also mußten wir mit dem LKW zu einem Bahndamm fahren wo normalerweise Tiere abgeladen werden. Das bedeutete aber auch noch, daß ich 400m in vollkommener Dunkelheit und riesigen Schlaglöchern noch auf der Felge zum Hostal fahren mußte. Ach. Technische Details. Dafür habe ich aber im Hostal um 60 Bolivianos (6€) ein Zimmer mit Badezimmer. (Wenn gleich auch der Parkplatz im Innenhof 5 Bol. (50Cent) täglich kostet)

Und in der Nacht habe ich dann geschlafen wie ein Stein.

Heute habe ich dann einen ganzen Tag gebraucht um den Hinterreifen zu wechseln – man muß dafür die Nummerntafel, das Hinterradbremsgestänge, den Kardanantrieb (inklusive Ölablassen davon) und die Hinterradachse abmontieren. Durch die, von ganz feinen Rissen offenen, wunden Fingerkuppen macht das Hantieren mäßig Spaß. Soviel Handcreme und Pflaster habe ich übrigens in meinem Leben noch nie verbraucht...

Auf jeden Fall habe ich mal jetzt meinen alten Hinterreifen , den ich noch immer mitschleppe montiert. Ich hoffe, morgen hat er noch immer Luft.

Leider haben mir Fred und Kurt, meine Mechaniker-Profis, gesagt, wie sie den Zustand meiner Zahnräder meines Endantriebes gesehen haben, daß ich damit auch nur mehr 10.000km mehr fahren kann und danach rechnen muß damit liegen zu bleiben.  (Reter Pömer* [*Name von der Reaktion geändert], hatte mir extra in Deutschland ja noch den Endantrieb hergerichtet. Und in Mendoza hat mir dann Carlos den noch mal öffnen müssen, weil ja ein Lager in falscher Richtung eingebaut wurde. Aber in Ermangelung eines Ersatzteiles mußten wir das damals schon abgefahrene Teil wieder einbauen. Technische Details. Wieder mal.]

Anyway. Übrigens – morgen machen wir einen Ausflug in den Salar. Also komme ich wieder nicht dazu meine Emails zu checken – hier in Bolivien gibt es eigentlich nirgends WiFi. Ist etwas schwierig in Touch zu bleiben. Aber ich denke ganz viel an alle meinen Lieben!

Dickes Busserl aus Uyuni

[SPOT] Reparatur-Hotel Uyuni

Nach dem Liegen bleiben 35km vor Uyuni, wurde ich von dem Abschlepptruck dort abgeladen. Warmes Wasser. Warmes Zimmer. Sehr fein!
(Um 6€ pro Nacht ;-) )


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Mr. Churchill
Latitude:-20.4657
Longitude:-66.82651
GPS location Date/Time:06/30/2011 17:50:10 CEST

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Mittwoch, 29. Juni 2011

W wie Wind. Oder Warten

Der Wind hat wieder voll eingesetzt. Das Zelt wird hin und her gerissen.

Ich warte schon den ganzen Tag, daß Susan mit irgendeiner Nachricht zurückkommt. Sie ist um kurz nach 11:00 weggefahren. Und seitdem sitze ich hier. Im Moment sortiere ich Photos aus, solange der Akku meines Laptops noch Saft liefert. Aber ich mache mir schon Sorgen. Um ca. 18:00 wird es dunkel. Und da sollte sie idealerweise schon wieder in Uyuni zurück sein – es macht ja keinen Sinn, daß wir beide da bei der Kälte draussen übernachten. Und ihr Motorrad hat ja eben kein wirkliches Licht – gerade das Parklicht funktioniert…

Nachdem es ca. eine halbe Stunde flotte Fahrt nach Uyuni ist, müßte sie spätestens eigentlich jetzt um 17:30 hier sein, damit sie es rechtzeitig zurück schafft. Und ich hoffe, ich bekomme noch irgendeine Nachricht von ihr. So gar nicht zu wissen, was Sache ist, ist auch nicht das Beste. Und die Temperatur gerade ist wieder auf 6,4C gefallen – obwohl ich gar nicht geschaut habe wie warm es tagsüber war. In der Früh um 09:00 hatte es 3C – die starke Sonne hat es aber so halbwegs erträglich gemacht.

Hmmmm… Wieder mal so eine Story, über die man lacht, wenn man sie hinter sich hat. Derzeit nicht.

Fuck! What a day!

Susan meinte gestern in der Früh – “Es ist Dein Geburtstag. Es kann nichts schief gehen.“

Es begann damit, daß Kurt bei mir in mein Zimmer hinein kam und meinte, daß er jetzt aufbreche. So ohne Vorankündigung. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.

Und nach dem Motto der 10 kleinen Negerlein, waren´s dann nur noch 2. Susan und ich.

Naja. Soll ja nichts schlimmeres geben. Die Fahrt von unserer Unterkunft begann spannend. (Übrigens: mein Zimmer mit Bano privado war 80 Bolivianos (rund 12USD) – ursprünglich. Weil das warme Wasser (Technische Details!) aber dort nicht funktionierte, bekam ich es dann um 50. Ein normales Zimmer / d.h. pro Person ist 30 Bolivianos) )

Weil keine 100m – noch im Dorf – war gleich eine knackige Wasserdurchfahrt: ca. 10m lang und dahinter gleich ein ca. 50m lange starke Steigung. Und das mit kaltem Motor. Sehr fein. So zum Aufwachen sozusagen.

Die Fahrt ging dann dafür aber spannend weiter. Unsere rund 100km nach San Cristobal waren durch ein Naturereignis geprägt: Sandsturm. Mit Sichtweiten genau bis zum Vorderrad. [Für die technische nicht so versierten: Definition Vorderreifen: Gummiteil, welcher so ca. 1,5, von dem Kopf entfernt die Richtung des Fahrzeuges beeinflußt]

Was die ganze Fahrt so spannend machte – mein Hinterreifen war schon großflächig abgefahren. Das Gewebe mit den Stahldrähten kam bereits auf einer Länge von 10cm durch. Aber keine andere Alternative habend, mußte ich halt bis San Cristobal fahren. Dort gibt es nämlich eine „Gomeria“ / Reifenhändler. Und ich hatte die Hoffnung, daß der mir eventuell ein Stück aufvulkanisieren kann. Und ich dann somit noch bis nach Sucre komme, wo ich sowieso ein großes Service wieder machen muß und andere Reifen drauf kommen…

Naja. Den Sandsturm haben wir überlebt. Obwohl es dann mit den teilweise 20cm tiefen Sandpfützen etwas mühsam war zu fahren.

Spannend war es dann wie wir zur nächsten Flußquerung kamen. Zuerst der Fluß. Dann wieder eine steile Böschung. Und danach noch einen kleinen Bach auf längliegenden Holzstämmen zu überqueren.

Der Fluß war etwas diesig – wir konnten nicht wirklich sehen wie tief er war. Durch das Reinwerfen von Steinen haben wir versucht die Tiefe zu bestimmen – aber mit mäßigem Erfolg. Zum Glück kamen dann ein paar Geländewagen und wir konnten sehen, daß es gerade einmal 20cm waren. Glück gehabt also…

Also mit Vollgas durch. Die Böschung hoch.

