Mittwoch, 25. Januar 2012

Couchsurfing? - Nope. Eher Bed-surfing


Eines der Probleme beim Schreiben eines Reiseblogs ist – an manchen Tagen gäbe es so viel zu erzählen, daß man gar nicht weiß wo man beginnen soll. Oder welche Details man dann letztendlich auslassen soll.
Heute ist wieder einer dieser Tage.
Vorgestern hat ja unser Seminar geendet und wir sind dann nach Nacogdotchios (sprich „Na-ko-do-tschis“) gefahren. Das Motel welches wir gebucht hatten, war sehr durchschnittlich - wenig Charme, ausgleichend dafür aber recht teuer (76USD inkl. der 8% Steuer für das Zimmer)
Nachdem der Besitzer des Hotels um 10:45 schon angerufen hat und uns „freundlich“ erklärt hat, daß um 11:00 Checkout Time ist – und um 11:01 die Putzfrau vor dem Zimmer stand, sind wir dann in ein Caféhaus aufgebrochen um zu überlegen, was wir denn die noch nächsten Tagen machen wollen, bevor Susan´s Cousine und meine Mutter in New Orleans eintreffen.
Nachdem Nacogdotchios eine sehr herzige kleine Stadt ist, wollten wir da noch eine weitere Nacht verbringen. Aber nachdem in diesem Teil der Welt die Unterkunft eben nicht sonderlich günstig ist, haben wir wieder beschlossen Couchsurfing zu machen. Hierauf habe ich dann Arika kontaktiert, eine 27-jährige Lehrerin, die noch bei Ihren Eltern lebt (übrigens gemeinsam mit 3 Hunden und 1 Katze) – wohlwissend, daß es sehr kurzfristig ist. Naja. Um ehrlich zu sein, ich habe nicht wirklich mit einer Zusage gerechnet. Aber aufgeben tut man ja schließlich einen Brief, nicht wahr?
...aber innerhalb einer Stunde kam eine Antwort zurück, daß es in Ordnung geht und, daß wir einfach vorbei schauen sollen, wann´s uns paßt. Was wir dann auch getan haben.
Es ist schon irgendwie eigenartig, wenn man zu jemanden wildfremden nach Hause kommt, den man vorher nie gesehen hat und dort einfach ohne was zu zahlen übernachtet...
Aber letztendlich endeten wir dann bei einer Pizza, einem Brettspiel und einem überaus netten Abend. Sehr fein!
In der Früh machten wir dann noch einen Besuch in der Schule von Pam, der Mutter. Sie ist Lehrerin und bat uns kurz den Kids von unserer Reise und unseren Erlebnissen zu erzählen. Es war eine schöne Erfahrung: Susan hatte auch noch ein paar Photos vorbereitet und die Kleinen bekamen dann ganz große Augen bei den Photos von den Tieren in der Antarktis.

Zu Mittag ging´s dann weiter Richtung Shreveport, wo Susan eine Couchsurfing Unterkunft organisiert hat.
Am Weg dorthin gab´s noch einen kleinen Zwischenstop: Susan und ich versuchen noch möglichst den Tagesablauf des Seminars aufrecht zu erhalten – d.h. zumindest zweimal täglich für eine Stunde Meditation. Einmal um 5:30 in der früh. Und das zweite Mal am Abend – idealerweise vor dem Abendessen. Bei Arika sind wir dann direkt nach unserer Ankunft in unser Zimmer gestürzt um zuerst einmal eine Stunde zu meditieren. Nun ja. Was man halt so macht, wenn man das erste Mal zu einem total Wildfremden nach Hause kommt...
Ähem.
Um das zu vermeiden, haben Susan und ich dann am Weg zu unserem nächstem Couchsurfing noch angehalten und Susan - im Auto - und ich – in einem am Rande der Straße gelegenen Oktogon – meditiert.
Frisch gestärkt ging es dann zu einem nächsten auch überaus netten Couchsurfing. Cameron ist 23 Jahre, arbeitet auf der Uni und ist ein fabelhafter Koch – was uns natürlich sehr leid tat ;-)... 
Einer seiner Hobbies ist Yoga – und dementsprechend viel gab es dann natürlich zu plauschen. Deep – ein Freund von ihm tauchte dann etwas später auch auf und erzählte uns dann von einem etwas obskuren Acroyoga: eine Yoga Art, die man zu zweit macht und etwas wild anmutet. Naja. Und auch ist J
 Ähem oder auch nicht... 
 Alles in allem schon wieder eine überaus nette Couchsurfing Erfahrung – kann man wirklich nur jedem empfehlen.