…und zwischen den Holzstämmen hängengeblieben, weil sie sich weggeschoben haben und mein Hinterreifen dann zwischen zwei Stämmen eingeklemmt war.

Nach ein paar Minuten warten kamen dann wenigstens ein paar Fahrzeuge, deren Leute mir dann beim Hochheben mit Wagenheber und zurückschieben geholfen haben.

Übrigens – nachdem ich zwischen den Holzbohlen hinuntergerutscht bin, habe ich mit meinem Bremsauge des Hinterreifens aufgesetzt und mir dabei dieses ziemlich verbogen. Dieses Bremsauge dient aber dazu die Hinterradbremse zu aktivieren. Nachdem ich ja noch immer nur mit Motorbremse und Hinterradbremse fahre, war der Gedanke, daß mir meine Hinterradbremse auch noch ausfällt nicht sonderlich lustig. Aber zurück biegen wollte ich es nicht – nicht, daß das wegen dem spröden Material auch noch vollkommen abbricht. Lieber eine noch schlechtere Hinterradbremse in Kauf nehmen.

Weiter ging´s. Dann kam die nächste Flußwquerung. Diesmal konnte man den Grund aber sehen – ca. 80cm. Also nix mit uns. Ein LKW Fahrer sagte uns dann, daß es weiter südlich noch eine andere Flußquerung gäbe. Nach ein bisserl suchen haben wir sie dann auch gefunden.

Die Tiefe war aber schwer einzuschätzen – zum Glück war aber der Weg selber recht kurz.. Nachdem es sonst aber keinen Weg gab, mußten wir da durch. Wir beschlossen dann, Susan mit ihrer 200ccm Maschine als erste fahren zu lassen. Falls sie feststecken sollte ist es leichter sie wieder flott zu kriegen. Mit viel Karacho ist sie dann auch halbwegs heil rübergekommen.

Ich bin dann auch durchgeschossen. Auf den Fußrasten stehend habe ich das fließende Wasser circa auf der Hälfte meines Schienbeines gespürt. Ich schätze also so ca. 50cm. Bei der Durchfahrt bin ich aber auf den Fußrasten gestanden – und das Schwallwasser hat aber trotzdem meinen Helm vollkommen eingehüllt. Needless to say – alles darunter.

Gut, daß es keine 9C hatte bei der restlichen Fahrt. Weil mit kalter Kleidung und insbesonder Füßen kann sowas ganz schön ungemütlich werden.

Aber dann – wegen dem echt ledierten Hinterreifen jeden einzelnen Kilometer runterzählend – endlich San Cristobal in Sicht.

Nach einigem Suchen finden wir endlich die heiß ersehnte Gomeria. Der schaut sich den Reifen an. Und meinte nur – „Ach. In Uyuni bekommt ihr besser einen Reifen.“ Und meinte weiters, daß man mit so einem Reifen noch locker 200km fahren kann. Ohne Probleme. Ohne irgendwas. Und war dabei sehr überzeugend. Dann habe ich noch sicherheitshalber den Chef gefragt, ob er das auch so sieht. Was er auch tat.

Nach ein bisserl Diskussion beschlossen Susan und ich dann noch weitere 100km nach Uyuni durchzuschiessen – in der Hoffnung auf endlich mal wieder ein gescheites Essen. Und ein Glaserl Wein. Ein sauberes Bett. Zivilisation halt. Zu meinem Geburtstag halt wirklich ein schönes Geschenk an mich.

Mittlerweile war es schon 17:00. Aber trotzdem einfach Augen zu und durch. Und die Straßes soll ja recht gut sein.

Daß die Sonne unterging (ab ca. 18:00 ist Schluß) und es echt erbärmlich kalt wurde, war ein technisches Detail. Daß bei Susan das Licht nicht ging und ich mit meinem Flutlich etwas Sicht verschaffen mußte war ja auch nur eine Kleinigkeit. Daß aber nach 65km dann plötzlich der Hinterreifen ex ging, war nicht lustig. Und es genau eben zu der Zeit (ca. 18:30) echt schon dunkel war, war echt bescheiden… Mitten auf der Hauptstraße dann noch in der Dunkelheit bei ca. 6C mittlerweile den Reifen Fix anzuwenden mit klammen Fingern war eine Herausforderung. Was aber sowieso auch nichts nütze – das Ventil verstopfte und selbst mein Kompressor schaffte es nicht mehr dieses frei zu pressen. Und der Reifen blieb „flat“.

Also dann in der vollkommenen Dunkelheit noch versucht einen Wind- und Sichtgeschützten Platz zu finden. Susan ist mit Ihrem Standlicht dann noch 3km weitergefahren in der Hoffnung zumindest eine Seitenstrasse abseits von der Hauptstrasse zu finden. Aber ohne Erfolg.

Dann habe ich also beschlossen einfach auf der Seite der Straße zu campen – wenn man keine Möglichkeiten hat, macht man auch Sachen, die man nicht so gerne mag. Schließlich ist Bolivien nicht unbedingt als sicherstes aller Länder bekannt.

Lustigerweise, wie ich so das Strassenbankett herunterrolle, stellt sich heraus, daß genau dort ein kleiner Weg wegführt – und zu ein paar Sandhaufen führt, die in der totalen Ebene hier zumindest ein bißchen Schutz bieten.

Again needless to say, daß Susan und ich beim Zelt aufstellen einen starken Wind hatten. (Übrigens – die Leute von der Gomeria meinten, daß der Wind nur heute eben aufgetren sei. Und sonst überhaupt nicht. Klarerweise.) Auf den Staub im Zelt und bei meinen Sachen habe ich dann gar nicht mehr geachtet. Hauptsache etwas zur Ruhe kommen nach so einem Tag.

Ach ja für die Leute der schlimmen Gedanken – in der Nacht bei dem Stoffwechselbreak um ca. 23:00 hatte das Termometer -6,8C. Und nach so einem Tag bleiben die Hände auf jeden Fall wo sie gehören!

Mit meinem Schlafsack Equipment war die Nacht eigentlich ganz ok. Insbesondere weil ich ja auch ca. 1h lang beim starken Wind extra das Zelt abgespannt hatte. (Needless to say, daß der ausgetrocknete Lehmboden die Heringe so ziemlich gar nicht gehalten hat. Und ich da bei jedem 5 mal versuchen mußte, bis der hielt)

Ca. 20 Minuten, nachdem ich etwas ko endlich ins Zelt gekrochen bin, hörte der Wind übnrigens auf. Vollkommene Windstille die ganze Nacht durch.

Heute in der Früh mache ich mich also daran meinen Hinterreifen zu wechseln. Und erkenne, warum der Pannenspray so gar nicht funktioniert hat – nicht das Gewebe war durchgerieben. Sondern einfach ein 4cm langer Nagel steckte in ihm drinnen… FUCK! Eh Kloa! Der Scheissemagnet läßt grüßen.

Tja. Needless to say, daß mein Hinterreifen nur mit einem speziellen Mehrzahnschlüssel gewechselt werden kann. Den ich nicht habe.