Dienstag, 24. Januar 2012

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Montag, 23. Januar 2012

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Wie faßt man Schweigen zusammen?

Rund eine halbe Million Sekunden Meditation später. Wie ich diesen Blogeintrag beginne, sitze ich gerade in unserem Motel Zimmer in Nacogdoches – noch immer in Texas. Nach dem Ende des Vipassana Schweige/Meditations-Kurses sind Susan und ich dann noch rund 2 ½ Stunden Süd-östlich gefahren um ein gemütliches Motel zu finden und uns am Komfort des „normalen" Lebens zu erfreuen. Und somit sitz ich hier und will wieder ein literarisches Lebenszeichen von mir geben.

Am Ende des Seminars wurde man gebeten nicht sofort alle Erlebnisse im Detail auf Facebook zu posten. Und dieser Bitte möchte ich auch nachkommen.
Aber anbei zumindest ein Video mit generellen Informationen über das Seminar lege ich bei: http://video.server.dhamma.org/video/PracVip/PracVip-it.mp4

Und bezüglich meiner persönlichen Erfahrungen: Jeder, der mich kennt, weiß, wie kritisch ich diesen esoterischen Sachen gegenüber stehe. Wenn es nicht in mein wissenschaftliches Weltbild paßt, ist es für mich eine nette Spielerei – aber nicht anwendbar für mich in meinem täglichen Leben.
Aber wie soll ich eigentlich die letzten Tage überhaupt zusammenfassen? Wie kann man das auch?

Es gibt keine Management Summary in einem Absatz. Die sofort alle Erkenntnisse akkurat und treffend beschreibt. Die einem die Weitergabe über das erworbene Wissen an andere neugierige Freunde ermöglicht.
Das Wort, welches die letzten Tage am ehesten beschreibt ist „inspirierend". Man hinterfragt sehr viel. Betrachtet dabei alles unter einem anderen Licht. Denkt ausserhalb der ausgetretenen, bekannten und gelebten Pfade. Findet Zugang zu ungewöhnlichen Ansätzen.
Und dieses Seminar war eines der härtesten, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Aber alle Seminare und Kurse, die wirklich an die Substanz der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Verhaltens gehen, sind anstrengend. Und auch auf eine bestimmte Art schmerzhaft. Müssen sie auch sein, damit sich etwas in einem selbst nachhaltig verändern kann.
Das Besondere an diesem Seminar ist, daß es einem immer weiter an die eigenen Grenzen treibt.
...und das verrückte daran – je härter man zu einem selbst ist, desto schwieriger fällt einem das Seminar. Es gibt niemanden anderen, der einem das Leben schwer macht. Außer einem selbst.
Eine universelle Erkenntnis.

Die Übungen werden Schritt um Schritt schwieriger. Man beginnt klein: rückwirkend betrachtet ganz klein – weil damals war jede einzelne Übung eine soooo große Herausforderung. Die einem dann über die Zeit aber immer leichter fiel. Und noch leichter. Und noch leichter...
Und dann kommt der Hammerschlag – die nächste Übung wo man glaubt, man kann das nicht schaffen. Und verzweifelt. Und denkt „Oh Gott. Ich halt das nicht aus. Ich muß hier abhauen. Was für eine Zeitverschwendung meines Verstandes." Und wieder dieser Kreislauf der Verzweiflung. Der Meisterung. Der Überheblichkeit. Der nächsten Übung. Der Verzweiflung. Der Meisterung...
Und das gemeine an dem Kurs – es wird sehr wenig erklärt und wenn dann im Nachhinein. Der Geist wird ausgehungert – um ihn aber überhaupt für bestimmte Fragen vorzubereiten. Ihn zu schärfen. Ihn dann selber die Lösung finden zu lassen – durch einfaches Erfahren und Ausprobieren.
Anfangs verbringt man noch jede freie Pause auf der Toilette – was soll man denn auch sonst tun? Reden und kommunizieren sollte man nicht. Schreiben auch nicht. Lesen auch nicht. Man darf auch das Kursareal nicht verlassen – und für die ganz schlauen unter meinen werten Lesern: selbst nicht mal in den Frauenbereich darf man hinüber.
Also bleibt nur der Toilettenbesuch als Abwechslung - falls sich der werte Leser weiters fragen sollte: aber Zeitung gibt´s keine. Aber man findet heraus, daß der Kurszeitplan auch noch einen Leseteil beinhaltet. Immerhin 4 Seiten an Informationen: Was man darf. Was man nicht darf. Eine kurze Zusammenfassung, was Vipassana ist. Was es nicht ist.
Und das war´s. Sonst keinerlei Abwechslung. Keine Ablenkung, die einem diese ewige Monotonie meistern hilft. Irgendwann entdeckt man dann noch den Zettel mit den Instruktionen, wie man die Endreinigung des Zimmers am Ende des Seminars durchzuführen hat und freut sich endlich wieder über etwas geistige Nahrung. Aber auch das verliert dann den Neuigkeitsgehalt und die (Nicht-)Routine des Tages kommt zurück.
Anfangs glaubt man, daß man durchdreht. Daß man hier flüchten muß. Und jeden einzelnen Tag kommt irgendwann im Laufe diese Verzweiflung auf...
...welche dann aber auch immer irgendwann wieder verschwindet. Man versteht plötzlich etwas, was man sich die ganze Zeit schon immer gefragt hat. Ein neues Verständnis für etwas in seinem Leben reift in einem.
Durch diese Abstinenz von Ablenkung wird man gezwungen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen – und dabei ist das sogar eigentlich ein explizit-unerwünschtes Nebenprodukt der Meditation. Eigentlich sollte man sich nur auf die Übung konzentrieren. Aber der Geist wandert ab. Man findet sich irgendwo ganz wo anders wieder. Man nimmt sich vor wieder der Übung zu folgen. Kehrt zurück zu der Übung.
...nur um irgendwann später wieder den Faden zu verlieren und bei irgendwelcher seiner offenen Fragen zu landen.

Es klingt wahrscheinlich etwas obskur für jemanden der solch ein Seminar nicht gemacht hat. Aber wie bereits erwähnt - diese Beschreibung hier soll auch kein Versuch einer Zusammenfassung sein.

Aber ich kann wirklich jedem den Besuch dieses Seminars empfehlen. Vipassana ist keine Sekte. Es ist bestenfalls eine konfessionsübergreifende Denkrichtung. Und es ist für jede Religion und Glaubensrichtung offen. Man verpflichtet sich zu nichts und muß sich auch nicht den Kopf kahl scheren, nackt oder in irgendwelchen orangenen Roben herumlaufen oder irgendwelche Magazine in Bahnhöfen verteilen. Die Denkimpulse, die gegeben werden, werden explizit als Vorschlag gebracht. Wenn etwas nicht in die eigene Welt paßt, dann klammert man halt einfach diesen Punkt aus und versucht zumindest den Punkten zu folgen, die einem verständlich sind und zusagen. Und die gesamte Teilnahme kostet nichts. Gar nichts. Die Unterkunft und die Verpflegung sind vollkommen gratis. Falls einem am Ende das Seminar etwas gebracht hat, kann man etwas spenden um anderen Schülern die Möglichkeit zu dem Besuch so eines Seminars zu ermöglichen. Falls nicht, spendet man einfach nichts und hat halt einfach nur 10 Tage seines Lebens investiert.