Somit ist Susan dann in das 35km entfernte Uyuni gefahren um einfach einen Abschleppservice zu organisieren. Ich habe das ganze Werkzeug wieder zusammengeräumt und das halb montierte Hinterrad wieder zusammengeschustert. (Bis auf ein Distanzstück ist es mir sogar gelungen.) Klarerweise hat rechtzeitig zu der ganzen Reparaturen der Wind wieder eingesetzt. Genau so stark wie gestern.

Und ich liege gerade im Zelt. Tippe diese Zeilen. Und erinnere mich wieder daran, daß ich eigentlich meinen Geburtstag nicht mag.

[SPOT] Emergency Camping in der Nähe der Route nach Uyuni (Teil 2)

Nachdem mir für den Reifenwechsel der passende 12er Mehrzahn-Schlüssel fehlt, schicke ich Susan nach Uyuni um einen Abschleppwagen zu organisieren und verbringe den Tag im Zelt

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Mr. Churchill
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Dienstag, 28. Juni 2011

[SPOT] Emergency Camping in der Nähe der Route nach Uyuni (Teil 1)

Ein undichter Reifen legt mich 35km vor Uyuni lahm. Nach einigen erfolglosen Versuchen den Reifen zu reparieren bauen Susan und ich bei Minusgraden und starkem Wind mein Zelt auf - direkt neben der Landstraße nach Uyuni

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Mr. Churchill
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Montag, 27. Juni 2011

Bremsdruck wird überbewertet

Welch Ereignisreiche Tage. Wieder solche Zeiten, wo man gar nicht weiß wo man beginnen soll. Oder wo man einsparen kann um nicht zuviel zu schreiben.

Es begann damit, daß die Nacht beim Arbol de Piedra (aka Stonetree) gar nicht so kalt war wie alle angenommen haben – die Anzeige die ich bei meinem Stoffwechsel-Break bei MrC abgelesen habe war nicht -10C sondern 1.0C. Welches ich einfach nicht glauben konnte und deswegen falsch interpretiert hatte – Fred hat nämlich um 02:00 bei seiner „Bergziege“ auch 1.5C gelesen und dreimal kontrolliert. Nur kurz vor Sonnenaufgang wurde es dann doch letztendlich -7,5C laut ihm.

Auf jeden Fall sind wir dann 20km zur Laguna Colorada (4300m) aufgebrochen – 20min für den Jeep. 1h für uns Motorradfahrer – das beschreibt den Zustand der Strecke.

Fred hat gleich schon 500m nach dem Aufsatteln beschlossen, sein Motorrad abzulegen. Jeder kämpft mit der Höhenkrankheit hier (außer Susan – welche auf der Höhe aber sogar Radfahren geht, freiwillig.). Leider insbesondere Fred. Der dann beschloß nicht mehr weiterzufahren, sondern sich auszuruhen und am nächsten Tag dann den Abstieg in niedere Lagen zu machen. Somit hat sich dann unsere Runde geteilt – Kurt, Susan und ich sind dann noch 50km weiter zum Salar Charili gefahren. Und was für eine Fahrt! Leider – für Fred – der schönste Teil der Tour bis jetzt. Berge mit mehr Farben, als sie ein Mann beschreiben kann. Wenn gleich auf 4810m und bei 0,6C die Fahrt nicht sonderlich angenehm ist.

Auf dem Weg zu dem Salar habe ich dann wieder übrigens einem Wagen mit meinem Werkzeug ausgeholfen. Das letzte Mal hatte ich danach ja den Unfall. Aber ich bin ja nicht abergläubisch. Unfug solche Gedanken, daß deswegen irgendwas passieren sollte.

…und wie ich so 13km vor dem Salar bremse, merke ich, daß ich ins Leere greife. Ist mir doch glatt das Bremsauge geplatzt. Tja. Blöde Sache. Weil bedeutet, daß beide Bremsscheiben am Vorderrad und auch die Seitenwagenbremse nicht mehr funktionieren. Und ich somit nur noch mit Motorbremse und Hinterradbremse bremsen kann. Und letztere auf Grund des katastrophalen Zustandes des Profils meines Hinterreifens absolut nicht empfehlenswert ist.

Anyway. Ich habe mich dann entschlossen zunächst mal mitten in der Pampa eben nichts mehr zu machen und halt so zu unserem Ziel weiterzufahren: den Termas am Salar. Eigentlich gibt es dort kein Hotel – aber ein Restaurant. Welches uns einerseits mit einem Abendessen versorgte. Andererseits mit einem 35C warmen Thermenbecken – mit einem wunderschönen Blich über den Salar bei Sonnenuntergang. Und zu guter Letzt auch erlaubt hat, in der Restaurantstube unsere Schlafsäcke am Boden auszurollen. Was theoretisch eine super feine Sache war – draussen war es diesmal beissend kalt. Und wirklich windig.

Nur leider mußten wir den Platz dann räumen, wenn die ersten Jeeps kommen – und das war um 06:00.

Beim Frühstück habe ich dann mit Kurt meine technischen Optionen diskutiert: in der Nacht habe ich noch die undichte Stelle mit Sekundenkleber abgeklebt, sodaß ich keine weitere kostbare Bremsflüssigkeit mehr verliere, welche ich ausnahmsweise in meinem Fundus nicht mitschleppe.

Eine Möglichkeit wäre das undichte Bremsauge mit meinem Lötkolben versuchen zuzulöten. Die andere Alternative wäre die Bremsleitung, welche zu der defekten, rechten Bremszange führt zu verschliessen – und hoffen, daß die während der Fahrt nicht wieder undicht wird – aber die zweite Bremszange am Vorderreifen und die Seitenwagenzange würden dann noch greifen . Was also in beiden Fällen der große Nachteil ist – während der Fahrt kann mir diese provisorische Lösung wieder kaputt gehen.

Und deswegen habe ich mich entschlossen, daß es besser ist mit keiner Vorderrad- und Seitenwagen Bremse zu fahren  - als mit einer Bremse, bei der man glaubt sie funktioniert tadellos und greift dann ins Leere.

Ach. Technische Details. Dann bin ich also heute 160km nur mit Motorbremse gefahren – und die Hinterradbremse dann als Festellbremse. Funktioniert eigentlich ausreichend gut. Dem 2-Ventil Boxermotorgott sei Dank!

Spannend war dann nur der Teil, wo ich mich dann von Kurt und Susan getrennt habe um noch einmal 20km zu dem Hostal zu fahren, wo Fred übernachtet hatte – nachdem wir ja so überraschend früh dann zurück aufgebrochen sind, hatten wir die Hoffnung noch Fred anzutreffen. Nachdem es keinen Sinn machte, daß wir alle 3 diese echt besch***(eidene) Strecke fahren, haben wir vereinbart, daß wir uns in Villa Mar in rund 60km treffen und uns dort eine Unterkunft suchen.

Tja. Fred war schon um 09:30 aufgebrochen – war also vergebene Liebesmüh von mir. Und auf der Strecke Richtung Villa Mar wurde die Gegend dann sehr „remote“. Also sehr, sehr remote. Und ich machte mir schon ziemliche Sorgen, ob sich Kurt und Susan zurechtfinden – beide haben kein GPS. Und wie ich da so eine wirklich ganz heftige Strecke fahre und dann dem Navi nach links durch eine Wasserdurchfahrt auf einen sehr steilen Abhang hinauf folge, werde ich mit einem genialen Ausblick belohnt. Über das ganze Tal.

Naja. Und was sehe ich? Kurt und Susan in weiter Ferne. Wie sie eben geradeaus die Strecke falsch gewählt hatten und in der Ferne verschwanden.

Sagen wir so… Ich habe beim Einholen der beiden in Richtung Tal sehr viel über das Motorbremsverhalten von Boxermotoren gelernt.

Anyway. Technische Details.

Auf jeden Fall haben wir´s nach Villa Mar geschafft. Uns ein feines Gemüsecurry aus unseren Resten und Gewürzen, die ich so mitherumschleppe, gemacht. Und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Morgen wird noch spannend. Nicht weil ich Geburtstag habe. Sondern weil bei meinem Hinterreifen gerade nicht nur das Gewebe bereits sichtbar ist, sondern schon die Drähte durchkommen. Und San Cristobal, der nächste Ort mit einer Reifenflickerei, ist rund 100km entfernt. Mal schauen, ob ich´s schaffe. La Vida es Aventura.

[SPOT] Termas am Salar Chirili

Unsere Übernachtung in einem Restaurant am Fußboden - nur um 06:30 kommen schon die ersten Touristen

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Mr. Churchill
Latitude:-21.7589
Longitude:-67.47928
GPS location Date/Time:06/27/2011 22:13:09 CEST

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Sonntag, 26. Juni 2011

Check-in/OK message from Mr. Churchill SPOT Messenger

Mr. Churchill
Latitude:-22.53574
Longitude:-67.64972
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Camping Jetlag

02:02. Und schon 5 Stunden Schlaf hinter mir.

Wir sind gestern um 10:45 von der Laguna Edionda aufgebrochen. Und obwohl wir ohne größere Pause durchgefahren sind, sind wir erst um ca. 15:15 beim Arbol de Piedra,einem Stein in Form eines Baumes angekommen – gerade einmal 60km entfernt. Das nächste Hotel wäre aber erst in der Laguna Colorado, weitere 20km entfernt. Für einen Geländewagen ca. 20min entfernt. Wir rechnen aber mindestens mit einer Stunde Fahrt.

Nach einer „Mittags“-Pause und den obligatorischen Photos entscheiden wir uns dann aber um 16:00 doch zu campieren – trotz  der angekündigten -20C.

Und somit haben Fred und Susan Zuflucht in meinem Zelt gefunden – welches wir sicherheitshalber nach allen Regeln der Kunst mit Sturmleinen Windfest gemacht haben. Aber dank dem gut windgeschützten Platz haben wir´s bis jetzt gerade recht gemütlich – ganz leicht hat vorhin ein Wind das Zelt etwas geschüttelt.

Aber man darf sich nicht täuschen lassen – bei meiner Stoffwechselpause vorhin bin ich um das Eck des Steines verschwunden und der Wind weht weiterhin unvermindert stark. Die Temperatur war laut MrC aber nur -10C – aber auch das täuscht. Die niedrigste Temperatur ist ja unmittelbar vor Sonnenaufgang – ich rechne damit,daß es noch viel kälter wird. Hier im Zelt ist die 0-Grad Grenze noch ca. 15cm über dem Boden – erkennbar an dem Kondenswasser der Atemluft, welches eben bis zu dieser Höhe gefroren ist.

Aber mein eigentliches Problem ist, daß die Sonne hier eben um 18:00 untergeht. Und wir somit um irgendwas weit vor 21:00 schon schlafen gegangen sind. Und ich somit also wieder wach bin – mit rund 5,5h noch bis zum Sonnenaufgang.

Samstag, 25. Juni 2011

Check-in/OK message from Mr. Churchill SPOT Messenger

Mr. Churchill
Latitude:-22.05301
Longitude:-67.88153
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Mr. Churchill

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Freitag, 24. Juni 2011

Bolivia

Bolivien. Nach sechs Monaten Chile und Argentinien endlich einmal ein anderes Land hier in Südamerika.

Und bis jetzt muß ich sagen – die Leute sind hier echt klasse. Die Zollbeamten. Die Angestellten hier in dem „Hotel“ an der Laguna Endionda. Für 25 USD nicht unbedingt ein Schnäppchen. Aber nach 2h Hardcore Piste – die einem wie eine Ewigkeit vorkam und das obwohl wir gerade einmal 24km auf dieser Knochenbrecherpiste gefahren sind – haben wir uns sehr schnell entschieden hier zu bleiben. Die Alternative da bei den Minusgraden hier noch das Zelt aufzustellen war anscheinend für keinen so wirklich verlockend. Interessant. Weil normalerweise bilden wir doch eine sehr heterogene Gruppe und die Entscheidungen – trotz gerade mal 4 Personen – dauern überraschend lang. Aber wie gesagt. Nicht heute.

Dann haben wir uns hier am Abend noch ein Abendessen in der Küche von dem Hotel gekocht und dabei eben wirklich nett mit den Angestellten geplauscht.

Und vor dem Kochen gab´s noch eine unschöne Überraschung – meine Desertweinflasche ist bei der harten Piste in meinem Topcase zerbrochen. Schön klebrig. Und bei einer Dose Oliven wurde der Deckel hineingedrückt – durch das Geschüttle wurden die Oliven dann auch noch schön gleichmäßig in meinem Topcase verstreut. Auf Deutsch: a scheene Sauerei. Naja. Um 5 am Nachmittag bei 8C und starkem (d.h. noch weiter abkühlenden) Wind diese ganze Sauce mit einem Eßlöffel herauszuschippen macht Spaß. Ganz zu schweigen von den ganzen anderen Dosen und Kochutensilien, die auch angesaut wurden.

Also Lessons Learned: Glasflaschen sind a Schass.

Ach. Technische Details.

Aber morgen geht´s dann doch zur Laguna Colorado weiter. Die Strecke scheint Schneefrei zu sein.  Aber rund 170km – in der gleichen Qualität wie die letzten 25km: dann wird’s morgen ein Mördertag. Mal schauen.

Mein Vorderreifen macht mir derzeit schon ziemlich Sorgen – das Gewebe scheint schon durch. Ein Zeichen dafür, schleunigst den Reifen zu wechseln. Tja. Nur wo hier mitten in der Pampa.

Anyway. Morgen ist auch ein Tag. Mal schauen, was uns da noch erwartet.

Check-in/OK message from Mr. Churchill SPOT Messenger

Mr. Churchill
Latitude:-21.57571
Longitude:-68.04065
GPS location Date/Time:06/24/2011 22:09:59 CEST

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Donnerstag, 23. Juni 2011

Sandspiele

Ach wie ist es mir abgegangen. Das Campen. Gestern hatte ich noch mein neu ausgetauschtes Exped Zelt im Garten des Hostals aufgebaut und über Nacht Probegecampt. Lustigerweise fand ich es eigentlich gemütlicher als das Zimmer bei dem Hostal. Nun gut. Ich bin ja nicht bekannt dafür unluxuriöses Equipment zu haben. Wenn nur nicht das zusammenpacken wäre, wäre es ja wirklich fein so ein Wanderleben…

 

Tja. Und gestern war´s dann auch so weit. Der erste Paß wurde geöffnet.