Mittlerweile bin ich in einen Stadtpark gewandert. Denke weiter an den Kurs.
War es mir das wert, extra aus Europa in die USA zu fliegen? Diesen riesen Umweg auf dem Weg zurück nach Südamerika. Diese 1500€ eines nach 14 Monaten Reise bereits sehr knappen Reisebudgets zu plündern um dorthin überhaupt anreisen zu können. Diese im Endeffekt rund 1 monatige Verzögerung um meine Reise durch Südamerika wieder aufnehmen zu können?
Ich grüble kurz.
Meine Antwort ist eindeutig: Ja - sehr sogar. Mir hat es sehr geholfen bestimmte Werte in meinem Leben zu schärfen bzw. herauszufinden, was mir wichtig ist. Aber auch typische Verhaltensweisen und Reaktionen zu hinterfragen.
Für mich waren es – wenn auch einer der anstrengendsten, so aber auch die belohnendsten – 10 Tage meines Lebens.

Sonntag, 22. Januar 2012

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Mittwoch, 11. Januar 2012

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Dienstag, 10. Januar 2012

Und der Rest ist Schweigen

...morgen beginnt es. Das Ende. Des Redens. Zumindest für die nächsten 11 Tage.

Bis zum 22.1.2012 bin ich dann also in dem Meditationsseminar. Und ich bin mir nicht sicher, wann ich dann zum Blog schreiben komme. Nun ja. Oder ob ich dann überhaupt sofort in der Stimmung bin.

Ich muß gestehen, ich habe schon einiges an Respekt davor, jeden Tag um 04:00 aufzustehen, nur vegetarisch zu essen – wenn überhaupt, weil man ja nach dem Mittagessen gar nichts mehr ißt, 10 Stunden am Tag meditiert und außer mit auf das Minimum Reduzierte sich auch nur ausschließlich mit dem Lehrer unterhalten darf.

Ich kann mir gut vorstellen, daß man da durch alle Höhen und Tiefen durchgeht.

Anyway. Aufgeben tut man ja schließlich einen Brief.

 

Also bis zum 23.1 oder so dann!

Und der Rest ist Schweigen...

Montag, 9. Januar 2012

Austin Powers

Heute ging es von San Antonio nach Austin weiter. Nicht noch ohne die zwei wichtigsten Touristenattraktionen davor dort zu besuchen.
Touristenattraktion Nummer 2 ist eine sehr nette Fußgängerzone, die deshalb so ungewöhnlich ist, weil sie in einem Flußbett ist. Und dieses Flußbett ist aber eben eine Ebene unter der normalen Straßenebene. Nichtsdestotrotz darf es da – wie in den Staaten üblich – nicht an jede Menge Caféhäusern und Resaturants fehlen.
Aber Touristenattraktion Nummer 1 war: Alamo. Für die Interessierten anbei der Link zu dem hochverehrten Wallfahrtort der Amerikaner: http://www.americanet.de/html/san_antonio__sehenswertes.html
Der Grund warum diese Mission so hoch verehrt ist: Im Unabhängigkeitkampf von Mexico wurde es gegen eine Übermacht verteidigt. Das einzige was von den Verteidigern übrig blieb waren ein paar Briefe mit den Worten: „Victory or death“ – Nachdem sie nicht gesiegt haben, blieb nur zweiteres: fast alle Verteidiger wurden niedergemetztelt.