Ollargüe – rund 300km im Norden von San Pedro de Atacama entfernt. Nachdem Fred gestern noch einen Ausflug in die höheren Lagen gemacht hat und von rutschigen und schneeigen Fahrbahnbeschaffenheiten berichtete, hatten wir gestern schon beschlossen auf jeden Fall Richtung Norden hoch zu fahren – im Worst Case einfach der Küste entlang irgendwie Richtung Peru.

Gestern in der Nacht um 18:00 (ist hier übrigens die Zeit, zu der die Sonne untergeht) wurde dann auf der Internetseite von MOP – der chilenischen Behörde für Infrastruktur – die Freigabe für den Paß bei Ollagüe gegeben.

Und somit war´s dann heute ein Aufbruch. Wieder on the road.

Mal schauen wie´s weitergeht – durch die Regenfälle in den letzten Tagen ist wieder Wasser am Salar de Uyuni – bis zu 50cm schwer salzhaltiges und somit hochkorrosives Wasser machen die Durchfahrt mit dem eigenen Fahrzeug… Naja. Nennen wir´s unvernünftig. (Anders schaut es mit einem Leihfahrzeug aus. Aber das wäre ein anderes Thema)

Somit werden wir wahrscheinlich nur eine Tour mit dem 4x4 von Uyuni in den Salar machen – und nicht wie ursprünglich mit den eigenen Fahrzeugen. Aber wie die genaue Route ausschaut werden wir noch sehen – einerseits wie dann die Pistenbeschaffenheiten wirklich sind und andererseits ist Susan leider auf dem tiefen und sehr feinen Sand ausgerutscht und ist mit dem Knöchel umgekippt. Und wenn die Piste härter wird ist das mit einem ledierten Knöchel eine sehr unkluge Geschichte.

Anyway.

Jetzt sitzen wir gerade in dem einzigen in Ullargüe nach Einbruch der Dunkelheit gefundenen Hospedaje, die noch Zimmer hatte. Aber nach den 300km heute auf Schotter-Staubpisten freue ich mich auch schon auf Morpheus.

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Mr. Churchill
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Mittwoch, 22. Juni 2011

Gestöber ist ja ok. Aber Schnee?

Die schlechte Nachricht: alle Pässe sind gesperrt. Und keiner weiß wann die wieder öffnen.

Die gute Nachricht – wenigstens der eine Paß zurück nach Calama ist wieder offen. Anscheinend war der nämlich auch gesperrt.

Wir sind jetzt alle etwas am grübeln was wir machen sollen. Kurt hat heute schon zusammengepackt und wird heute Richtung Norden irgendwie hochfahren. Wahrscheinlich nach Chiu Chiu – eine kleines Dorf, welches aber einen Campingplatz haben soll.

Fred und ich sind noch am grübeln wie wir da die weitere Reiseroute von Fred in dieses Wetterdebakel unterbringen. (Obwohl es ja in San Pedro eigentlich tagsüber recht angenehm ist – ich vermute mal 18C. [Auch wenn ich aus Übermut gerade den Fehler gemacht habe in kurzer Hose und T-Shirt Mittagessen zu gehen. Ist doch etwas zapfig…] Nur tagsüber merkt man doch die 2300m)

Lustig ist, daß derzeit jeden Morgen das gleiche Spektakel abläuft. Inge und Klaus, ein älteres Ehepaar, welche seit 3 Jahren mit einem alten – vor der Reise hergerichteten und trotzdem aber immerwieder kaputten - VW Bus auf Weltreise sind, und Kurt gehen in der Früh zur Polizeistation. Um dort zu erfahren, daß keiner eigentlich eine Ahnung hat. Und daß es morgen aber Neuigkeiten geben soll. Kurt kommt dann zurück um uns alle dann beim Frühstück über diese wirklich neuen News zu informieren. Um 09:00 kommt dann Paul, der Litauer, welcher mit dem Fahrrad die gleiche Strecke macht, die wir mit den Motorrädern machen, vorbei und sagt uns dann, daß aus seinen Quellen alle Pässe wieder offen sind. Worauf wieder das große Rätselraten beginnt, wer eigentlich irgendwas weiß. Darauf erbarmt sich dann immer ein Chilene, der auch bei uns im Hostal wohnt und der in der Regierung arbeitet um dann mit seinen Beziehungen bei den wirklich richtigen Leuten nachfragt. Und uns dann bestätigt, daß die Lage unverändert ist.

Naja. Das Schöne an so einer Situation – das Leben ist so schön gleichmäßig… :-)

 

Vorhin habe ich dann aber das neu ausgetauschte Exped Zelt aufgebaut. Bevor ich es dann auf 4500m bei -20C verwende wollte ich noch einmal einen Trockentest machen und wandere von dem gemütlichen Zimmer heute dort hinein. Mal schauen. Nachts hat´s hier doch ca. 5C. Also wesentlich weniger als ich es am Altiplano erwarte.

Sodale. Nachdem ich mittlerweile schon durchgefroren bin, zahl ich mal und mach mich Richtung Hostal auf. (Übrigens: Vorspeise Salat mit Quinoa, Hauptspeise Huhn mit Reis (sehr lecker übrigens) und als Nachspeise eine Frucht Torte. Als Getränk ein Orangennektar. Alles zusammen: 5000chil. Pesos (7,5€) Dann habe ich mir als Vitaminshock noch einen frisch gepressten Orangen/Apfelsaft bestellt: 2300chil.Pesos (3,6€) Sehr gesund.)

Montag, 20. Juni 2011

Kommunenenleben

Warten. Auf Godot. Und, daß die Pässe wieder geöffnet werden.

Kurt hat mir dann heute am Motorrad geholfen – meine GPS Halterung montiert. Meinen Tankrucksack befestigt. Dann haben wir uns noch meinen Lenkungsdämpfer angeschaut, wo wir den montieren können. Und mein Luftfilter hat auch noch mal eine Wäsche verdient, bevor es über den Paß rüber geht.

Mal schauen, wann wir dann endlich loskommen. Fred hat ja etwas Zeitdruck dahinter und somit überlegen wir uns die Lagunen – die aber leider umwerfend sein sollen – auszulassen und dann im Norden nach Bolivien hinüberzukreuzen. Das würde dann die Strecke im Nationalpark abkürzen. Aber zumindest würde Fred früher in den Norden kommen.

Und dann haben wir noch das gemacht, was Herumtreiber so machen, wenn man gemeinsam wartet – gemeinsam wurde dann mit anderen Gästen des Hostels ein Mittagessen für alle gekocht: Grillhuhn mit einem (übrigens äußerst leckerem) Gemüse-Reis und Salat mit Palmenherzen.

 

Gestern in der Nacht haben wir übrigens dann noch mit Tim, einem Kanadier, seiner kolumbianischen Freundin (die ca. 20 Jahre jünger ist – ich grüble gerade ob sie bereits einen Führerschein hat) und einem Australier beim Feuer zusammen gesessen. Nachdem sie bereits unsere Route gefahren sind haben wir sie natürlich ausgequetscht. Spannend ist, daß es auf 4300m in der Nacht auf -25C herunterkühlt. Eine Temperatur, die man sich insbesonders am Tag, wenn es so ca. 25C (Plus!  :-)   ) hat, kaum vorstellen kann. Was aber bedeutet, daß man tagsüber seine Etappe bis zum nächsten „Hotel“ – oder was immer diese Struktur in der Landschaft auch darstellt – schaffen sollte, weil es nachts eben etwas ungemütlich wird.

Ich habe ja schon bei -12,8C in meinem Biwaksack unter freiem Himmel übernachtet – also denke ich, daß ich mit meinem Zelt und meinen zusätzlichen Decken, die ich mitführe, da eigentlich gut über die Runden kommen sollte.

Aber die ganzen Geschichten mit kein Sprit, kein Wasser, keine Hilfe für hunderte Kilometer klingt schon recht spannend. Aber gut, daß wir zu 4 unterwegs sind. Die ideale Zahl um in Notfällen sich weiter zuhelfen. Und das ist ja auch wieder ein Vorteil des Gespannes – man kann von allen Sachen, die man entlang der Rute nicht bekommt und aber nebensnotwendig sind, genügend mitnehmen. (Schokolade zum Beispiel)

Ach – übrigens, bezüglich dem Erdbeben ca. 60km entfernt von hier (http://www.channelnewsasia.com/stories/afp_world/view/1136244/1/.html) – ich habe davon nicht einmal gar nichts mitbekommen. Wenn mir nicht eine Freundin auf Facebook angeschrieben hätte, wäre es an mir vollkommen vorüber gegangen. Das nun zum Thema Informationsüberflutung…

Sonntag, 19. Juni 2011

Wetterkapriolen

Tja. Also der zweite Teil meiner Südamerikareise beginnt mit…

…warten. Bis das Wetter wieder besser wird.

Uns wurde gesagt, daß wir einfach auf der offiziellen Homepage bezüglich dem Strassenzustand schauen können (http://www.mop.cl/Informacion_de_Emergencias/Paginas/Antofagasta.aspx)

Aber auf dieser offiziellen Webseite ist der Paß nach Bolivien gar nicht aufgeführt. Sprich müßte dann eigentlich offen sein. Ach. Technische Details.

Einfach Abwarten und Tee trinken. Naja. Oder in meinem Fall Kaffee gerade (Eigentlich ist die offizielle Homepage von dem Restaurant hier www.o2chile.cl. Needless to say, daß diese natürlich nicht funktioniert).

Anyway.

Ich werde jetzt gleich wieder ins Hostal zurückgehen, welches wir uns gestern gegönnt haben (6000 chil. Pesos pro Person, 9€) Bei Temperaturen in der Nacht um die 2C ist es doch etwas angenehmer als ein Zelt (welches am Campingplatz hier auch 3000-4000 chil. Pesos gekostet hätte) Und dort gibt´s sogar warmes Wasser – was, wie wir von der vorigen Unterkunft in Calama wissen, nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. (Die dünnen Wände isolieren so ziemlich gar nicht. Also ist warmes Wasser schon was feines)

…Naja. Theoretisch. Wie ich heute in der früh also brav unter der Dusche stand, habe ich (gefühlte) 10min gestanden und auf das warme Wasser gewartet. Welches nicht kam. Weil, wie ich dann erfahren habe als ich mich dann wieder angezogen und nachgefragt hatte, das Gas wegen dem starken Wind abgedreht war. Nun gut. Danach war ich wenigstens wirklich wach.

Jetzt geht´s aber gleich wie gesagt ins Hostal zurück. Nach der Rückkehr aus Europa gibt´s doch noch einige Sachen zu erledigen: Alles wieder sauber und intelligent im Zugriff verpackt. Dann mal überlegen was ich mit meiner neue Jacke mache, die mir doch zu klein ist – insbesonders, wenn ich wärmende Kleidung darunter anhabe. Auch muß ich schauen wie ich mein Navi montiere – Touratech schafft es leider seit einem Jahr nicht eine für mein bei ihnen gekauftes Navi passende Halterung zu produzieren – obwohl sie es seit 2 Monaten sogar schon explizit auf Ihrer Homepage ankündigen. Jetzt habe ich ein ungefähr passendes gekauft und muß da noch herumtüfteln, wie ich es montiere.

Meine Reifen machen mir auch ein bisserl Sorgen – obwohl ich zum Beispiel in Mendoza einen neuen Hinterreifen aufziehen ließ, ist dieser schon wieder ziemlich abgefahren. Ich denke ich muß mir dann in Sucre einen neuen aufziehen lassen.

Tja. Und noch eine Sache wieder mal: das Topcase, welches Reter Pömer* [Name von der Redaktion unkenntlich gemacht] montiert hat, ist nach nicht einmal einem halben Jahr schon locker – die Halterung für das Top Case hängt nämlich an gerade mal 2 Schrauben links und rechts, welche aber alle vorne liegen. Durch die Hebelwirkung ist es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis sich die ganze Struktur lockert – egal wie fest man die Schrauben zieht. Ich muß mir dafür dann auch irgendetwas in Sucre überlegen. Mal schauen.

Witzig finde ich übrigens, daß sogar Kurt welcher Reter Pömer* persönlich kennt und diesen anfangs immer verteidigte, zu mir meinte, daß er weniger und weniger versteht, wie dieser mich mit so einem vorbereiteten Fahrzeug losschicken konnte. Und daß er ziemlich enttäuscht ist von dessen Leistung. Und daß diese Halterung allein ein vollkommener Schwachsinn ist.

Nun gut. Schön, wenn es eine weitere Person gibt, die mir meine Geschichte mit MrC glaubt. Technische Details halt.

Aber die gute Nachricht – die Sonne kommt gerade wieder etwas durch. Zeit für die Beatles: http://www.youtube.com/watch?v=U6tV11acSRk

Samstag, 18. Juni 2011

Die Atacama Wüste - einer der trockensten Plätze der Erde...

Es gibt hier Plätze, wo noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen, irgendein Regen registriert wurde.

Kurt, Susan, Fred und ich sind heute von Calama nach San Pedro gefahren. Nachdem die Stadt Calama relativ wenig zu bieten hat, habe ich mich auch bereit erklärt mit den anderen schnell nach San Pedro zu fahren – und habe das geordnete Einpacken sehr stark abgekürzt. Sprich Chaos as Chaos can. Naja. Irgendwann wenn ich wieder zur Ruhe komme, werde ich alles wieder auspacken und ordnen.

…Also nie.

Die Fahrt heute war dann sehr interessant. Ich habe das erste Mal meinen neuen Anzug angehabt. Der SEEEEEEHR eng anliegt. Manche würden es auch zu klein nennen - aber nachdem sich der Austausch mit einem größeren nicht ausgegangen ist definiere ich halt das er paßt. Anyway.