Danach ging es dann wieder mal zurück auf die Autobahn. Anbei übrigens noch ein Bild von gestern mit einer „kleinen“ Brücke:
Wenigstens konnte ich mich dann bei einem der wichtigsten Events des heutigen Tages wieder stärken - dem Abendessen:
 Im Moment sitzen wir gerade im Wohnzimmer von Audrey – unserem 22jährigen Couchsurfing Host von heute. Ein mit etwas Stoffbespanntes Holzbrett muß uns für die heutige Nacht reichen. Morgen gönnen wir uns dann aber für die letzte Nacht vor dem Seminar noch mal ein Zimmer in einem Hotel.
Neben dem Schreiben des Blogs recherchiere ich gerade nochmal über das Seminar.
Nun ja. Schlafen wird überbewertet. Am Tagesplan steht folgender Ablauf:

4:00 am
    
Morning wake-up bell
4:30-6:30 am

Meditate in the hall or in your room
6:30-8:00 am

Breakfast break
8:00-9:00 am

Group meditation in the hall
9:00-11:00 am

Meditate in the hall or in your room according to the teacher's instructions
11:00-12:00 noon

Lunch break
12noon-1:00 pm

Rest and interviews with the teacher
1:00-2:30 pm

Meditate in the hall or in your room
2:30-3:30 pm

Group meditation in the hall
3:30-5:00 pm

Meditate in the hall or in your own room according to the teacher's instructions
5:00-6:00 pm

Tea break
6:00-7:00 pm

Group meditation in the hall
7:00-8:15 pm

Teacher's Discourse in the hall
8:15-9:00 pm

Group meditation in the hall
9:00-9:30 pm

Question time in the hall
9:30 pm

Retire to your own room--Lights out



Laaaaangweilig

Und ich dachte mir schon, daß die Ebenen in Argentinien langweilig sind.
Aber nein. Auch die amerikanischen Autobahnen können langweilig sein. Elendslang. Gerade. Und Geschwindiskeitsbegrenzung bei 110km/h. Arrrgh!...

Gestern sind wir mit unserem nagelneuem Dodge von Lafayette, Louisiana nach San Antonio, Texas gefahren. 412 Miles (663km). 6 Stunden 56 Minuten laut Routenplaner.
Das aufregendste an diesen Autobahn(tor)touren sind die Cops, die nach einem (der sehr seltenen) Hügel irgendwo verborgen mit der Laser-Gun (was sonst hier?) im Arm stehen und einen daran erinnern, daß es hier KEINE großzügige 10% Toleranzgrenze bei der Geschwindigkeit gibt. Hüstel, hüstel...
Bis jetzt habe ich es straffrei überlebt. Aber keine Ahnung wie lange ich das hier durchhalte so dahin zu schleichen. Ich verstehe wenigstens jetzt warum die amerikanischen Autos alle Tempomaten haben. Ansonsten nämlich wären die Benzinkosten nicht die entscheidenden Betriebskosten eines Autos – sondern eher die freiwilligen geschwindigkeitsabhängigen Staatsabgaben.
Heute ist´s hier in San Antonio ziemlich verregnet – hatten wir schon länger nicht mehr so einen Couchtag. Aber wir werden uns gleich von unserem Zimmer (40,60USD pro Nacht) ins Auto schwingen und mal Richtung Downtown schauen.

Sonntag, 8. Januar 2012

Unser Hotel in San Antonio [SPOT]

Um 34,90USD + 16,75% Tax kann man nicht meckern. Ein feines Appartment nur für uns allein. Sehr fein!

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Mr. Churchill
Latitude:29.54485
Longitude:-98.58517
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Samstag, 7. Januar 2012

Von einem zum anderen

Ereignisreiche Tage erkennt man daran, daß man glaubt schon seit Ewigkeiten
an einem Ort zu sein - und man bei näherer Betrachtung dann erkennt, daß man
gerade mal 29 Stunden hier ist. So wie es mir gerade eben passiert ist.
Gestern sind wir zu Fuß von Luis Richtung Bus aufgebrochen, welcher uns dann
zum Flughafen brachte - was übrigens bei den amerikanischen Distanzen eine
suboptimale Idee war.
Dieser vorgenannte Bus brachte uns dann nicht zu einem Flugzeug - wie der
werte Leser vielleicht vermuten möchte, sondern zu unserem Leihwagen, einem
Dodge von Alamo Rental Car (3 Wochen, 512 USD für eine Midsize Klasse. Falls
jemand unseren dekadenten Lebensstil anprangern möchte - sowohl die Economy
als auch die Compact-Klasse wären 510 USD gewesen!), den wir über Internet
vorreserviert hatten (http://www.hotwire.com)