Auf jeden Fall habe ich heute das erste Mal das Vergnügen gehabt mit diesem neuen Anzug einen Schneesturm mitzumachen. Eh klar, daß es gerade wenn wir auf den Salar de Uyuni wollen regnet und schneit. Und somit der Paß nach Bolivien gesperrt ist. Und wir somit noch einmal morgen in der Früh bei der chilenischen Grenzstation vorbeischauen müssen um zu fragen ob es weitergeht. Ansonsten bleibt´s halt San Pedro.

Time will tell…

 

[SPOT] Zollstation in San Pedro de Atacama

Und es könnte doch so einfach sein.
...wenn das Wetter mitspielen würde.
Und es war ja sehr schön, daß keine Fahrzeuge und keine Schlange bei der Station war. Vielleicht lag es aucheinfach daran, daß der Grenzübergang gesperrt ist - auf Grund des Schneefalls (in der trockensten Gegend der Welt)


Mr. Churchill
Latitude:-22.911
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Donnerstag, 16. Juni 2011

Südamerika Season 2 Episode 1

Es ist gerade kurz vor 3 Uhr früh. Zumindest in Wien. Hier in Calama ist es gerade 21:52.

Dafür, daß ich nur gesessen bin den ganzen Tag, bin ich ziemlich kaputt gerade. Aber zumindest noch ein schnelles Lebenszeichen – wo ich doch wieder on-the-road bin.

Kurt und Susan haben mich vorhin vom Flughafen abgeholt. Eine ganz liebe Geste! Kurt – der Schweitzer mit dem sich Fred eigentlich zerkracht hat und dem ich ein Ersatzteil für seine Federgabel mitgebracht habe. Und Susan – die ich gerade mal ein paar Minuten im Nirgendwo auf der einzigen Straße dort getroffen hatte.

Nachdem sie mit ihren Motorrädern kamen, bin ich dann aber mit dem Taxi ins Hostal zurückgefahren. Und dann viel später kam dann noch auch Fred hinzu. Somit gabs dann ein nettes Plauscherl, wo wir auch die nächsten Tage etwas geplant haben: Zuerst wieder nach San Pedro de Atacama retour – natürlich nachdem wir vollgetankt und Lebensmittel hier in Calama eingekauft haben, und dann nach Bolivien hinein.

Nachdem mir aber gerade die Augen zufallen schreibe ich jetzt nicht mehr viel weiter. Time for Morpheus.

Dienstag, 14. Juni 2011

Südamerika 2.0

02:45 in der Früh. Kurz einmal noch schnell den Rechner neu aufgesetzt - auf einer neuen, größeren Festplatte. Die alte wandert noch mal schnell ins Reisegepäck. Sicherheitshalber. Falls doch nicht alle Daten kopiert wurden. (Mein Computer hat mich nämlich gestern mit Bluescreens überrascht, die die Welt noch nicht gesehen hat. Also mal schnell sicherheitshalber neues Operating System drauf...)
Tja. Und morgen geht´s wieder zurück. Oder hin. Je nachdem halt. Südamerika - Season 2.0

An und für sich ja eine sehr feine Sache. So eine Reise. Wenn nur nicht der letzte Tag vor der Abreise wäre. Wo man wieder mal alles durchgeht. Alles durch überlegt. Koffer wieder packt. Last-Minute Mitbringsel einkauft. Pakete zur Post bringt mit Sachen, die den ersten Teil des Trips nicht überlebt haben und auf Garantie wieder zurück geschickt werden. Deutsche Handyverträge kündigen. Oder defekten Computerspeicher zurück nach Deutschland schicken.
Ach ja. Und zuguter Letzt - der Kühlschrank in meiner Wohnung leckt. Also auch noch schnell jemanden organisiert, der mit da einen Techniker hineinläßt. Technische Details halt...

Ach. Übrigens - diesmal ein großes Lob an Exped, meinem Zelthersteller: Dieser hat mir rechtzeitig vorab mein Zelt nach Wien geschickt, sodaß ich jetzt das alte nach Erhalt des Neuen zurückschicke. Sehr unkompliziert. Echt ein klasse Service. Muß man ja schon sagen.
Sodale. Aber jetzt mal endlich ins Bett. Morgen wird noch ein intensiver Tag. Bis zum Abend muß ich noch die restlichen Dinge fertig kriegen. Und dann stehen mir noch kurz mal 25h Flug bevor. Aber dann gibt´s endlich wieder mal das nächste Schlaferl. Auch fein.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Cruisen. Mal anders.

Ein Auto hat schon auch Vorteile. Muß man ja schon ganz ehrlich zugeben…

Also heute in der Früh in Siena zusammengepackt. Von Dr. Stinkinger und Familie Rackerbande verabschiedet. Sandra zum Flughafen nach Florenz gebracht. 800km nach Graz gedüst. Einen sehr netten Abend mit einem ganz lieben Freund verbracht (Hmmmm…. Man erkennt sehr wichtige Freunde, daß einem die Themen nicht ausgehen - auch wenn man sich ewig nicht gesehen hat. Und insbesonders wenn man sich ewig nicht gesehen hat). Dann noch kurz 200km nach Wien weitergefahren – rechtzeitig um grad noch Sandra am Flughafen abzuholen, die gerade zeitgleich mit mir in Wien ankommt.

Und heute war noch der gemütliche Tag.

Morgen sieht es anders aus – Morgen ist ein Shopping und Organisationstag. Naja. Aber am Abend treffe ich noch einen weiteren Freund zu einem gemütlichen Abendessen-Plauscherl. Auch sehr fein.

Dienstag, 7. Juni 2011

Rackerbande

Tja. Racker-Nummer-Eins und Racker-Nummer-Zwei sind von 6 Stunden Jetlag Richtung Osten unbeeindruckt. Aber Schlaf wird sowieso überbewertet.

Heute ist der Hochzeitstag von Karin und Dr. Stinkinger. Sandra als konspiratives Element hat mich ja nach Siena begleitet und wir haben uns beide die verantwortungsvolle Aufgabe auferlegt den beiden einen Kinderfreien Nachmittag zu schenken. Und somit beschäftigen wir uns intensiv mit den beiden Knirpsen.

…Zum Beispiel Tom&Jerry Folgen am Netbook vom Papa. Sehr praktisch sowas. 7 Folgen in der Wiedergabeliste anklicken. Und endlich Zeit um Blogposts zu schreiben.

Tja. Und falls die Frage aufkommt, wie Dr. Stinkinger zu seinem Namen kam. Auch wieder diese Jugendsünden. Er ist ja mittlerweile ein anerkannter Arzt und hat aber das Problem mit 16 gemeinsam mit mir per Interrail unterwegs gewesen zu sein – und seine Synthetiksocken damals waren legendär.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Montag, 6. Juni 2011

Jugendsünden. Made in Italy

Es war einmal. Vor zehn Jahren. Einer meiner besten Freunde. Welcher in Siena heiratete. Und niemanden, sogar nicht einmal niemand zu seiner Hochzeit einlud.

Welches ich mir natürlich nicht bieten ließ. Und trotzdem kam. Weil mich nicht einladen ist ja ok. Aber bedeutet ja nicht, daß ich nicht komme…

Und Dr. Stinkinger – eben dieser Freund, und seine Frau haben sich wahnsinnig gefreut über meinen Besuch damals.Tja. Und nahmen mir das Versprechen ab in 10 Jahren zum 10jährigen Hochzeitstag wieder in Siena zu feiern. Wo ich leichtsinnigerweise zustimmte. Nicht wissend, daß ich mich zu diesem Zeitpunkt in Südamerika aufhalten werde.

 

Tja. Also der Hintergrund meiner so seltenen und dafür aber umso obskureren Statusmeldungen – hmmm… Naja. Bin ja eh bekannt für verrückte Aktionen. Wie zum Beispiel für gerade einmal ein paar handvolle Tage von der Atacama Wüste nach Italien zu fliegen.

Und ich kann nicht ganz leugnen, daß es dann doch etwas aufwendiger war als ich dachte. Insbesondere weil ich nicht genau wußte von wo ich dann nach Santiago zurückfahre. Es ist ja eines der größten Herausforderungen eine Reiseroute zu erstellen, die bei so einer Motorradtour auch haltbar ist – man weiß ja nie ob nicht ein Streik, Benzinknappheit oder etwaige technische Gebrechen einem nicht einen fundamentalen Strich durch die Rechnung machen.

Auch das organisieren des Flugtickets von Calama nach Santiago allein war ja wieder etwas in der Kategorie „Das Leben könnte so einfach sein". (Eigentlich wollte ich ja mit dem Bus die 23h um 40.000 (60€) chil. Pesos nach Santiago fahren. Aber nach 2h internest surfen hat sich herausgestellt, daß man einen chilenischen Personalausweis benötigt, einen sogenannten DNI, um die Buchung durchführen zu können.  Also hab ich es dann gelassen)

Laut Internet gibt es nämlich ein Hin-und Rückflugticket um 60.000 chil. Pesos (90€). Tja. Theoretisch. Praktisch habe ich über 3h lang versucht dieses per Internet  zu buchen. Was nur leider nicht möglich ist. Da man nur mit in Chile ausgestellten Kreditkarten buchen kann.

Aber ist ja alles nicht so schlimm. San Pedro de Atacama ist ja eine Touristenhochburg. Und da gibt´s garantiert die Möglichkeit über ein Reisebüro das Flugticket zu kaufen. Also gesagt getan. Schnell zum nächsten Reisebüro – derer gibt´s ja an jeder Strassenecke eines - und nachgefragt. Diese: keine Ahnung.

Also zum nächsten gegangen. Das Resultat war wenigstens kohärent – auch keine Ahnung. Die verkaufen nur Tagestouren.

Beim dritten endlich den entscheidenden Tipp – eh nur 5 Blöcke weiter oben gibt´s ein Reisebüro, welches sich auf Rundflüge spezialisiert hat. Also hingestapft. Tja. Die bieten Rundflüge an. Aber keine regulären Flugtickets. Aaaaaaber – sie haben mir den Tipp gegeben bei der Fluglinie anzurufen und nicht per Internet zu bestellen. Die akzeptieren dort Kreditkarten. Internationale.

Ist ja alles nicht so kompliziert. Also einfach wieder ins Hostal retour und dann per Skype angerufen.

Die Dame war auch sehr nett. Nur internationale Kreditkarten kann ihr System leider nicht annehmen. Aaaaaaber – es gibt die Möglichkeite bei einer anderen Telephonnummer dort per interntationaler Kreditkarte zu bestellen.

Also wieder die nächste Nummer angerufen. Die Dame war weniger nett – aber nach 5 Minuten hat sie gemeint, daß ich es in 10min noch einmal probieren soll. Das Buchungssystem funktioniert nämlich gerade nicht.

Aber danach hats (beinah) reibungslos funktioniert – innerhalb von nur 20min habe ich es dann geschafft alle relevanten Daten durchzugeben. Und um den Schnäppchenpreis von 137.310 chil. Pesos (205€) hatte ich dann endlich die Buchung durchgeführt. Buchungsnummer gab´s keine – aber nach etwas hartnäckigem Nachhaken habe ich sie dann doch endlich erfahren. Aber wozu denn – ich bekomm doch eh gleich das Email…

(Was übrigens nicht kam – am nächsten Tag hatte ich dann per Web Formular nachgefragt und schon am überübernächsten Tag die Antwort bekommen: mein Name war falsch und somit auch meine Emailadresse. Ach.  Technische Details halt…)

Anyway. Also letzten Dienstag von Calama nach Santiago geflogen. Dann am Mittwoch von Santiago abgeflogen. Am Donnerstag in Wien angekommen. Am Freitag mein Auto wieder angemeldet. Und am Samstag in Siena angekommen.

…Yap. Ich geb´s zu. Dies war die aufwendigste Überraschung meines Lebens.

 

Und jetzt liege ich gerade am Pool. Und erhole mich etwas von den Strapatzen. Leider hat mein Körper die Aufwendungen der letzten Tage nicht so ganz wohlwollend aufgenommen und beschlossen meinem flotten Lebenswandel etwas einhalt zu bieten. Und mich mit einer Verkühlung abzustrafen. Schmarrn aber auch. Also gab´s etwas den Nasenbär Blues. (Was auch der Grund war, daß ich jetzt erst eine Blog-Statusupdate erstelle)

Aber jetzt muß ich mich mal endlich ein bisserl ruhig in die Sonne werfen. Naja. Falsch eigentlich. Zuerst muß ich noch ein paar Sachen per Email organisieren – wenn ich schon in Europa bin, muß man ja doch noch schnell einige Sachen erledigen…

Samstag, 4. Juni 2011

[SPOT] Siena

Tja. Nach 10 Jahren wieder hier. Wo ich vor 10 Jahren versprochen habe genau zu diesem Datum wieder da zu sein. Das Haus wo Dr. Stinkinger und Karin untergekommen waren auf Ihrer Hochzeitreise.
Auch nett. Sehr.
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Mr. Churchill
Latitude:43.29292
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Mr. Churchill

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Freitag, 3. Juni 2011

Viva Austria #FußballRocks

…und ungerecht ist die Welt.

Zwei zu eins. Für die falsche Mannschaft. In der 90igsten Minute. Fußball kann wirklich ungerecht sein… Naja. Deutschland muß man im Rahmen der brüderlichen Entwicklungshilfe hier und da auch einmal ein Erfolgserlebnis gönnen. Wir sind ja nicht so.

Sachen, die einem fern von Zuhause beschäftigen. Auch wenn ich gerade in dem Moment wieder einmal in einem Apartment sitze – ich konnte es mir nicht nehmen mit einem Bier in der Hand dieses wichtige Fußballspiel in einem Restaurant anzuschauen.

Die gute Nachricht – wenigstens gabe es Leute, die mit mir gefühlt haben… Auch wenn ich mich immer und immer weiter von zuhause entferne…

Naja. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Und ein wichtiger dazu auch noch.