Mit eben diesem Dodge sind wir dann von New Orleans gemütlich Richtung
Lafayette geschippert - nicht ohne dann noch kurz bei einem Seafood
Restaurant stehen zu bleiben und kräftig bei ein paar frisch gefangenen
Shrimps zuzulangen.
Nach ein paar kleineren Umwegen kamen wir dann bei Becky und John an,
unseren derzeitigen Couchsurfing Hosts, welche ein Outdoor Geschäft besitzen
- wo wir uns sofort wohl gefüht haben. (Wenn gleich ich auch die Befürchtung
habe, daß diese Bekanntschaft mich viel teurer kommen wird, als jeglicher
Hotelbesuch für diese handvoll Tage mich kosten kann)
Nach der Bewunderung ihres Geschäftes, sind wir dann zu Ihnen nach Hause
weitergefahren und wurden lukullisch mit von John frisch gefangenem Fisch
verwöhnt. Später stieß dann noch Harald dazu - welcher uns dann von Olivier,
einem Franzosen, erzählte, den er morgen beim Frühstück treffen wird. Und
welcher auch ein Motorrad Gespann hat.

...und wo wir dann heute in der Früh natürlich dazugestossen sind und
uns natürlich über diese Besonderheiten und Eigenheiten dieser merkwürdigen
dreirädrigen Gefährte unterhalten haben. Olivier hat eine CJ650 - einen
chinesischen Nachbau einer alten BMW aus den 40ern.
Olivier lud uns dann zu sich nach Hause ein und zeigte uns seine Schätze.
Natürlich nahm ich sein Angebot eine Runde in seinem Gefährt zu fahren mit
Freuden an.

Harald lud uns dann danach auch noch zu sich nach Hause zum Mittagessen ein - und zeigte uns
auch seine Schätze. Zum Beispiel einen mit 8,3l Hubraum (sic!)
Danach machten wir uns (gefühlt) über rund 5kg fangfrische und (vor dem Kochen) noch lebendigen Krabben her - welch ein Hochgenuß!
Um kurz nach 4 rollten wir dann nach vielen Geschichten über die wilden
Zeiten von Haralds Jugend glücklich von dannen - um noch ein bißchen shoppen
zu gehen. Was kann man denn in den Staaten denn sonst noch tun?

Nach dem Einkaufen dann kamen wir allerdings wieder zur Beschäftigung Nummer
1 zurück - diesmal mit Becky und John. Siehe folgendes Bild:

Donnerstag, 5. Januar 2012

Louis´s Haus in Louisiana [SPOT]

Die letzten paar Tage waren faul. Einfach nur lang schlafen. Jetlag kurieren. Essen. Letzteres (gewohnt) viel. Nach den teilweise doch etwas intensiveren Tagen in der Heimat, versuche ich wieder langsam in den Trott des Langzeitreisenden hineinzufinden.
Das Highlight der letzten Tage war die Reservierung des Leihwagens, den wir uns jetzt um 13:00 abholen. (Was übrigens bei den riesigen Preisunterschieden bei den Leihwagen eine nicht zu unterschätzende Sache ist) Heute geht´s langsam Richtung Dallas weiter, wo wir in der Nähe dann unser Seminar haben.

Für die Neugierigen unter den werten Bloglesern, anbei ein Link zu dem Seminar mit ein paar Infos: http://www.dhamma.org/en/vipassana.shtml
Und um die Frage zu beantworten, warum ich so was tu und ob ich vorhabe mein Leben als buddhistischer Mönch weiter zu fröhnen: Ich habe sowas noch nie vorher gemacht. Wann ist also ein besserer Zeitpunkt Sachen auszuprobieren, als bei so einer langen Reise? Und bezüglich Kloster: man weiß nie :-)

Anbei unten die Koordinaten, wo ich mich gerade befinde - in Louis Haus, unserem Couchsurfer Host, der uns überaus gastfreundlich aufgenommmen hat.
(Für Infos über Couchsurfing siehe hier: http://www.couchsurfing.org/ )

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Mr. Churchill
Latitude:29.97927
Longitude:-90.09277
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Montag, 2. Januar 2012

Athbhliain faoi Mhaise Duit*

[ *) Happy New Year auf Irisch]

 

Beim Reisen muß man flexibel bleiben. Einer der wichtigsten Grundsätze.

Wir sind ja am Freitag, den 30.12 um 10 Minuten nach Mitternacht erst gelandet. Bis wir dann mit dem Taxi bei Louis, unserem Couch-Surfing Host, angekommen sind, geplauscht und dann endlich im Bett waren, war´s irgendwann nach 2 Uhr nachts. Wir waren dann also seit rund 29 Stunden auf den Beinen...

Was ja an und für sich nicht so schlimm gewesen wäre. Wenn nicht am nächsten Tag dann bereits Sylvester gewesen wäre, mit wach bleiben bis Mitternacht – oder nach unserer europäischen Zeitrechnung: 7 Uhr früh.

 

Louis hat uns am 31. zuerst noch zu Fuß die Umgebung gezeigt. Dann haben wir noch einen Abstecher zu dem Supermarkt ums Eck gemacht – und noch zu einem Outdoor Shop. Bei letzterem kamen uns die Tränen – ein Verkaufsraum beinah in der Größe eines MERKUR (oder real,- für meine deutschen Freunde). Davon träumt man in Südamerika!

Auf jeden Fall ging es dann am Abend zu einem Irish Pub um´s Eck. Dort wurde nämlich zweimal Sylvester gefeiert. Einmal in der Zeitzone von Irland (1h mehr zu  Österreich). Und dann um Mitternacht der Central Standard Time (CST) von New Orleans (7 Stunden zu Österreich).

Nachdem ich um Mitternacht von Österreich gerade im Einsatz war, mein Gulasch bereits für den kommenden Neujahrstag zu machen – oder auf Deutsch im Stress vollkommen verschwitzt habe, daß es dort ja schon Mitternacht ist – habe ich beschlossen: meine offizielle Neujahrsfeier dieses Jahr habe ich eben für Irland gefeiert.

...weil die CST Mitternachts Zeit habe ich dann einfach nicht mehr geschafft. Susan ist schon viel früher eingeknickt. Bei mir müßten noch rund 10min gefehlt haben, bevor ich dann eingedöst bin...

 

Am Neujahrstag ging es dann gleich am Vormittag wieder zurück zu dem Irish Pub.

Um 12:00 begann das American Football Spiel zwischen den New Orleans Saints und den Carolina Panthers. Und jeder bringt da etwas zu Essen mit. Dieses wird dann öffentlich aufgestellt und man kann sich dann von allen Speisen nehmen.

Das beste Essen bekommt dann den goldenen Kochlöffel. Schläge auf den Hintern mit eben diesem. Und 20USD Bargutscheine.

...Blöd war allerdings nur, daß der Gewinner dieses Wettbewerbes schon voll im Jetlag dann vorzeitig irgendwann um 2 Uhr Ortszeit (sprich 9 Uhr österreichische Zeit) abgerauscht ist und die Siegerehrung verpaßt hat.

Schmarrn aber auch.

Anyway.

Dafür war dann der Abend super gemütlich. Einfach nur Video über Internet gestreamt – zur Abwechslung zu Südamerika mal auch sogar legal. Die Reste gegessen. Und mit dem neuen Kindle Touch, den ich mir selber geschenkt habe, herumgespielt. Fein, so ein Leben.